Siebenschläfer

Viele Male habe ich das neu gelernte Regenlied an einem meiner Lieblingsplätze im Wald gesungen und ab und zu kam ein kleiner Schauer runter. Wenigstens etwas, aber nicht genug. Mein neuer Gartenschlauch hat sich als besser als das Gießkannenschleppen erwiesen, war aber auch nicht genug. Denn um wirklich mehr als 1 cm Erde zu durchnässen, müsste ich mindestens eine halbe Stunde die Düse gedrückt halten und dazu fehlen mir Geduld und Muskelkraft. Also habe ich jetzt einen Rasensprenger gekauft. Der ist nun wirklich eine effektive Sache: ich lasse ihn alle paar Tage eine Stunde laufen und die Gemüsebeete sind dann wirklich so nass, daß sich sogar die Nacktschnecken wieder raustrauen. Die habe ich freundlich begrüßt; schließlich lege ich Wert auf gute Nachbarschaft. Anfangs musste ich erst mal ziemlich mit der richtigen Einstellung experimentieren, bis nicht mehr mein Auto und meine Fensterscheiben geduscht wurden, sondern der Flecken Erde, um den es geht.

Heute kamen dann mit viel Wind die Gewitterwolken aus dem Westen und brachten ergiebige Mengen Regen, sogar mit Hagel. Ich habe Johannisbeeren geerntet und musste diese Tätigkeit einige Male unterbrechen. Aber ich habe mich über das viele Wasser gefreut und es darf gern noch mehr kommen.

Gestern saß ich mit einem Freund im Garten. Er bot mir seine Hilfe an. Ich fragte, wobei er mir denn helfen wolle. Er wolle die Baumscheiben der Obstbäume von Wildwuchs befreien, sie durchhacken und mulchen, sagte er. Ich sah ihn vor meinem inneren Auge mit der Hacke tabula rasa machen und bekam einen Schreck. „Das lass mal sein“, sagte ich. Dann hätte ich eben nur kleine Äpfel, meinte er. Nun hatte ich in den vergangenen Jahren nie etwas an der Größe meine Äpfel auszusetzen. Er ist kein Laie, was Gartenarbeit angeht und hat gelernt, was jeder Gärtner lernt: daß Obstbäume eine freie Baumscheibe brauchen. Dahinter steckt wohl der Darwinsche Glaubenssatz, daß in der Natur alles auf Konkurrenz basiert und der Stärkere gewinnt, also in diesem Fall das Unkraut. Möglicherweise ist es sogar sinnvoll, junge Bäume in der Anfangszeit mit einer wildwuchsfreien Umgebung zu unterstützen. Meine Bäume sind aber mittlerweile mehr als zehn Jahre alt. Ich habe mich von den Büchern Sepp Holzers Permakultur und Biotop mit Mensch von Gerda und Eduard Kleber inspirieren lassen. Kann ich jedem, der sich für Permakultur interessiert, wärmstens empfehlen. Ihnen folgend habe ich Pflanzen unter die Bäume gesetzt, die deren Gesundheit unterstützen:  Gundermann, Veilchen, Primeln, Schlüsselblumen, Walderdbeeren, dazu eine Braunwurz, die sich in meinem Gemüsegarten angesiedelt hatte. Einige sind von selbst gekommen: eine Stockrose, mehrere Königskerzen, Brennnesseln, Storchschnabel, Lichtnelke, Johanniskraut, Habichtskraut. Neben den genannten Büchern ist aber vor allem die freie wilde Natur meine Lehrerin: da kommt auch keiner und legt wildkrautfreie Baumscheiben an. Es macht auch niemand im Winter Obstbaumschnitte bei den wildwachsenden Apfel- und Kirschbäumen. Die dürfen alle so wachsen, wie es ihnen beliebt.

Alles hinterfragen, ist eines meiner Lieblingsmottos. Keine Wahrheit gilt ewig. So habe ich auch vor langer Zeit gelernt, daß die Beete im Herbst oder Winter umgegraben werden müssen, wegen der Frostgare und der kosmischen Einflüsse. So stand es in den biologisch-dynamischen Gartenbüchern, nach denen ich mich so gut ich konnte richtete. Ich kam allerdings mit dem Graben kaum hinterher. Irgendwann habe ich das Umgraben dann aufgegeben, nicht nur, um mir die Arbeit leichter zu machen, sondern auch aus der Überlegung heraus, daß ich mit dieser Aktion die Bodenschichten gründlich durcheinanderbringe und all die kleinen Wesen in der Erde massiv störe. Im Frühling lockere ich die Beete mit der Grabgabel, wo es nötig ist und hacke sie durch. Im Herbst säe ich Phacelia, Senf und Klee auf die abgeernteten Beete und mulche mit Laub. Einiges friert ab, den Rest hacke ich unter.

In meinem letzten Garten in Ostholstein haben mein Exmann und ich jeden Winter die alten Apfelbäume beschnitten. Das war ziemlich viel Arbeit und hat sich irgendwie nicht richtig angefühlt. Wenn wir zuviel geschnitten hatten, entwickelten sich Wassertriebe, eine Stressreaktion des Baumes. Hier habe ich damit gar nicht erst angefangen. Sepp Holzers Argumente gegen den Obstbaumschnitt haben mich überzeugt. Die Bäume wissen besser als ich, wie sie wachsen wollen. Ich gebe ihnen ab und zu Kompost, Brennnesseljauche und Wasser und freue mich über sie, dafür bekomme ich Äpfel, Zwetschen und Quitten.

Je länger ich hier lebe und Zeit im Garten verbringe, desto mehr spricht er zu mir und sagt mir, was zu tun ist. Das geschieht in Form von Eingebungen, z. B. hat mir neulich eine innere Stimme gesagt, daß der Kompost mal eine ordentliche Dusche gebrauchen könnte.

Johanniskraut

Gestern hörte ich in einen Podcast von John Kempf rein, in dem er Charles Eisenstein interviewt: regenerativeagriculturepodcast.com/episodes/episode-86-charles-eisenstein/. John Kempf ist Amish und befasst sich mit regenerativer Landwirtschaft. Ich dachte immer, daß sich die Amish von aller neumodischen Technologie fernhalten. Aber da lag ich wohl ziemlich daneben. Charles Eisenstein spricht darüber, daß die Trauer über den Verlust so vieler Arten ihn zum Umweltschützer gemacht haben. Beide kommen dann auf die Glühwürmchen zu sprechen. John Kempf berichtet, daß auch in seiner Region die Glühwürmchen selten geworden sind, obwohl er das Privileg habe, in einer pestizidfreien Umgebung zu leben. Ich habe zum letzten Mal Glühwürmchen 2006 im Pfälzer Wald gesehen und heute ertappe ich mich ab und zu dabei, daß ich mir wieder Mücken auf der Windschutzscheibe wünsche. Immerhin sehe ich jetzt häufiger Marienkäfer, die sich über die reichlich anwesenden Blattläuse auf den dicken Bohnen hermachen. Ich glaube, daß ein angstmotivierter Umweltschutz nicht nur wirkungslos sondern kontraproduktiv ist. Heilung kommt durch die Liebe zum Lebendigen, zum Wilden, zum Freien.

 

Gemeinde

Gestern gingen etwa 20 Menschen aus meiner Gemeinde mit mir durch die Landschaft, um wilde Pflanzen zu entdecken. Der Kultur- und Sozialausschuss der Gemeinevertretung hatte mich gefragt, ob ich sowas mal veranstalten könne. Es hat Spaß gemacht und die Stimmung war gut. Es waren auch zwei Kinder da, darauf war ich nicht vorbereitet, aber es gab kein Problem. Nach eineinhalb Stunden kamen wir auf die Streuobstwiese, die zwischen zwei Waldstücken liegt. Dort wartete die Bürgermeisterin mit Kaffee und Kuchen auf uns. Alles war unter einem der Apfelbäume auf Klapptischen arrangiert worden; sie hatte sich richtig Mühe gegeben. Wir alle freuten uns und sagten ihr das auch.

Ich habe wieder ein paar Leute kennengelernt, hatte ein paar angenehme Gespräche und fühlte mich als Teil der Gruppe. Mehrere sagten: „Wir leben hier im Paradies“, als wir durch die Landschaft streunten. Genau so sehe ich das auch und es ist doch gut, daß Menschen das wahrnehmen und schätzen. Man hütet und beschützt, was man schön findet und liebt.

Mittlerweile haben immer mehr Leute eine Pflanzenapp auf ihrem Smartphone. Ich sagte zu Beginn, warum ich Pflanzenapps nicht empfehle: sie sind praktisch, ohne Zweifel. Aber wenn die App den Namen der Pflanze, vielleicht auch noch die Heilwirkungen gemeldet hat, wird es vom Gehirn in eine Schublade gepackt. Schulade auf, Schublade zu! Aber wer eine Pflanze in der Tiefe kennenlernen will, der braucht dafür alle seine Sinne. Ich finde, daß Apps dumm machen, ebenso wie Navis, weil sie uns von unseren Sinnen abschneiden und abhängig machen. Was macht ihr, wenn der Strom wirklich ausfällt ohne eure Apps und Navis? Ich habe ihnen das aber freundlich gesagt und nichts verboten, das steht mir auch gar nicht zu.

Auf dem Heimweg fuhr ich fast mit dem Fahrrad über eine ausgewachsene Ringelnatter, die sich über die Straße schlängelte. Und am Vortag war ich wieder am Unkentümpel im Wald und habe ihre zauberhaften Laute gehört. Der Garten ist voller Bienen und Hummeln. Ich kann mich über Insektenmangel nicht beklagen. Neulich las oder hörte ich irgendwo, daß man schon mit einem ganze kleinen Fleckchen Erde den Insekten etwas Gutes tun kann, auch auf dem Balkon. Das kann ich bestätigen.

Dieses schöne Bilsenkraut wächst ohne mein Zutun im Möhren-und-Zwiebelbeet. Es ist hier sehr trocken und das kann man auch sehen. Aber ich habe mir einen Gartenschlauch für den Gemüsegarten gekauft, weil ich das Gießkannenschleppen leid war. Eine echte Erleichterung! Und der Rest des Gartens kommt noch klar. Ich singe so oft wie möglich das Regenlied.

Heute habe ich Erbsen geernet. Ich liebe Erbsen, aber ich habe sie dieses Jahr zum ersten Mal nach langer Zeit wieder im Garten. Sie sollten sich eigentlich um die Sonnenblumen ranken, die ich in der Mitte gesät hatte. Aber die Erbsenpflanzen wuchsen schneller und jetzt müssen die Sonnenblumen sich durch das Gewirr aus Erbsenpflanzen arbeiten. Ich brauchte ziemlich lange, um die reifen Schoten zu pflücken und musste zwischen Bücken und Hocken abwechseln, weil es sonst  zu anstrengend geworden wäre. Ich bin keine geübte Erbsenpflückerin, aber nach dieser Aktion verstehe ich, daß frisches Gemüse angemessen bezahlt werden muss.

Körper

Zum Thema Mensch als Herdentier ist mir etwas kürzlich Erlebtes eingefallen: letzte Woche traf ich mich mit K. nach dem Markt zum gemeinsamen Mittagessen. Sie saß schon in einem der Strandkörbe vor dem Restaurant, als ich kam und lud mich ein, mich neben sie zu setzen. Da saßen wir dann zu dritt – ihre kleine Hündin war mit dabei – auf engem Raum. Wenn ich nachdenke, ist K. die einzige meiner Freundinnen, mit der es oft einen engen Körperkontakt gibt. Wir können miteinander kuscheln, uns streicheln, an den Händen halten. Das geht von ihr aus; sie ist ein sehr körperlicher Mensch. Ich mag das gern und unsere Gespräche haben durch diesen engen Kontakt eine andere Qualität als solche, bei denen man sich gegenüber sitzt. Von mir aus suche ich aber solche Erfahrungen nicht; es kommt mir einfach nicht in den Sinn, wohl weil ich nicht mit allzuviel Körperlichkeit aufgewachsen bin. Allerdings umarme ich gern und oft Menschen und lasse mich auch gern umarmen.

Während meiner Körpertherapiezeit lernte ich, daß Menschen in unserem Kulturkreis sich in der Regel nur mit dem oberen Teil des Oberkörpers umarmen. Eine Ganzkörperumarmung, bei der ein enger Kontakt vom Brustkorb über den Bauch bis zu den Genitalien entsteht, ist eigentlich nur Liebespartnern vorbehalten. Das hat wohl seinen Ursprung in der körper- und sexualfeindlichen Konditionierung durch die Kirchen. Ich stimme Ilan Stephani zu, die einmal sagte, daß durch eine Umarmung viel mehr und viel umfassendere Informationen übertragen werden als durch das Internet. Und ich bin davon überzeugt, daß sich unser seelischer, geistiger und körperlicher Gesundheitszustand enorm verbessern würde, wenn wir wieder mehr Körperlichkeit zulassen könnten.

Natürlich gibt es Menschen, mit denen ich keinen intensiven Körperkontakt wünsche. Und ich kann mir vorstellen, daß solche, die schwere Missbrauchserfahrungen gemacht haben, davor zurückschrecken. Es geht also nicht darum, Körperkontakt zum Dogma zu machen, sondern fühlen zu lernen, wann ich ihn wünsche und wann nicht und das dann auch klar zu äußern.

Ein weiteres Beispiel: vor einiger Zeit saß ich mit mehreren Menschen auf einer Bank. Ich fühlte plötzlich, daß mein Oberschenkel und der meines Nachbarn zu meiner Rechten sich deutlich berührten. Reflexartig wollte ich mein Bein etwas mehr zu mir rücken, tat es aber nicht, weil ich spürte, wie gut sich diese Berührung anfühlte. Ich saß also still da und genoss einfach und musste innerlich grinsen, weil es sich irgendwie verboten und gleichzeitig genussvoll anfühlte. Für mich sind solche Erlebnisse echte Lernerfahrungen, weil sie mich daran erinnern, was eigentlich normal und wohltuend ist: Kontakt.

Dazu gehört auch echter Augenkontakt. Nach Wilhelm Reich macht sich die früheste Störung im Augensegment als Blockierung bemerkbar. Mein Körpertherapeut J., dem ich soviel verdanke, hat mit diesem Segment angefangen und ich erinnere mich an Sitzung um Sitzung, in der ich liegend mit lautem Aah den Ausatem in meiner Vorstellung durch die Augen geschickt habe, während er verspannte Muskeln an meinem Kopf und Nacken bearbeitete. Das war anstrengend, aber irgendwann nach vielen Wochen geschah etwas, was ich mir nicht hätte ausmalen können: ich sah plötzlich alles um mich herum gleichzeitig ohne den sonst üblichen Fokus; ich fühlte mich dabei als Teil des Großen Ganzen und gleichzeitig wurde mein Denken weit und frei. Wenn ich Menschen davon erzählt habe, bin ich allerdings schnell an meine Grenzen gekommen, weil meine Gesprächspartner sich in der Regel diese Art des Sehens nicht vorstellen konnten. Man muss es selbst erfahren; es ist nicht wirklich zu beschreiben. Aber wohl viele kennen diese Momente, wo zwei sich ansehen und dabei etwas im Inneren geschieht, als wenn ein Blitz eindringt, ein plötzliches Erkennen. Das kann nur geschehen, wenn der Filter, den wir gewöhnlich vor den Augen haben, für einen Moment verschwunden ist.

 

Die Schönheit der Wiese

Heute Morgen saß ich an meinem gewohnten Platz und sah auf die ungemähte Wiese, auf der so einiges an Wildkräutern blüht (leider schaffte ich es nicht, das auf dem Foto festzuhalten). Ich sah die unterschiedlichen Grassorten mit ihren filigranen Blüten und dachte, wie es sich für sie wohl anfühlen mag, wenn der Wind sie bewegt und nebenbei für die Bestäubung sorgt. Mir fiel auch ein, wie schön ich als Kind das Zittergras fand, das ich während unserer Urlaube in Tirol entdeckte.

Pflanzen wachsen besser, wenn sich andere Wesen über sie freuen. Das ist erforscht worden. Wenn die Insekten, Vögel, Eidechsen, Blindschleichen, Schlangen, all die großen und kleinen Säugetiere, die in einer Landschaft leben, Freude empfingen, dann kann das Land gedeihen. Und genauso ist es umgekehrt: Wenn das Land gedeiht, geht es allen anderen Wesen gut. Vielleicht kommt dann auch der langersehnte Regen wieder, weil die Landschaft ihn ruft. Alles ist durstig. Ich muss die große Vogeltränke jeden Tag füllen und die Bienen schlecken abends noch den letzten Rest Wasser auf. Dann gieße ich meine Gemüsebeete, die seit fünf Wochen auf Regen warten.

Ich habe nach über zwanzig Jahren wieder Wolf-Dieter Storls Buch Der Kosmos im Garten aus dem Regal genommen. Es liefert mir Inspirationen. Wie schön, daß ich endlich als Rentnerin Zeit für dieses Stück Land habe. Während meines Arbeitslebens habe ich auch viel im Garten gemacht, aber eigentlich immer unter Zeitdruck. Jetzt kann ich viel öfter sitzen und schauen und der Garten spricht zu mir und sagt, was er braucht und wo ich ihn in Ruhe lassen soll. Trotz der Dürre sieht vieles noch gut aus. Ich lerne gerade ein neues Wasserlied und werde damit den Regen rufen.

Im Rahmen des Impfausleitungskongresses von Alina Lessenich habe ich mir ein paar sehr schöne Interviews angesehen. Nicht, daß ich eine Ausleitung brauche, aber ich habe mich angemeldet, weil es einige Sprecher zu interessanten Themen gab und weil es einfach gut tut von Ärzten zu wissen, die den Horror der letzten drei Jahre nicht mitgemacht haben und sich ernsthaft bemühen, den Menschen zu helfen, die jetzt unter den Nebenwirkungen der „Impfung“ leiden. Daß die Spikeproteine auch auf Ungespritzte übertragen werden, war mir bereits länger bekannt; auch meine Ärztin hatte das bestätigt. Und da gibt es mittlerweile Möglichkeiten, die loszuwerden. Sehr gut hat mir die amerikanische Gynäkologin Christine Northrup gefallen, deren Klassiker Frauenkörper – Frauenweisheit ich vor vielen Jahren gelesen habe. Sie sagte übrigens, daß mindestens eine Charge der „Impfstoffe“ lediglich physiologische Kochsalzlösung enthielt. Man kann das an der Chargennummer erkennen; es gibt wohl eine Stelle, an die Menschen sich in dieser Angelegenheit wenden können. Bereits im Herbst 2021 erfuhr ich von den wirkstofffreien Chargen durch eine Mikrobiologin, die von entsprechenden Entdeckungen durch mit der Untersuchung der „Impfstoffe“ beauftragte Labore erzählte. Da kann sich nun jede selbst einen Reim draus machen.

Richtig begeistert hat mich das gestrige Interview mit Christian Schubert, Professor für Psychoneuroimmunologie. Er hat sich in den letzten drei Jahren einen Namen als „Covidiot“ gemacht, das heißt also: er hatte den Mut und die Standhaftigkeit, sich gegen sämtliche Maßnahmen auszusprechen. In seinen Augen sind Lockdowns, Schulschließungen, social distancing, Masken und die systematische Angstmache effektive Mittel, um das Immunsystem von Menschen herunterzufahren. Daß es auch anders geht, hat Schweden gezeigt. Dort wurden Menschen während der sogenannten Pandemie würdig behandelt und das Resultat ist eine wesentlich geringere Sterblichkeit als in Deutschland, einem der Länder mit den härtesten Maßnahmen. Hier gibt es weitere Infos dazu: blog.bastian-barucker.de/schweden-gotzsche/. Christian Schubert beschreibt sehr schlüssig, was anhaltende Angst im Körper macht und daß alles noch verschärft wird, wenn man dem Herdentier Mensch Kontakt verbietet und es zwingt, eine Maske zu tragen. Daß die Maßnahmen höchst ungesund sind und das Immunsystem eher schwächen, könnte eigentlich jeder wissen, der ein wenig nachdenkt. Aber mir gefällt, wie er dazu den medizinischen Hintergrund liefert. Zum Beispiel wird bei chronischer Angst das Nebennierenrindenhormon Cortisol, ein Stresshormon, nicht mehr gebildet, was dann den Körper anfällig für Entzündungen macht. Gut gefallen hat mir auch, daß er die Panikmache der anderen Seite kritisiert: wenn also impfkritische Ärzte den Teufel an die Wand malen und sagen, daß innerhalb weniger Jahre alle „Geimpften“ sterben werden. Denn selbst wenn mittlerweile immer mehr Impfschäden ans Licht kommen, macht es immer noch einen Unterschied, ob einer mit Angst oder mit Vertrauen auf die Abläufe in seinem Körper schaut. Die Psyche spielt eine sehr große Rolle und wirkt bis in unsere DNA hinein.

Christian Schubert nennt die Dinge unerschrocken beim Namen. Er nennt die Menschen, die uns in den letzten drei Jahren gequält haben, krank. Er glaubt auch, daß das Coronavirus ein im Labor manipuliertes Virus ist;  dafür gibt es wohl Hinweise. Auch diese Menschen, die Viren und Bakterien so manipulieren, daß sie geeignet sind großen Schaden anzurichten, z. B. als Biowaffe, nennt er krank. Und unsere Schulmedizin ebenso. Die Menschen müssten von der Schulmedizin befreit werden, fordert er. Und eine Beziehung zwischen Arzt und Patient, die nicht auf Augenhöhe und mit Respekt stattfindet, ist einfach unakzeptabel. So sehe ich das auch.

Nachbars Kater zu Besuch

Hexen

Am letzten Wochenende machten I. und ich eine kleine Tour durchs Dosenmoor bei Neumünster. Dort entdeckte ich eine Pflanze, die ich noch nie gesehen habe und die an Calla erinnerte. Tatsächlich ist es eine Callaart, die Schlangenwurz, die an so speziellen Orten wie eben Mooren wächst. Ein paar Tage vorher war ich bei J., der mir ein recht großes Stück Land zeigte, das die Stiftung Naturschutz gekauft hat. Es war gerade frisch durchgegrubbert und etliche Mulden für Teiche angelegt worden. Ich vermute, daß dort ebenso wie bei Stodthagen ganzjährig Rinder leben und die Teiche Lebensraum für diverse Tiere bieten sollen. Über der gegrubberten rohen Erde stiegen Lerchen laut singend auf und nieder und von dem Entzücken darüber habe ich den Rest des Tages gezehrt. Lerchen gehörten zu den Sommern meiner Kindheit: wenn wir Oma und Opa in den Ferien in Uslar besuchten, hörte und sah ich immer die Lerchen über den damals noch reichlich vorhandenen Wiesen. Diese Vögel sind für mich der Inbegriff schierer Lebensfreude; ihr jubelnder Gesang ist so schön! Ich glaube, die Natur regeneriert sich sehr schnell wieder, wenn wir sie in Ruhe lassen. Gestern habe ich auf Kerstin Chavents Blog bewusstseinimwandel.blogspot.com den Post Gesundheit gelesen, den ich klar und klug finde. Ein Zitat daraus:

Alles, was die Natur braucht, ist, dass wir sie in Ruhe lassen. Hören wir also auf damit, ständig in die natürlichen Prozesse einzugreifen und es Fortschritt zu nennen. Nehmen wir die Finger aus dem Spiel und lassen wir die Natur machen, so, wie sie es Milliarden Jahre ohne uns getan hat. Sie braucht nicht unser Know How. Sie hat ihre eigene Intelligenz, ihre eigene Biologie, ihre eigene Sprache des Lebens: bio-logos. Lernen wir, diese Sprache erneut zu verstehen.

Ich bin im bereits erwähnten Buch Caliban und die Hexe von Silvia Federici mittlerweile beim Kapitel über Hexenverfolgungen. Ich verstehe immer mehr, wie und warum es dazu kam, daß in der beginnenden Neuzeit eine systematische und durchaus geplante Abwertung des Weiblichen ihren Anfang nahm und wem das dienen sollte. Bis dahin konnten Frauen zumindest in Mitteleuropa noch relativ selbstbestimmt leben. Sie konnten Berufe ergreifen, die man später als Männerberufe bezeichnete. So gab es Baumeisterinnen, die in den geheimnisvollen Bauhütten arbeiteten, ebenso waren Frauen Mitglieder in Handwerkergilden. Und dann nahmen die Herrschenden, also die Reichen und die Kirchen, den Frauen nach und nach alles: ihre Selbstbestimmung, die Entscheidung, ob sie Kinder bekommen wollten oder nicht, das Heilwissen, Wissen um Verhütung und Schwangerschaftsabbrüche, ihre sexuelle Selbstbestimmung. Ihr Lebenszweck war von dem Zeitpunkt an Gebärmaschine zu sein, die dem Staat neue Arbeitskräfte lieferte. Das Frauenbild, mit dem ich noch aufgewachsen bin, nahm in dieser Zeit seinen Anfang: Frauen seien emotional, könnten nicht logisch denken, hätten in Führungspositionen nichts zu suchen, seien da, um Mann und Kinder zu versorgen. Frauen sind systematisch seelisch und geistig verstümmelt geworden. Sie wurden für minderwertig befunden, galten als unperfekte Geschöpfe, die Männer mit Magie verführten und verdarben. Die Männer, die diese Behauptungen aufgestellt und durchgesetzt haben, waren von Frauen geboren worden. Also – anders kann ich es nicht verstehen – mussten sie sich selbst hassen und verabscheuen, wenn sie Frauen hassten und verabscheuten. Unsere Körper tragen diese traumatischen Erfahrungen in ihrer DNA. Es wird Zeit brauchen, diese Verzerrungen unserer Lebendigkeit zu heilen, unsere freie und wilde Kraft wieder zu entfalten.

Vielleicht würden sich ohne diese Geschichte extremer Gewalt gegenüber Frauen die ganzen derzeitigen Fragen, ob eine oder einer Mann oder Frau oder irgendwas anderes sein will, gar nicht stellen. Ich bin übrigens zweimal gefragt worden, ob ich ein Mann hätte sein wollen: einmal von dem Therapeuten, der mich während meiner Körpertherapieausbildung begleitete und vom Leiter einer Selbsterfahrungsgruppe. Nein, ich wollte nie ein Mann sein, aber ich wollte auch keine von den reduzierten Frauen sein, die ich in meiner Kindheit und Jugend erlebt habe. Aber diese Fragen zeigen, daß ich offensichtlich nicht den Klischees dieser Männer von Frauen entsprach.

Die Methoden, mit denen damals wie heute gearbeitet wird, um Menschen umzuformen und gefügig für Herrschaft zu machen, haben sich nicht wesentlich geändert. Das haben die letzten drei Jahre deutlich gezeigt. Das Hauptmittel ist das Erzeugen von Angst, dann das Diffamieren von Menschen, die ein anderes als das Herrschaftsnarrativ erzählen. Heute verbrennt man nicht mehr auf Scheiterhaufen, dafür lässt man Leute, deren „Verbrechen“ darin besteht, die Wahrheit verbreitet zu haben, im Gefängnis vergammeln wie Julian Assange. Oder man diffamiert sie, verhindert, daß sie öffentlich auftreten können wie z. B. Daniele Ganser, zensiert ihre Äußerungen im Internet und verbreitet Lügen über sie.

Ich bin all den Frauen so dankbar, die sich daran gemacht haben, das große Thema Hexenverfolgungen zu bearbeiten. Pionierinnen waren Frauen wie Starhawk und Mary Daly und soviele andere, daß ich sie gar nicht aufzählen kann. Nun liegt es an uns, uns unsere Lebendigkeit, unser Heilwissen, unsere freie Sexualität wieder zurückzuholen. Ich glaube übrigens, daß davon auch die Männer profitieren werden. Aber um ihre eigene Heilung müssen sie sich natürlich selbst kümmern.