Diagnose II

Gestern testete Dr. P. aus Lütjenburg kinesiologisch, ob die Diagnose kollagene Colitis stimmt und fand keinerlei Anhaltspunkte dafür. Und abends teilte mir Inke mit, daß bei den Laboruntersuchungen, die sie veranlasst hatte, keine Anzeichen für eine Entzündung gefunden wurden. Damit ist die Diagnose für mich hinfällig. Ich habe keinen Durchfall mehr, mein Gewicht geht wieder nach oben, das Essen schmeckt mir.

Am Wochenende war ich in Flensburg, meine Tochter hatte Geburtstag. Es war ein netter Abend, gute Unterhaltung, gutes Essen. Zufälligerweise deckte sich die Anzahl der Besucher mit den aktuellen Corona-Auflagen. Ansonsten ist das Thema allgegenwärtig. Ich würde ihm gern ausweichen, aber das ist oft nicht möglich. In der Fußgängezone hat bereits das große Geschäftesterben begonnen, überwiegend Cafés und Gaststätten. Und wenn ich in den Nachrichten höre, welche weiteren Restriktionen die uns Beherrschenden überlegen, dann wird mir schlecht. Ich erinnere mich an ein Radiointerview mit Professor Drosten, dem Hofvirologen der Bundesregierung, im März bevor der erste Lockdown kam. Er sagte, daß ein Land wie China ja harte Maßnahmen ergreifen könne, da es eine Diktatur sei. Und es war deutlich herauszuhören, daß er sich für diesen Fall wünschte, auch Deutschland sei eine Diktatur. Wenig später war es dann soweit und seitdem werden unsere Grundrechte immer weiter eingeschränkt. Alles, was Menschen gut tut, wird gestrichen bzw. reduziert. Jetzt stehen die privaten Kontakte auf dem Programm. Ich beginne die Verschwörungstheoretiker zu verstehen: wenn so offensichtlich weltweit – mit wenigen Ausnahmen – Menschen immer härter eingeschränkt werden und das bei einem Virus, der nicht gefährlicher als eine Grippe ist, dann kann man schon auf ganz komische Gedanken kommen. Man macht das, um das Gesundheitswesen vorm Zusammenbruch zu bewahren, sagt man. Ach Leute, das Gesundheitswesen geht seit 20 Jahren den Bach herunter, seit die Regierungen angefangen haben, die Krankenhäuser zu privatisieren. Seitdem ist auch vom drohenden Pflegenotstand die Rede. Nur hat das jahrzehntelang keinen der Verantwortlichen interessiert. Die Vorstände haben sich die dicke Kohle eingesteckt, das Personal wurde runtergekürzt, weil es der teuerste Posten in der Gesamtrechnung ist. Und jetzt plötzlich will man das Gesundheitswesen nicht belasten. Ich sehne mich sehr nach dem Tag, an dem die Herrschenden öffentlich ihre Machtlosigkeit erklären. Man kann ein Virus nicht besiegen und man kann Menschen nicht über einen sehr langen Zeitraum zu Verhalten zwingen, das uns Menschen nicht im mindesten entspricht und auch gar nicht gesund fürs Immunsystem ist. Mein Immunsystem jedenfalls braucht Kontakt, auch Körperkontakt. Und den bekommt es, dafür sorge ich.

Heute vormittag stand ich unter der Dusche, als das Wasser aufhörte zu fließen. Ich hatte es noch geschafft, meine Haare auszuspülen, aber was jetzt mit der ganzen Seife auf meinem Körper machen? Ich nahm das Wasser aus dem Wasserkocher, füllte es ins Waschbecken und wusch mich mit einem Waschlappen ab. Dann ging ich in den Schuppen und räumte ihn auf. Ich machte einen Stapel für den nächsten Sperrmüll, einen mit Sachen, die ich weitergeben kann und entsorgte Dinge, die ich wahrscheinlich nie wieder brauche. Ich fegte den Schuppen aus und fühlte mich anschließend ziemlich gut. Ich werde jetzt nach und nach meine Wohnung entrümpeln. Es sammelt sich im Laufe der Jahre soviel an, aber eigentlich brauche ich gar nicht viel. Das ist mir durch Corona klargeworden: ich kaufe überhaupt nicht mehr gern ein, auch keine Klamotten. Und wenn ich in meinen Kleiderschrank gucke, brauche ich auch gar nichts mehr. Nur meine ehemals schwarze Jeans beginnt sich nach sechs Jahren aufzulösen. Wenn ich wieder mein altes Gewicht habe, kaufe ich mir eine neue. Aber die wirklich wichtigen Sachen in meinem Leben sind die freie Natur und Kontakt.

Herbsttag

Heute hatte ich einen richtig schönen Tag. Grau, verhangen der Himmel, bunt die Bäume. Viele mögen den November nicht. Ich fühle mich in ihm zu Hause, immer schon. Ich ging raus und mähte am Knick, wo die Komposthaufen sind. Das ging mir gut von der Hand und ich genoss die rythmische Bewegung. Später saß ich unter den beiden Fichten und sah in die Landschaft und fühlte die Präsenz der Frau Holle, der alten mütterlichen Vegetationsgöttin des Nordens. Eine großen Zufriedenheit durchströmte mich, Corona war sehr fern. Im Moment ist mir nicht nach Aufregen – damit ändert sich ja nichts, nur die Stimmung ist versaut.

Auch sonst lasse ich es mir gutgehen. Ich muss ja wieder was auf die Rippen kriegen! Heute Abend gab es Linsencurry mit Reis, sehr lecker! Und gestern habe ich Apfelcrumble gebacken und esse den jetzt peu á peu mit Schlagsahne.

Diagnose

Vor einer Woche bekam ich einen Anruf von dem Arzt, der die Darm- und Magenspiegelung gemacht hat: die Gewebeproben, die er aus dem Darm entnommen habe, hätten einen pathologischen Befund ergeben. Ich hätte eine kollagene Colitis (eine Dickdarmentzündung, die nur mikroskopisch nachgewiesen werden kann). Ich möge mich bitte schnell in meine Hausarztpraxis begeben. Dort werde man mit einer Cortisonbehandlung anfangen. „Sonst geht das nicht weg“, fügte er sehr bestimmt hinzu. Vielen Dank für die Information!

Selbstverständlich werde ich kein Cortison nehmen. Cortison hat eine Menge völlig unakzeptabler Begleitwirkungen: es macht dick, es fährt das Immunsystem herunter, es mindert allenfalls die Symptome und es stört nachhaltig die Selbstheilungskräfte des Organismus. Ich musste mich übrigens im Internet erst mal schlau machen, was das überhaupt für eine Krankheit ist. Sie ist relativ neu (entdeckt) und eigentlich weiß man kaum etwas darüber, weder über Heilungsmöglichkeiten noch über ihre Entstehung. Ich hatte dann am nächsten Tag eine telefonische Sitzung mit der lieben Inke, meiner Chinesische Medizinfrau, die mir vor vielen Jahren schon mal sehr gut geholfen hat und bei einer anderen Person in meinem Umfeld eine Kuhmilcheiweißallergie festgestellt hat, nachdem die vorher konsultierten Ärzte keine Ursache für das schwere Handekzem feststellen konnten (Inke-Kruse.de). Jedenfalls habe ich zur Zeit keinen Durchfall, mein Darm scheint sich wieder zu normalisieren – ganz ohne Cortison. Spannenderweise habe ich direkt nach dem Telefonat mit dem Arzt ganz deutlich wahrgenommen, daß mein Darm mir meldete: ICH WILL KEIN CORTISON! Ich bin sehr zuversichtlich, daß wir das anders hinkriegen. Inke hat übrigens eine wesentliche Frage gestellt: Ob ich eine Idee hätte, was mich so aus meiner Mitte gebracht hätte (die ganzen Bauchorgane werden in der Traditionellen chinesischen Medizin als Mitte des Menschen angesehen). Es geht mir mittlerweile sehr gut, das Essen schmeckt mir und ich habe schon ein Kilo zugenommen.

Möhren aus dem Garten, so ganz und gar nicht der EU-Norm entsprechend, aber lecker

Was ich zur Wahl in den USA sage? Ob Biden der bessere Präsident wird? Ich weiß es nicht. Ich habe schon lange den Eindruck, es ist egal, wer dort regiert. Zumal ja nur Milliardäre überhaupt die Chance haben, Präsident zu werden. Versteht mich richtig: ich finde Trump überhaupt nicht sympathisch. Er ist ein Rüpel, Angeber, sicher auch ein notorischer Lügner. Als Frau kann ich ihn nur eklig finden. Neulich stand in der Süddeutschen Zeitung, angelehnt an seinen Spruch „Grab her by the pussy“ die Aufforderung: „Grab him by his dick.“ Nö, so nah möchte ich ihm gar nicht kommen. Aber anders als alle seine Vorgänger hat er in den vier Jahren seiner Präsidentschaft keinen Krieg geführt. Dabei sind die USA seit ihrem Bestehen fast ununterbrochen im Krieg, angefangen mit dem Krieg gegen die Ureinwohner. Und er hat, auch anders als die allermeisten Regierungschefs dieser Planetin, mit Kim Jong Un geredet. Ob da jetzt was bei rausgekommen ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Aber alle anderen haben sich ja immer nur über den nordkoreanischen Präsidenten ausgelassen. Der ist wohl kein Sympathieträger, aber Menschen zu ignorieren bzw. über sie herzuziehen macht die weltpolitische Lage kein bisschen besser. Für die europäischen Politiker*innen war Trump die ideale Steilvorlage. Die Medien breiteten sich genüsslich über seine neuesten verbalen Entgleisungen aus. Man konnte mit dem Finger auf ihn zeigen und sich selbst moralisch überlegen fühlen. Wie praktisch! Weil man sich nicht mit seinen eigenen Fehlhandlungen befassen musste. Trump baut eine Mauer an der Grenze nach Mexiko – wie schändlich! Nun, Europa braucht keine Mauer, weil es praktischerweise das Mittelmeer gibt. Daß es mittlerweile ein gigantisches Massengrab von Menschen auf der Flucht ist. das ist Europas Schande! Auch bei uns gibt es Politiker, bei denen man sich fragt, warum sie nicht längst aus dem Amt gejagt wurden. Ich denke da an unseren Verkehrsminister, der sich einen Klopper nach dem anderen leistet und immer noch weiter machen darf, obwohl jetzt schon glasklar ist, daß wir Steuerzahler*innen mal wieder für den Bockmist zahlen müssen, den er mit der Maut angerichtet hat. Und wie praktisch für ihn, daß er rechtzeitig sein Handy verloren hat, so daß man ihm jetzt gar nichts nachweisen kann. Obama hat Osama bin Laden in Pakistan ermorden lassen, einfach so, wie Diktatoren das mit missliebigen Personen machen. Wo war da der Aufschrei der Empörung? Ich habe keinen gehört. Man hätte Osama bin Laden stattdessen vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag bringen können, damit er ein geordnetes Verfahren bekommt. Als hingegen Kashoggi in Istanbul im Auftrag höchster saudi-arabischer Stellen ermordet und zerstückelt wurde, da gab es diese berechtigte Empörung.

Ich finde, Byron Katie bringt es schön auf den Punkt: „So I look for the Trump in me and as I identify that there is less Trump in the world… Oh, I’m not like that person at all. Well, why am I bruised in the moment? There’s something in me that I need to take a look at.“ (Ich sehe mir also den Trump in mir an und während ich ihn identifiziere gibt es weniger Trump in der Welt… Oh, ich bin überhaupt nicht so wie diese Person. Gut, warum bin ich dann jetzt so verletzt? Es gibt da etwas in mir, das ich mir ansehen sollte). Das volle Video mit Byron Katie und Martin Kirchner findet sich auf der Seite pioneersofchange.org/online-summit.