Mut und Klarheit

Heute Morgen vor dem Frühstück hatte ich den Impuls in meinen Briefkasten zu gucken. Normalerweise ist da nichts um diese Zeit, aber heute fand ich den oben stehenden Brief.

Die Klarheit und den Mut unseres mittlerweile ehemaligen Bürgermeister kann ich nur bewundern. Ich rief ihn denn auch an, um meine Hochachtung und meinen Dank für diesen konsequenten Schritt auszusprechen. Ich finde es so ermutigend, daß es solche Menschen gibt, die nicht der mittlerweile zwei Jahre andauernden Angstpropaganda auf den Leim gehen. Ansonsten müsste ich verzweifeln.

Gestern sah ich mir im Rahmen des Online-Kongresses Die Reise deines Lebens ein Interview mit dem Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein an. Sehr interessant. Er beschreibt ausführlich, wie es in Gemeinschaften und anderen Organisationen sowie Partnerschaften irgendwann unweigerlich zu heftigen Konflikten kommt, die er auf die fortgesetzte Traumatisierung unserer Gesellschaft zurückführt. Gut gefallen hat mir auch, daß er von Einstufungen wie z. B. narzisstische Persönlichkeit, die ja zur Zeit ziemlich en vogue ist, nichts hält. Er sieht diese und alle anderen Persönlichkeitsstörungen als Traumafolge und ist überzeugt, daß letztendlich alles auf unsere Unfähigkeit zu wirklichem Kontakt zurückzuführen ist. Wirklicher Kontakt ist das, was ein Mensch braucht wie Luft und Nahrung, wir erleben aber in unserer Kultur in der Regel Pseudokontakte, die oberflächlich bleiben und nicht satt machen. Dann müssen Ersatzbefriedigungen her wie Fernsehen und andere Ablenkungen, Suchtmittel, sexueller und Machtmissbrauch usw. Ich finde mich in seiner Beschreibung der Kontaktstörung durchaus wieder. Zwar habe ich in meinem Leben schon Momente mit in die Tiefe gehenden und sehr erfüllenden Kontakten erlebt, aber ich kenne auch meine eigene Angst vor tiefem Kontakt. Es gibt da eine Ambivalenz in mir: ich sehne mich nach tiefen Kontakt, aber wenn er greifbar nah ist, scheue ich oft davor zurück. Wichtig ist zu wissen, daß es sich hier nicht um individuelles Versagen handelt, sondern um eine Folge unserer kulturellen Konditionierung und daß wir in früher Kindheit in der Regel die Erfahrung gemacht haben, daß wir so, wie wir sind, nicht richtig sind. Ich glaube, das kennt wohl (fast) jede und jeder. Er sagte auch, daß diese tief eingeprägten Traumafolgen dazu führen, daß die meisten Menschen sich das derzeitige Coronaregime gefallen lassen, das Angstnarrativ übernehmen und nicht in der Lage sind zu sehen, was für ein böses Spiel hier gespielt wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert