Holles Garten Blog

Mut und Klarheit

Heute Morgen vor dem Frühstück hatte ich den Impuls in meinen Briefkasten zu gucken. Normalerweise ist da nichts um diese Zeit, aber heute fand ich den oben stehenden Brief.

Die Klarheit und den Mut unseres mittlerweile ehemaligen Bürgermeister kann ich nur bewundern. Ich rief ihn denn auch an, um meine Hochachtung und meinen Dank für diesen konsequenten Schritt auszusprechen. Ich finde es so ermutigend, daß es solche Menschen gibt, die nicht der mittlerweile zwei Jahre andauernden Angstpropaganda auf den Leim gehen. Ansonsten müsste ich verzweifeln.

Gestern sah ich mir im Rahmen des Online-Kongresses Die Reise deines Lebens ein Interview mit dem Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein an. Sehr interessant. Er beschreibt ausführlich, wie es in Gemeinschaften und anderen Organisationen sowie Partnerschaften irgendwann unweigerlich zu heftigen Konflikten kommt, die er auf die fortgesetzte Traumatisierung unserer Gesellschaft zurückführt. Gut gefallen hat mir auch, daß er von Einstufungen wie z. B. narzisstische Persönlichkeit, die ja zur Zeit ziemlich en vogue ist, nichts hält. Er sieht diese und alle anderen Persönlichkeitsstörungen als Traumafolge und ist überzeugt, daß letztendlich alles auf unsere Unfähigkeit zu wirklichem Kontakt zurückzuführen ist. Wirklicher Kontakt ist das, was ein Mensch braucht wie Luft und Nahrung, wir erleben aber in unserer Kultur in der Regel Pseudokontakte, die oberflächlich bleiben und nicht satt machen. Dann müssen Ersatzbefriedigungen her wie Fernsehen und andere Ablenkungen, Suchtmittel, sexueller und Machtmissbrauch usw. Ich finde mich in seiner Beschreibung der Kontaktstörung durchaus wieder. Zwar habe ich in meinem Leben schon Momente mit in die Tiefe gehenden und sehr erfüllenden Kontakten erlebt, aber ich kenne auch meine eigene Angst vor tiefem Kontakt. Es gibt da eine Ambivalenz in mir: ich sehne mich nach tiefen Kontakt, aber wenn er greifbar nah ist, scheue ich oft davor zurück. Wichtig ist zu wissen, daß es sich hier nicht um individuelles Versagen handelt, sondern um eine Folge unserer kulturellen Konditionierung und daß wir in früher Kindheit in der Regel die Erfahrung gemacht haben, daß wir so, wie wir sind, nicht richtig sind. Ich glaube, das kennt wohl (fast) jede und jeder. Er sagte auch, daß diese tief eingeprägten Traumafolgen dazu führen, daß die meisten Menschen sich das derzeitige Coronaregime gefallen lassen, das Angstnarrativ übernehmen und nicht in der Lage sind zu sehen, was für ein böses Spiel hier gespielt wird.

Erdenwesen

Heute war ich in Kiel und habe zusammen mit ca. tausend Menschen an einem Aufzug gegen die Impfpflicht teilgenommen. Schöne Stimmung und schöne Begegnungen! Unter anderem traf ich eine Frau, die ich lange nicht gesehen habe und von der ich niemals vermutet hätte, daß sie maßnahmenkritisch ist. Jetzt weiß ich es besser. Wir hatten ein tolles Gespräch. Schön war auch, daß wir in einer Fahrgemeinschaft nach Kiel unterwegs waren. Die explodierenden Spritpreise zwingen uns dazu, neue Möglichkeiten der Fortbewegung zu finden. Jetzt muss ich mal wieder ein bisschen lästerlich sein: die Grünen haben ja bereits vor der Wahl darüber nachgedacht, das Benzin extrem teuer zu machen. Vielleicht sollen so Menschen dazu animiert werden, Elektroautos zu kaufen, für deren Lithiumbatterien man den letzten Rest Regenwald abholzen muss. Systemisch denken ist ja noch nie die Sache der Politiker*innen gewesen.

An unserem Treffpunkt auf der Reventlouwiese unweit vom Landeshaus (Foto oben) wurden Gratisexemplare der Zeitung Demokratischer Widerstand verteilt. Die kannte ich noch nicht und kann sie empfehlen. Sie beschreibt auch Hintergründe zur Entstehungsgeschichte des Ukrainekrieges und wie der Westen, namentlich die USA, eine treibende Rolle gespielt haben. All das erfährt man ja nicht aus den Mainstreammedien und ich bin dankbar für alle Informationen, die dazu beitragen, daß ich ein vollständigeres Bild bekomme. Daß Krieg in erster Linie ein riesengroßes Geschäft für einige wenige ist und deshalb auch angezettelt wird, ist mir allerdings schon lange bekannt. Und daß es immer diejenigen am härtesten trifft, die eigentlich gar nichts damit zu tun haben, ist auch nicht neu. Ich halte übrigens Wirtschaftssanktionen gegen Russland für eine ziemlich dämliche Idee. Wenn es die russischen Oligarchen und ihr Luxusleben trifft – meinetwegen. Daß aber LKW-Fahrer auf deutschen Autobahnen ohne Essen stranden, weil sie ihre Fracht nicht mehr ans Ziel bringen dürfen, ist das Allerletzte. Umso mehr freut es mich, daß sich mittlerweile eine Menge Menschen solidarisch zeigen und diese Leute mit Essen und allem Nötigen versorgen. Ich kenne auch welche, die jetzt verstärkt in russischen Läden einkaufen. Sie unterstützen damit ja nicht Putin sondern die Ladenbetreiber, die überhaupt nichts für den Krieg können. Das ist echte Solidarität und nicht das, was unsere Regierungen uns als Solidarität verkaufen.

Empfehlen kann ich wieder Judith Haferlands Online-Kongress Die Reise deines Lebens, der sich in diesem Jahr ganz dem Thema Visionen für die neue Zeit und bereits bestehenden Alternativmodellen des Zusammenlebens, Wirtschaftens und Heilens widmet. Heute ist mir ganz deutlich geworden, daß ich ganz und gar auf der Erde angekommen bin. Das war nicht immer so: als Kind habe ich immer mit einem Bein in der Anderswelt gestanden und wollte nicht so gern hierbleiben. Und es hat lange gedauert, bis ich irgendwann die bewusste Entscheidung getroffen habe: ich bin nicht ohne Grund hierher gekommen und ich will voll und ganz ein Erdenwesen sein. Das bin ich jetzt und für mich gehört Spiritualität, also die Anbindung an das Große Geheimnis oder die Schwingenden Felder oder wie eine das auch nennen mag, untrennbar dazu.

Um zu überleben ?

Es gibt Tage, da möchte ich gern in die Welt hinausschreien: „Es reicht! 7000 Jahre Patriarchat sind genug. Ihr habt genug zerstört. Es wurde genug gelitten. Ich will dieses Scheißspiel nicht mehr. Hört sofort auf!“ Dann muss ich etwas unternehmen, um aus meiner Verzweiflung herauszukommen. Am Dienstag folgte ich meiner inneren Stimme, die mir beim Aufwachen gesagt hatte, ich solle zum Wasser gehen. Ich ging also in ein Waldstück in meiner Nähe, das ich lange nicht besucht hatte. Dort gibt es einen Bach, der sich ein tiefes Bett geschaffe und keine Begradigung oder sonstige Eingriffe erfahren hat. Ich setzte mich auf einen umgestürzten Baum und sah ins Wasser, das munter dahinplätscherte und auf dem das gleißende Licht der Sonne funkelte. Dabei aß ich meine mitgebrachte Käsestulle und fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt, wenn wir im Wald oder auf einer Wiese picknickten. Das Plätschern des Wassers versöhnte mich für eine Zeit mit der grauenhaften Weltlage. Als ich noch in Ostholstein wohnte, gab es unweit unseres Hauses einen Berg, der mir ein heiliger Platz war. Dort gab es hohe Buchen und in einer befand sich ein großes Nest, in dem Jahr für Jahr ein Kolkrabenpaar brütete. Ich habe eine besondere Beziehung zu Raben, die ich erst hier in Schleswig-Holstein kennenlernen durfte und freute mich, wenn sie über mir kreisten und ihre variantenreichen Rufe hören ließen. Am Fuß des Berges gibt es einen Bach, in dem ich krabbengroße weiße Krebse entdeckte. Ob es die wohl immer noch gibt? Ich weiß, daß der Bach, an dem ich mein Brot aß, kein sauberes Wasser mehr führt. Er ist wie das meiste Wasser bei uns mit Ackergiften belastet. Dennoch: es ist Wasser und solange es so munter fließt, ist es noch lebendig.

Heute las ich einen kurzen Text von Charles Eisenstein (The Spirituality of ……) und fand darin folgende Worte: My main message to the environmental movement is to shift the narrtive away from our own destruction. From “Change or we won’t survive,” to “Change or we will continue to lose what is beautiful and sacred.” It is a shift into love. (Meine Hauptbotschaft zur Umweltbewegung ist, daß wir uns vom Narrativ unserer eigenen Zerstörung wegbewegen. Von „Ändert euch, sonst werden wir nicht überleben“ hin zu „Verändert euch sonst werden wir weiterhin das verlieren, was schön und heilig ist.“ Das ist ein Wechsel hin zur Liebe.) Damit spricht er mir aus der Seele. Denn Überleben ist nicht das, was ich will. Überleben kann ja auch in einer Betonwelt oder einer digitalen Diktatur oder in anderen vorstellbaren Horrorwelten möglich sein. Überleben um jeden Preis ist nicht mein Ding. Ich werde ohnehin irgendwann sterben, vielleicht morgen, vielleicht erst in dreißig Jahren. Wer weiß. Der Zeitpunkt meines Todes ist nichts, was mich groß beschäftigt. Ich habe keine Angst vorm Tod und schon lange auch keine Angst mehr vor Krankheit. Aber in der Zeitspanne, die mir noch auf dieser schönen Planetin bleibt, möchte ich meine Lebendigkeit voll auskosten und dazu gehört untrennbar auch die Lebendigkeit der mehr-als-menschlichen Welt: Pflanzen, Tiere, Wasser, Steine, Wolken….

Um mich herum erkranken Menschen an Covid und das auf fast identische Art: akuter Beginn mit Fieber, Muskelschmerzen, Schnupfen, Husten, manchmal Kopf- oder Halsschmerzen, nach drei Tagen lassen die Symptome nach, nach ca. fünf bis sechs Tagen sind die Menschen wieder weitgehend gesund. Die Hälfte ist geimpft, die andere nicht. Ich habe mit einigen gesprochen, auch aus meiner eigenen Familie und alle erzählen, es habe sich ähnlich wie eine Grippe angefühlt. Und bei allen war der Schnelltest erst ab dem vierten Tag positiv. Wem also hilft der Test? Unschwer zu erraten: in erster Linie den Herstellerfirmen, danach den Testzentren, die wie Pilze im Spätsommer aus dem Boden schießen. Plastikmüll ohne Ende. Und die deutsche Gründlichkeit zeigt sich mal wieder von ihrer berüchtigsten Seite: während alle europäischen Länder ihre Coronamaßnahmen aufgehoben oder erheblich gelockert haben, gelten in Deutschland noch Masken- und Testpflicht für die meisten Unternehmungen. Ich weiß schon, warum ich die Tests meide wie der Teufel das Weihwasser.

Wer etwas sehr Differenziertes zum Krieg in der Ukraine und Putin lesen möchte, dem kann ich diesen Artikel sehr ans Herz legen: https://www.heise.de/tp/features/Schlussbilanz-eines-Putin-Verstehers-6541148.html?seite=all

Und der Innsbrucker Arzt, Psychoneuroimmunologe und Psychotherapeut Christian Schubert gibt hier ein Interview zu den Maßnahmen, das ich sehr treffend finde: https://multipolar-magazin.de/artikel/die-massnahmen-toeten-mehr-menschen-als-covid-19. Menschen wie ihn hätte ich gern als Gesundheitsminister.

Meer

Am Samstagmorgen rief I. an und fragte, ob ich Lust auf einen Spaziergang an der Kieler Förde hätte. Ich fuhr in die Stadt, holte sie am Bahnhof ab und wir entschieden uns dann erst mal dafür, zum Blé noir zu fahren, da wir dort draußen im Sonnenschein Kaffee trinken durften. Wir sind zwar noch weit von dänischen Verhältnissen entfernt, aber es war trotzdem sehr schön.

Gestern war ich wieder in Kiel zum Standing with the earth, das von Freundin K. an jedem letzten Sonntag im Monat im Hiroshimapark veranstaltet wird. Als wir ankamen, näherten sich uns zwei von den schönen Kanadagänsen, die dort zu Hause sind. Sie kamen so nah, daß ich sie hätte berühren können und sahen uns mit ihren glänzenden schwarzen Augen an. Das berührte mich sehr, auch wenn ich glaube, daß sie weniger aus Zuneigung als aus Hoffnung auf etwas Leckeres so nah kamen.

Seit einiger Zeit wache ich morgens oft sehr früh auf und kann dann nicht mehr einschlafen. MIr ist schon klar, daß es beunruhigende Gedanken sind, die mich aufwecken. Heute während allmählich der Morgen dämmerte, hatte ich ein klares Bild vom Meer und wusste, daß ich dahin fahren würde. Seit dem Wochenende haben wir hier endlich nach den langen grauen und nassen Monaten klaren blauen Himmel. Das hilft natürlich auch der Stimmung. Ich fuhr also ans Meer und ging meinen gewohnten Gang oberhalb des Strandes vorbei an dem kleinen Biotop, in dem das ganze Jahr ein paar Hochlandrinder mit zottigem Fell und großen Hörnern weiden. Die würdigten mich wie immer keines Blickes. Zurück ging ich unten am Strand, der sehr breit war wie nach jedem Sturm. Die Ostsee hat weder Ebbe noch Flut, aber Sturm treibt das Meer von der Küste weg und wenn sich das Wetter wieder beruhigt hat, kommt das Wasser mit voller Kraft zurück und reißt immer mehr von den Steilküsten weg. Mitten im Seetang leuchtete mich eine kleine Huflattichblütensonne an. Dann fand ich fast direkt an der Wasserlinie ein Peacesymbol, das ein Mensch dort aus Steinen gelegt hatte, und freute mich darüber. Solche Aktionen sind kleine magische Handlungen, die einen Wunsch ins Bewusstseinsfeld der Erde bringen. Ich setzte mich auf eine Bank und sprach zum Meer, erzählte ihm von meinen Sorgen und Befürchtungen und dem Ensetzen, das mir angesichts der Weltlage in den Knochen sitzt. Und ich bat um Hilfe und Weisung. Dann fuhr ich gestärkt und ermutigt wieder nach Hause.

Ich lese gerade ein interessantes Buch: Unplugging the Patriarchy von Lucia René. Es ist mehr als zehn Jahre alt, aber völlig aktuell. Lucia René ist eine nordamerikanische Mystikerin, die sich sehr gründlich mit den zerstörerischen Kräften auf unserer Planetin und dem zugrundeliegenden Muster befasst hat und deren Erforschung als spirituelle Reise schildert. Sehr spannend, sehr beunruhigend, aber auch ermutigend.

Und eine Empfehlung: Judith Haferland hat eine neuen Online-Kongress auf die Beine gestellt: https://www.diereisedeineslebens.de. Heute habe ich das Interview mit Sabine Lichtenfels, einer der Begründerinnen von Tamera in Portugal, gesehen und es gefiel mir sehr gut. Gut finde ich auch den neuen Artikel ihres Lebensgefährten Dieter Duhm zum Coronathema: https://www.tamera.org/de/artikel-corona-aufklaerung-und-korrektur/

Und zum Thema Putin und der Invasion in die Ukraine passt der alte Spruch „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“. Wind hat die ganze Zeit der Westen gesät, indem er Putin gebasht und zum Bösen gemacht hat. Nein, er ist kein lieber Junge, aber das sind die westlichen Charaktermasken auch nicht. Sie haben ihm die NATO entgegen anderer Absprachen direkt vor die Tür gesetzt und ihn fortwährend dämonisiert. Tja, statt Gas aus Russland gibt es jetzt Frackinggas aus den USA. Na toll! Und wo ich schon dabei bin: neulich las ich in der Welt, daß in Südamerika gerade großflächig Regenwälder abgeholzt werden, um Lithium für die Batterien der Elektroautos, für die unsere grüne Außenministerin im Wahlkampf so geworben hat (damit die statt der Benziner in Zukunft unsere Straßen verstopfen), aus der Erde zu holen. Die Grünen, meine Güte, was für ein erbärmlicher Abstieg einer Partei, die sich mal als Umwelt- und Friedenspartei gegründet hat. Aber das ist wohl der Preis dafür, wenn man regieren will.

Normal

Am Freitag bin ich nach Flensburg gefahren. Die beiden Bonner waren in der Nacht schon angekommen. Seit über einer Woche stürmt es hier heftig. Dazwischen gibt es immer ein paar Stunden Windstille, dann geht das Sausen und Zerren des Sturms wieder los. Ist es einer oder eine ganze Horde von Stürmen? Jedenfalls gingen wir in einer Wind- und Regenpause in die Stadt. Als wir den Bioladen verließen, trieb der Sturm schon wieder den Regen vor sich her.

Am Samstag schien uns zum Frühstück die Sonne auf den Küchentisch und wir fuhren nach Dänemark. Nur der arme M. musste arbeiten. Sonderburg ist eine kleine Stadt mit hübschen kleinen Häuschen. Am Strand in der Nähe des Schlosses fanden wir einen Imbiss mit angeschlossenem Zelt. Da gab es erst mal einen Hot Dog. Das ist weder ökologisch noch sonstwie korrekt, aber da kann ich keine Rücksicht drauf nehmen. Hot Dogs gehören für mich zu Dänemark wie Croissants zu Frankreich und das English Breakfast zu England. Wir mampften also unsere Hot Dogs, während außen an der durchsichtigen Plastikplane der Regen herunterströmte. Wir waren umgeben von Menschen, die dasselbe machten wie wir. Keine Masken, kein Mindestabstand, kein Schnelltest, alles war entspannt. Nur ein Schild mit den bekannten Regeln hing an der Tür wie ein Relikt aus ungemütlichen Zeiten.

Die meisten Läden hatten schon geschlossen, hier nimmt man es mit dem freien Samstagnachmittag wohl genauer als bei uns. Aber wir fanden auf dem Rückweg ein Café, das sich als sehr ansprechend und gemütlich erwies. Es war gut besetzt, wir fanden aber sofort einen passenden Tisch und es gab leckeren Kuchen und guten Kaffee. Wieder alles ohne Maske. Nur das einsame und offensichtlich weitgehend ungenutzte Desinfektionsmittel am Eingang war Zeuge einer sehr seltsamen und sehr verrückten Zeit. Es war alles so normal, anders kann ich es gar nicht ausdrücken. Und das Normale war so schön. Obwohl es irgendwie pervers ist, für einen Hot Dog und den Besuch eines Cafés knapp 40 km nach Dänemark zu fahren, hat uns dieser Ausflug alle glücklich gemacht.

Seit gestern bin ich wieder zu Hause, habe aber erst heute gesehen, daß der tote Ahorn im Knick vom Sturm aus der Erde gerissen wurde und mit ihm ein Holunder, der mit seinen Wurzeln eng verbunden war. Das ist ein bisschen traurig, weil der Ahorn in den letzten Jahren dicht mit Efeu umrankt worden ist und etwas von einem Wächterbaum hatte. Er diente vielen Vögeln als Heimat und die Amseln holten sich im Winter die Beeren.

Mein Imkerverein hat sein letztes Treffen unter 2G-Bedingungen stattfinden lassen. Ungeimpfte Menschen waren also ausgeschlossen und das nehme ich durchaus als Statement. Aber was soll ich meine Energie damit verschwenden mich zu ärgern. Man findet heute ja neue Möglichkeiten, auch ich, die ich so ein Gewohnheitstier bin. Ich habe mich nämlich mit einem Imker aus meinem Verein getroffen, der mir seine neuentwickelte Bienenbehausung vorführte und erklärte. Er hat mir seine Zeit geschenkt und schien Freude daran zu haben. Und ich habe ein neues Modell kennengelernt, das wahrscheinlich nicht nur den Bienen, sondern auch mir gut gefallen wird. Es ist schön, daß es Menschen gibt, die genau hinsehen, was die Bienen und die Imker brauchen, damit es beiden gut miteinander geht und diese Erkenntnisse dann auch umsetzen.

Halo

Gestern Abend ging ich raus und sah einen leuchtenden Halo um den zunehmenden Mond. Ich rief meine Tochter an, um sie darauf hinzuweisen, aber in der Stadt mit den vielen störenden Lichtern konnte sie ihn nicht erkennen. Mein Vater hat mir dieses Phänomen gezeigt, als ich ein Kind war und seitdem weiß ich, daß er durch vom Mondlicht beleuchtete Eiskristalle entsteht und auf Frost hinweist. Und tatsächlich: heute Morgen waren der Garten und die Dächer mit Rauhreif überzogen. Als ich endlich rausgefunden hatte, wie ich mit meiner Kamera Nachtaufnahmen machen kann, war der Halo leider schon ziemlich schwach geworden, siehe oben.

Ich habe gestern übrigens einen zauberhaften Tag gehabt. Ich hatte nach langer Zeit mal wieder den Wetterbericht im Internet angeschaut, der weiterhin dauergrauen Himmel vorhersagte wie die letzten Monate. Aber als ich auf dem Kieler Blüchermarkt war, fing es an aufzuklaren. Der freundliche Mann am Gemüsestand sagte: „Meeno kann sich nicht entscheiden, ob es so bleibt oder ob es kalt wird.“ (Meeno Schrader ist der Wetterpapst des Nordens; alle hören auf ihn und er ist zugegebenermaßen wesentlich zuverlässiger als das, was sonst an Vorhersagen angeboten wird). Beim Bäcker lobte ich die Verkäuferin, die mir ohne mit der Wimper zu zucken Croissant und Brötchen über die Theke reichte, damit ich sie in meinen Stoffbeutel stecken konnte. Ich hatte nämlich schon mit Kolleginnen von ihr zu tun, die sich „aus hygienischen Gründen“ weigerten, obwohl es überhaupt keine Berührung zwischen uns gegeben hätte. „Ich finde das gut“, erwiderte sie trocken.

Das wurde getoppt, als ich Katzenfutter kaufte. Die Frau an der Kasse sagte: „Ich gebe dir 20 Prozent.“ Ich fragte, wie ich zu der Ehre käme. „Du bist immer nett und freundlich“ , erwiderte sie. „Ja, aber das seid ihr doch auch immer“, meinte ich darauf. Und dann erzählte sie mir, wie garstig manche Kunden seien und daß die Coronazeit das noch schlimmer gemacht hätte. „Aber ich finde, gerade jetzt müssen wir lieb miteinander umgehen“, sagte ich und dann erzählte sie mir von einer Freundin, die als Ungeimpfte ganz viel Stress bei der Arbeit hätte und noch einige andere sehr persönliche Sachen. Ich muss dazu sagen, daß meine bisherigen Gespräche mit dieser Frau bisher nie über Smalltalk hinausgingen. Ich ging ganz erfreut zu meinem Auto und mittlerweile schien draußen die Sonne.

Schließlich ging ich in den Lampenladen, wo ich vor einem Jahr eine neue LED-Birne gekauft hatte, nachdem die alte nach nur einem Jahr den Geist aufgegeben hatte. Jetzt ist wieder ein Jahr vorbei und auch diese Birne verhält sich unkooperativ und flackert ständig. Diese Birnen sind ziemlich teuer und sollen laut Hersteller jahrelang halten und besonders nachhaltig sein. Der Besitzer des Ladens meinte, es läge vielleicht am Kontakt und zeigte mir, wie ich ihn mit einem Phasenprüfer in der Lampenfassung ein bisschen hochbiegen könnte. Er sagte dann auch, daß die Versprechungen der Hersteller nicht allzu ernst genommen werden könnten, aber ein Jahr fand er auch zu kurz. Zuhause bin ich seinem Rat gefolgt und das Licht flackerte weiter. LED bringt’s offensichtlich nicht.

Heute habe ich ein interessantes Zeitkonzept kennengelernt. Die Anthropologin Deborah Bird Rose, ursprünglich US-Amerikanerin, die lange in Australien gelehrt und mit Aborigines gelebt hat, beschreibt es in ihrem Buch Reports from a Wild Country – ethics for decolonisation: während wir im Westen die Vergangenheit hinter uns sehen und die Zukunft vor uns, war es bei den Aborigines genau anders herum: die Erde war als erste da, dann kam das Träumen und die Ahn*innen. Die gehen uns voraus und wir folgen ihnen. Eine spannende Vorstellung, die die im Westen weit verbreitete Vorstellung einer Bewegung auf einer Zeitschiene Richtung Fortschritt („alles wird immer besser“) umkehrt. Nun, wir sehen ja, daß eben nicht immer besser wird, im Gegenteil. Wobei: das Wort Forschritt finde ich schon ganz passend, denn wir bewegen uns ja tatsächlich kontinuierlich fort, weg vom Ursprung, weg von der Natur – die Story of Separation eben.

Gestern habe ich gelesen, daß 40 von Elon Musks Satelliten wegen eines Sonnensturms im Orbit verglühen. Ich gebe zu, daß mich das sehr gefreut hat. Könnte es sein, daß die Sonne denen hilft, die noch einen schönen Sternenhimmel sehen wollen statt Zehntausende Satelliten für schnelles Internet und lückenlose Überwachung der Menschheit? Danke, liebe Sonne und mach bitte so weiter!

Spaziergang

Diese Farnwedel aus Eis entdeckte ich gestern Morgen auf meiner Windschutzscheibe. Ich fühlte mich an meine Kindheit erinnert: Wir hatten in den 50er Jahren schon eine Zentralheizung in unserer Wohnung in Hannover. Das Wasser in den Heizkörpern wurde durch einen Kohleofen in der Küche erwärmt, den meine Eltern mit Koks fütterten. Nachts ging das Feuer dann aus und nach frostigen Winternächten, von denen es damals noch viel mehr gab als heute, waren die Fenster morgens mit wunderschönen Eisblumen bewachsen, in die wir Löcher zum Durchschauen hauchten. Was für faszinierende Muster die Natur schafft!

Am Donnerstagabend waren B. und ich in Kiel zum Spaziergang. Als ich mein Auto am Exerzierplatz abstellte, erschreckte mich die große Anzahl an Polizeimannschaftswagen und die vielen mit Helmen ausgestatteten Polizisten. Das wirkte schon ein wenig bedrohlich. Die Initiatorin der Kieler Spaziergänge lobte gleich zu Anfang die Polizei für ihr faires Verhalten und forderte uns auf, ihnen Beifall zu geben. Ich bin nicht mehr so grundsätzlich wie früher gegen die Polizei und habe sie in meinen Berufsjahren auf der geschlossenen Aufnahmestation in der Psychiatrie ab und zu in Anspruch genommen. Dabei habe ich sie oft als hilfsbereit, manchmal sogar regelrecht fürsorglich wahrgenommen. Klar, es gibt auch unangenehme, die ihre Machtgelüste ausleben. Aber am Donnerstagabend war mir nach friedlicher Koexistenz und schließlich sperrte die Kieler Polizei die Straßen, damit wir da gemütlich spazierengehen konnten.

Und das taten wir: sehr viele Menschen trotz des anhaltenden Nieselregens, mit vielfältigen Lichtern behängt, mit Lichterketten verzierte Schirme und andere phantasievolle Beleuchtungen. Ich hatte meine kleine Solarsonne um den Hals hängen. B. fand allerdings, daß sie blendete, obwohl ich sie runtergedimmt hatte. Wir gingen etwa eineinhalb Stunden durch die Stadt: Möllingstraße – Eckernförder Straße – Westring – Gutenbergstraße – Eckernförder Straße – Westring – Hasseldieksdammer Weg – Kronshagener Weg – Exerzierplatz. Immer begleitet von der Polizei. Es herrschte eine wohlig friedliche Stimmung. Nur ab und zu veranstalteten Antifa-Grüppchen am Straßenrand kleine Störfeuer. Sie trugen Pappplakate mit Aufschriften wie „Nazis raus“ und „Antisemiten“ und schrieen uns an: „Nazis raus, Nazis raus“. Ich kann über diese Menschen nur staunen und wünschte, ich könnte mich mit ihnen mal in Ruhe unterhalten. Ich wüsste wirklich gern, warum sie uns für Nazis halten. Übrigens fiel mir auf, daß die Polizei die Gegendemonstranten im Halbkreis abschirmte, als wollten sie uns vor ihnen beschützen. Irgendwie hat mich dieser Anblick gerührt.

Wenn die Antifa-Leute mit ihrem Geschrei anfingen, riefen viele unserer Mitspaziergänger ihrerseits „Nazis raus“. Das war wohl als Spiegelung gemeint und irgendwie ist es ja auch tatsächlich so, daß diejenigen, die uns so hart anschrieen, genau das taten, was man den Nazis zu Recht vorwirft, nämlich keine andere Meinung zuzulassen. Dennoch gefiel mir das nicht. Ich denke über andere Möglichkeiten nach. Vielleicht wäre Schweigen besser. Hier zeigt sich, was auch in den Mainstreammedien mit konstanter Boshaftigkeit verbreitet wird: alle, die sich kritisch gegenüber den Coronamaßnahmen äußern, sind Rechte. Verrückte Welt! Es mag ja sogar sein, daß der eine oder die andere Rechte auf den Spaziergängen dabei ist. Ich habe als überzeugte Anarchistin keinen Vertrag mit rechtem Gedankengut und Nationalismus ist mir schon immer fremd gewesen. Aber ich möchte mit allen reden können und glaube nicht, daß Ausgrenzung irgendwas besser macht, im Gegenteil. Mich interessiert der Mensch hinter der Gesinnung und warum und wie er oder sie zu eben dieser Gesinnung gekommen ist. Ich denke oft an die Erzählungen meines Vaters, der als Kind mitbekommen hat, wie sich auf den Straßen von Hannover die Kommunisten mit den SA-Leuten prügelten. Hat es genützt? Hat es Hitler und die Jahre des Nationalsozialismus verhindert? Wir müssen heute Wege finden, um die zunehmende Spaltung zu heilen. Denn diese Spaltung nützt nur denen, die uns beherrschen. Und wir müssen erkennen, wo der wirkliche Feind, die wirkliche Bedrohung sitzt. Der moderne Totalitarismus kommt nicht von den Rändern, sondern aus der Mitte.

Als wir uns wieder dem Exer näherten, klang aus den Lautsprechern die alte Pink Floyd-Hymne Another Brick in the Wall, die ich so liebe und die immer noch so zutreffend ist:

„We don‘t need no education

We don‘t need no thought control

No dark sarcasm in the classroom

Teachers leave them kids alone

Hey, teachers leave them kids alone

All in all it‘s just another brick in the wall

All in all, you‘re just another brick in the wall.“

Wir brauchen keinen Unterricht

Wir brauchen keine Gedankenkontrolle

Keinen finsteren Sarkasmus im Klassenraum

Lehrer, lasst diese Kinder in Ruhe

Hey Lehrer, lasst diese Kinder in Ruhe

Alles in allem ist das nur ein weiterer Backstein in der Mauer

Alles in allem bist du nur ein weiterer Backstein in der Mauer.

Gestern Abend haben wir zu viert ein schönes Lichtmessritual gefeiert. Das Feuer, für das ich alles schon im Garten vorbereitet hatte, fiel buchstäblich ins Wasser. Also räumten wir Tisch und Sessel im Wohnzimmer beiseite und sangen und tanzten. Danach gab es gutes Essen und gute Gespräche. Seit gestern bin ich wieder in richtiger Tanzlaune. Das ist schön. Und der Lichtmessimpuls zeigte sich dann heute in zwei sehr erfreulichen Mails von Menschen, die diesen Blog gern lesen. Es war, als sei gestern ein heller Funke in die Welt geflogen.

Schenken

In den nächsten Tagen werde ich meine diesjährigen Kräuterspaziergänge planen. Eine Sache, die mich schon lange beschäftigt, ist der finanzielle Ausgleich. Mir hat es immer Schwierigkeiten gemacht, dafür Geld zu nehmen. Andererseits brauchte ich Geld, um Flyer drucken zu lassen und die Materialkosten zu decken. Und dann hatte ich auch das Gefühl, daß etwas, was umsonst gegeben wird, keine Wertschätzung erfährt. Anfangs verlangte ich einen sehr niedrigen Betrag, weil ich einfach Hemmungen hatte, Geld zu nehmen. Eine Frau, die selbstständig arbeitete, rügte mich dafür und meinte, ich versaute die Preise. Dann nahm ich mehr, aber immer noch vergleichsweise wenig und plötzlich kamen vereinzelte Beschwerden, ich sei zu teuer, was ich definitiv nicht war. Wir leben in einem System, was ganz und gar auf Geld aufgebaut ist. Und immer mehr Menschen scheinen zu merken, daß damit etwas ganz falsch ist. Charles Eisenstein, einer der Mitbegründer der Occupy-Bewegung, hat sich nach der Bankenkrise mit unserem Geldsystem befasst und festgestellt, daß es einfach nicht funktionieren kann und immer nur wenige Gewinner und sehr viele Verlierer hervorbringt. Es ist im Grunde zutiefst irrational, genauso wie der Glaube an das Wirtschaftswachstum.

Jetzt lese ich gerade ein wunderschönes Buch, das meine TCM-Frau I. mir geliehen hat: Geflochtenes Süßgrass – die Weisheit der Pflanzen von Robin Wall Kimmerer. Die Autorin ist Angehörige der nordamerikanische First Nations und gelernte Botanikerin und sie flechtet auf sehr schöne Weise Wissenschaft, indigene Mythen, persönliche Erfahrungen zu einem Zopf. Das ganze Buch durchzieht das Thema Schenken und Dankbarkeit und beim Lesen habe ich ständig Aha-Erlebnisse. Die weißen Siedler haben den Indigenen unglaublich viel Leid zugefügt, das wird in diesem Buch noch einmal schmerzhaft deutlich. Ihre Kultur wurde weitgehend zerstört, wie das auch in Afrika und Australien geschehen ist. Aber allmählich werden die alten Weisungen wieder erinnert und die alten Wege wieder aufgenommen. Sie sieht sich selbst als Lernende und ihre Lehrer und Lehrerinnen sind überwiegend die mehr-als-menschlichen Wesen, vor allem die Pflanzen.

Das Lebensprinzip der Erde ist das Schenken. Alles, was wir brauchen, bekommen wir geschenkt. Damit wir leben können, sterben andere Wesen. Das ist übrigens nicht nur bei Fleischessern, sondern auch bei Veganern der Fall, denn auch Pflanzen sind lebendige Wesenheiten, die sterben, wenn wir sie essen. Wir töten Bäume, um Feuer machen zu können und Häuser zu bauen. Die Urvölker wussten noch um diese Gegenseitigkeit: heute nehme ich die Geschenke der Erde, morgen gebe ich mich hin, damit andere leben können. Und wenn es die Würmer sind, die mich nach meinem Tode essen. Diese Gegenseitigkeit wird heute nicht mehr praktiziert. Menschen nehmen und nehmen. Wenn wir die Erde aufreißen und Kohle, Erdöl, Metalle und anderes herausholen, ist das Gewalt und hat nichts mit dem Annehmen von Geschenken zu tun.

Wenn wir uns aber der ungeheuren Großzügigkeit von Mutter Erde wieder bewusst werden und Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen, vollzieht sich eine große Veränderung nicht nur in uns sondern auch in unserer Mitwelt. Das alles beschreibt sie auf eine Weise, die tief ins Herz dringt.

Was das mit meinen Kräuterkursen zu tun hat? Ich bin zu dem Schluss gekommen, daß das Wissen von den Heilpflanzen Allmende ist, also Gemeingut. So war es früher, als noch jedes Dorf seine Kräuterhexe und seine Hebamme hatte, an die man sich wenden konnte und die ihr Wissen an die weitergab, die es wertschätzten und im Sinne der Gemeinschaft verwendeten. Natürlich muss ich weiterhin meine Materialkosten abdecken können. Das könnte dann in Form einer Spende geschehen, über deren Höhe jede selbst entscheidet. Und übrigens habe ich einfach tierische Lust, auf diese Weise unser destruktives Geldsystem zu unterwandern.

Masken

hier im Norden gibt es viel Wasser und wenig Sonne

Am Tag vor Heiligabend war ich in Kiel auf dem Markt. Da fiel mir auf, daß ungefähr 50% der Marktbesucher*innen Masken trugen, viele von ihnen sogar FFP2-Masken, obwohl es keine solche Verordnung gab. Ich fand dafür nur die Erklärung, daß die Angstpropaganda über die hochansteckende Omikronvariante des Virus voll ihre Wirkung entfaltet hatte. Das hat mich wirklich tief deprimiert. In der darauffolgenden Woche hatte ich schon alles für meinen Marktgang vorbereitet, entschied mich dann aber dagegen, weil mir eine Wiederholung dieses Szenarios geradezu körperlichen Widerwillen bereitete.

Ich finde Masken nur bei sehr wenigen Gelegenheiten sinnvoll: als medizinische Maske im OP ganz klar und als FFP2-Maske bei handwerklichen Tätigkeiten, die mit Staub und ähnlichen lungenschädigenden Substanzen verbunden sind. Ansonsten halte ich das Tragen von Masken für völlig sinnfrei und kontraproduktiv. Ganz furchtbar finde ich, wenn Kinder zum Maskentragen gezwungen werden, oft stundenlang. Über die Auswirkungen auf deren Gehirnentwicklung ist bereits viel geforscht und berichtet worden, aber wie immer bei vom offiziellen Narrativ abweichenden Ansichten gelangen diese Erkenntnisse weder in die Zeitungen noch in die öffentlich-rechtlichen Medien. Wie ist das wohl, wenn Kinder in der Schule nicht mehr die Mimik der Lehrpersonen lesen können? Ich kann mich noch gut erinnern, daß ich als Kind sehr auf die Mimik meiner Mutter achtete und mich gegebenenfalls zurückzog, wenn ihr Gesichtsausdruck Unzufriedenheit und schlechte Laune zeigte. Noch vor wenigen Jahren wurde immer wieder öffentlich diskutiert, ob man muslimischen Frauen nicht den Gesichtsschleier verbieten müsse und in einigen Fällen, etwa bei einer Kieler Studentin, ist das ja auch geschehen. Jetzt sind Maskierungen an vielen Orten vorgeschrieben, teilweise auch im Freien. Dabei weiß eine doch aus dem Physikunterricht, daß die warme Atemluft immer sofort nach oben aufsteigt.

Die Maske soll uns vor der Lungenkrankheit Covid19 schützen, die in schweren Fällen zu Atemnot oder sogar Ersticken führen kann. Dieser Schutz besteht nun darin, daß wir die verbrauchte Luft nicht mehr vollständig, wie eigentlich vorgesehen, an die Umgebung abgeben können, wo sie von grünen Pflanzen und Bäumen eingeatmet und zu Sauerstoff recycelt werden kann. Stattdessen atmen wir einen Teil dieser verbrauchten Luft wieder ein. Das ist besonders krass bei FFP2-Masken.

In unserem weisen Körperuniversum gibt es drei große Entgiftungsorgane: die Leber, die Haut und die Lunge. Letztere hindern wir mit der Maske also am Entgiften. Mal davon abgesehen können die roten Blutkörperchen nicht mehr ausreichend Sauerstoff in alle Organe transportieren und Sauerstoffmangel im Gehirn führt zu Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Das heißt also: wir sollen Masken tragen, um eine Krankheit zu verhindern, die in seltenen Fällen zum Tod durch Ersticken führen, und uns damit in einen chronischen Zustand von Sauerstoffmangel bringen.

Ich habe noch eine andere Vermutung: wenn ich mich mit einer Maske gegen eine mögliche Gefahr verrammele und verriegele, behindere ich nicht nur den naturgegebenen Gasaustausch sondern auch den Austausch von anderen unsichtbaren Stoffen, mit denen wir kommunizieren, ohne daß unser Bewusstsein beteiligt ist. Denn man weiß doch, daß Kommunikation über Worte nur einen kleinen Teil ausmacht. Es gibt neben der Kommunikation über Körpersprache und Mimik, die ja wie oben beschrieben wegen der Maske nicht mehr stattfindet, auch noch einen Austausch über z.B. Pheromone statt, also diese nicht bewusst wahrnehmbaren hormonartigen Substanzen, mit denen wir andere auf einer viel tieferen Ebene spüren können als über Worte. Das ist sehr lange schon bekannt, davon zeugen Sprüche wie: „Ich kann den nicht riechen“ oder „Sie roch nach Angst“, aber auch „Ich kann dich gut riechen“.

Meine Katze hat eine Angewohnheit, die mich sehr rührt: ab und zu kommt sie mit ihrer Nase ganz dicht an meine und schnuppert. Ich nehme das als Zeichen einer großen Vertrautheit. Vielleicht erfährt sie auf diese Weise auch, wie es mir gerade geht oder gibt mir die Gelegenheit zu erfahren, wie es ihr gerade geht.

noch mehr Wasser

1986 bis 1987 während meiner Körpertherapie, habe ich buchstäblich das Atmen gelernt: tiefes Ein- und Ausatmen, das meinen ganzen Körper durchströmt hat. Mit dem Atmen kamen verschüttete Gefühle an die Oberfläche und ich habe dadurch auch meine Verbindung zur Wildnis, zur Freiheit wiedergefunden. Später habe ich bei meiner Arbeit manchmal Patienten mit Panikattacken durch gemeinsames Atmen helfen können: ich habe mich dann vor sie gesetzt und wenn ich wusste, daß es für sie in Ordnung war, habe ich ihre Hände genommen oder ihre Knie berührt, um unsere beiden Nervensysteme zu verbinden (was allein schon beruhigend wirken kann). Und dann habe ich sie aufgefordert, mir ins Gesicht zu sehen und mit mir gemeinsam zu atmen, mit hörbaren Geräuschen. Das hat in kurzer Zeit zum Nachlassen der extremen Angst geführt. Eine so einfache und effektive Hilfe ist mit Maske nicht möglich.

Holunder mit Moosbällchen