Gut und böse?

Gestern wurde mir plötzlich klar, warum mich die Zeitungen, die ich gelegentlich lese (Süddeutsche, TAZ), so anwidern: es handelt sich bei den meisten Artikeln nicht um Informationen, also Berichterstattung, sondern um Meinungsäußerungen der Journalisten. Und dafür möchte ich mein Geld nicht ausgeben. Ich habe übrigens nichts gegen Meinungsäußerungen, mache ich ja selber in diesem Blog. Aber aus den Medien möchte ich Berichterstattung bekommen, sonst nix. Eine Meinung kann ich mir dann selber bilden.

Vielleicht entsteht bei der Einem oder dem Anderen, die meine Worte lesen, der Eindruck, ich hielte Menschen für schlecht. Das tue ich aber nicht. Ich hatte einen Vater, der oft sagte, Menschen seien von Grund auf schlecht. Ich habe dann immer vehement dagegen geredet. Heute weiß ich, daß aus ihm tiefes Trauma sprach: über seine Kriegserlebnisse hat er ab und zu Andeutungen gemacht, aber nie Einzelheiten berichtet.

Nein, ich glaube fest daran, daß Menschen im Grunde liebevolle und kooperative Wesen sind. Das kann eine ja gut bei kleinen Kindern sehen, die noch nicht durch die Mühlen unseres System gegangen sind. Spätestens mit der Schule ändert sich das dann. Da geht es um Leistung, Konkurrenz, Bewertung usw. Ich glaube auch nicht, daß das sogenannte Böse immer schon da gewesen ist. Das macht evolutionär einfach keinen Sinn. Auch die ausgefeilten Erklärungsmodelle z. B. der Anthroposophen, die vom luziferischen und vom ahrimanischen Prinzip sprechen, überzeugen mich nicht. Ich vermute, daß die Menschheit irgendwann im Laufe ihrer Entwicklung auf einen schrecklichen Irrweg geraten ist und daß der mit Traumatisierungen zu tun hat. Seit etwa 5000 bis 6000 Jahren kennen wir hierarchische Gesellschaften, davor waren Gesellschaften egalitär, also selbstorganisiert. Seitdem häuft sich Trauma auf Trauma, und das hat dazu geführt, daß viele Menschen mittlerweile glauben, daß es immer so gewesen ist.

Ich möchte ein Buch empfehlen (kann sein, daß ich das vor längerer Zeit schon mal getan habe), das in meinen Augen sehr gut in die heutige Zeit passt: Das wiedergefundene Licht von Jacques Lusseyran. Jacques Lusseyran wurde mit acht Jahren durch einen Unfall blind und lernte dann, auf andere Weise zu „sehen“. Wie er das beschreibt, ist absolut spannend und es zeigt, daß unsere Möglichkeiten, wahrzunehmen viel, viel größer sind, als wir es gelernt haben. Er hielt als Jugendlicher sehr große Stücke auf die deutsche Kultur und lernte deshalb auch mit Hingabe Deutsch. Dann kam die Besetzung Frankreichs durch die Nazis und Jacques Lusseyran wurde als sehr junger Mann Mitglied der Résistance. Wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten bekam er die Aufgabe, neue Anwärter für den Widerstand auf ihre Integrität zu überprüfen. Trotz oder wegen seiner Blindheit „sah“ er mehr als Andere. Später wurde er von der Gestapo gefangengenommen und ins KZ Buchenwald gebracht. Dort lernte er dann auch noch Russisch und tat sich mit seinen bemerkenswerten Fähigkeiten hervor. Er überlebte das KZ und wurde später Hochschullehrer und Schriftsteller. Die Autobiografie ist sehr schön geschrieben – vielleicht schaffe ich es irgendwann mal, sie auch auf Französisch zu lesen – und sie macht ganz viel Mut.

Für mich ist sie auch noch aus einem weiteren Grund interessant: ich befasse mich seit meiner Körpertherapie viel mit dem Thema Sehen, denn das sogenannte Augensegment war der erste Körperteil, der von seinen Blockaden befreit wurde und damit hat sich mein gesamtes Sehen vollständig verändert. Welche sich dafür interessiert, dem kann ich die Bücher von John Selby (Die Augen) und von Jacob Liberman (Natürliche Gesundheit für die Augen) empfehlen. Daß ich mit 67 Jahren immer noch nur zum Lesen eine Brille mit der niedrigsten Dioptrienzahl brauche und je nach Gemütsverfassung und Lichtverhältnissen auch gar keine, führe ich darauf zurück, daß ich regelmäßig Übungen mache.

Sich gegenseitig in die Pfanne hauen…

… ist ja mittlerweile ziemlich weit verbreitet und Corona hat das alles noch verschärft. Neulich las ich in der TAZ, die angeblich für unabhängigen Journalismus steht, einen Kommentar, in dem Ungeimpfte als bequem beschimpft wurden. Na ja, möglicherweise geht die sogenannte Impfung mit einem Verlust von Hirnzellen einher, anders kann ich mir eine solche Behauptung nicht erklären. Ja, ich weiß, ich bin jetzt polemisch. Denn die Ungeimpften müssen mittlerweile so dermaßen viel an Einschränkungen und Ausgrenzung in Kauf nehmen, daß von Bequemlichkeit keine Rede sein kann. Noch was: es handelt sich bei dieser „Impfung“ um eine gentechnische Therapie. Menschen, die jahrelang gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen gekämpft haben und deren Aufnahme durch die Nahrung kategorisch ablehnen, lassen sich willig einem Stoff injizieren, der ihre Körperzellen dahingehend manipuliert, daß sie Spikeproteine bilden. Ich begreife es einfach nicht.

In den Kreisen derer, die das Coronanarrativ hinterfragen, gibt es die Bezeichnung „Schlafschafe“ für diejenigen, die nicht sehen wollen, daß wir auf dem Weg in einen neuen ´Totalitarismus sind. Das ist keine freundliche Bezeichnung und führt sicher nicht dazu, daß die Spaltung unter uns Menschen geheilt werden kann. Nebenbei ist diese Spaltung für die Herrschenden überaus nützlich. Ich gebe zu, daß auch ich Momente habe, wo ich manche Menschen schütteln und anschreien möchte: „Merkst du nicht, was hier gespielt wird? Willst du, daß Geschichte sich wiederholt? Willst du auch irgendwann wie damals nach 1945 sagen: Ich habe von alldem nichts gewusst?“

Vor ein paar Tagen ist mir etwas eingefallen: Als ich mit 20 Jahren mein erstes Kind bekam, ein Wunschkind, habe ich die Bücher eines Kinderarztes gelesen, um zu wissen, wie man mit einem Säugling umgeht. Ich hatte sonst keine Person, die ich fragen konnte. Meine Mutter kam nicht in Frage, weil ich ja alles besser machen wollte als sie. Dieser Arzt vertrat kategorisch die Ansicht, daß man Kinder auf keinen Fall verwöhnen dürfe, das hieß konkret: nur fünfmal am Tag stillen und nachts schreien lassen, damit sie sich gleich an geregelte Tagesabläufe gewöhnen. Ich habe mich daran gehalten und es war für mich und für meinen Sohn sehr, sehr schlimm. Während ich das schreibe, wird mir heiß und kalt und ich möchte schreien vor Schmerz. Im Nachhinein muss ich sagen, daß ich damals völlig von meiner inneren Stimme abgeschnitten war. Ich glaubte, ein „Fachmann“ wisse besser als eine Mutter, was ein Kind braucht. Also war auch ich damals ein Schlafschaf. Glücklicherweise habe ich später gelernt, mich radikal auf meine innere Stimme zu verlassen und die Ansichten von „Fachleuten“ ebenso radikal zu hinterfragen, zumal ich durch meine Arbeit in Unikliniken mitbekommen habe, daß auch Fachleute zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Übrigens ist mein Sohn trotz dieser schlechten Erfahrungen in seinen ersten Lebensmonaten ein mitfühlender und zugewandter Mensch geworden.

Auf den Nachdenkseiten, die vor Jahren als Reaktion auf einen immer einseitigeren Journalismus gegründet wurden, findet sich ein sehr schöner Aufruf zur Solidarität der Geimpften mit den Ungeimpften:

Heiliger Zorn

Maatin in einem uralten Weißdorn

Nachdem mir im Laufe der letzten Monate immer mehr Informationen zu den dystopischen Plänen der Geldelite, versammelt im WEF (World Economic Forum) bekannt wurden, war ich zunächst von tiefem Entsetzen gepackt, was sich auch körperlich auswirkte. Corona wird zum Vorwand genommen, um eine neue Weltordnung zu etablieren, die wie eine Kombination aus 1984 von George Orwell und Schöne neue Welt von Aldous Huxley aussieht. Einmal mehr zeigt sich, daß die Regierungen nur ausführende Organe der Großkonzerne sind. Übrigens nebenbei: die Grüne Annalena Baerbock, Jens Spahn von der CDU und Emmanuel Macron gehören zu denjenigen, die beim WEF Schulungsprogramme absolviert haben. Alles klar?

Ich habe viel getan, um dieses Entsetzen in seine Schranken zu weisen. Dazu gehörten kleine Rituale in der Natur, mit denen ich mich jeden Tag aufs Neue mit den wilden Kräften verbinde, Meditation, Yoga, weitgehender Verzicht auf Mainstreamnachrichten, Treffen mit Menschen, mit denen ich mich wohlfühle, Lesen von hilfreicher Lektüre und vieles mehr. Mittlerweile ist das Entsetzen einem kalten Zorn gewichen, mit dem ich sehr gut leben kann. Mir kam ein Buchtitel in den Sinn: Der heilige Zorn des Lebendigen von Myron Sharaf. Das ist eine sehr umfangreiche Biografie von einem Mitarbeiter und Freund von Wilhelm Reich, der ja sein Leben der Erforschung der Lebensenergie gewidmet hat. Wir befinden uns tatsächlich immer unübersehbarer mitten im Großen Wandel (Joanny Macy hat den Begriff „the great turning“ geprägt) und jetzt wird sich entscheiden, ob wir als Menschen es hinkriegen, eine Welt zu schaffen, in der das Lebendige, die Vielfalt, die Schönheit der Erde gefeiert und gewürdigt wird.

Das Lebendige setzt sich immer wieder durch: Kanadische Goldrute und Beifuß

Gestern kaufte ich mir nach langer Zeit mal wieder eine Süddeutsche Zeitung und bereute es sofort wieder: Etliche Bundesländer sind dabei, die 2G-Regel einzuführen, d. h. nur noch Geimpfte und Genesene in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens zuzulassen. Der Ministerpräsident von Baden-Würtemberg, der Grüne Kretschmann, wird mit den Worten zitiert: „Die Nichtgeimpften sind die Träger der Pandemie.“ Es handele sich nicht um eine Gängelung sondern diene dem Schutz der Gesellschaft. Nun, da unterstelle ich Hernn Kretschmann eine fette Lüge. Er muss nämlich wie wir alle längst wissen, daß auch die Geimpften sich weiterhin mit Covid anstecken und das Virus weiterverbreiten können. Und natürlich handelt es sich genau um das: eine Gängelung, um noch mehr Menschen zu einer Impfung zu zwingen. Das ist finsterste schwarze Pädagogik. Noch eine Geschichte: ich bekam eine Mail vom Pflegeheim, in dem meine Mutter lebt. Ich sollte als Bevollmächtigte das angehängte Einwilligungsformular zu dritten Impfung unterschrieben zurückschicken. Das Kreuz im Kästchen vor dem Satz „Ich stimme zu“ war bereits angekreuzt. Ich reagierte nicht auf das Schreiben und bekam kurz vor Ablauf der Frist einen Anruf der Einrichtung, wo denn die Einwilligung bleibe. Ich sagte, daß ich meiner Mutter die Folgen einer weiteren Impfung ersparen wolle und nicht einwillige. Diese Option war offensichtlich überhaupt nicht vorgesehen.

Mut macht mir, daß ich fast täglich erfahre, wie immer mehr Menschen aufwachen und spüren, daß etwas oberfaul ist. Und daß sich eine Parallelgesellschaft formiert, die mit viel Kreativität alternative Formen des Zusammenlebens in die Welt bringt. Dazu gehört auch ein Wirtschaftsmodell, daß nicht auf Wachstum basiert und ohne Geld und Tauschlogik funktioniert. In Zeiten wie diesen können wir Menschen wirklich zeigen, zu welch großartigen Dingen wir fähig sind und daß wir eigentlich vom Leben so gemeint sind: als soziale und kooperierende Wesen. Man kann auch mal auf der Seite des WEF schauen, welche Firmen zu ihm gehören und ob man die weiter unterstützen möchte, indem man deren Produkte kauft. Das wird bei einigen nicht einfach sein, z. B. habe ich festgestellt, daß Mozilla, von denen der Firefox-Browser stammt, den auch ich benutze, dort gelistet ist. Aber ich hoffe darauf, daß es IT-Experten gibt, die an neuen Möglichkeiten basteln.

Körperweisheit

Heike Pourians Buch zieht mich in seinen Bann. Es handelt durch und durch von der Weisheit des Körpers. Und das ist ja die Sache, die mich seit meiner Körpertherapie 1986/87 nicht mehr losgelassen hat. Die Erfahrung, daß sich mein Denken, mein Wahrnehmen, mein In-der-Welt-sein radikal änderte, als die Lebensenergie in meiner Körperin wieder frei fließen konnte, hat Entwicklungen angestoßen, die ich mir nie hätte ausdenken können. Es wurde mir damals klar, daß das Leben ist, daß alles Vorangegangene Existenz auf Sparflamme war. Daß sich alles auf der Erde selbst reguliert, eben auch unsere Körper (wir sind ja Erde), wenn wir nicht ständig dazwischenfunken mit Medikamenten, Impfungen, Giften, Selbstverrat (indem wir Sachen machen, die wir eigentlich nicht machen wollen), toxischen Geschichten über das Leben (es geht nur so und nicht anders) usw. ist eigentlich mindestens seit Lovelocks Gaia-Hypothese eine Binsenweisheit – naja, indigene Völker wussten es schon lange vor ihm. Es ist nicht so, daß mein damaliges überwältigendes Erleben von Lebendigkeit mir seitdem in immer gleichem Maße geblieben ist. Es gab Rückfälle in alte Rigidität, Zeiten, in denen ich meinem Denken wieder größeren Raum gab als dem Körperwissen. Aber etwas ist geblieben: das tiefe Wissen, daß es keine Autorität außerhalb von mir gibt, die weiß, was gut für mich ist. Und das ist toll.

Ich habe später noch andere Körpertherapeut*innen und Therapieformen kennengelernt, aber darin dann auch Dinge erlebt, die ich eher als Behinderung des freien Flusses empfunden habe. Zum Beispiel Pushen, also das mehr oder minder subtile Antreiben der Klient*innen. Wahrscheinlich diente das oft vor allem den Ego des Therapeuten, der kein Vertrauen in den natürlichen Fluss und das natürliche Tempo hatte. Und ich habe auch viel Moral erlebt. Moral und das freie Fließen der Lebensenergie passen aber so rein gar nicht zusammen. Ein empfindender durchlässiger Körper hat keine Moral mehr nötig, weil er mit allem Lebendigen mitfühlt, weil er verbunden ist.

Das Atmen des Meeres

Neulich begegnete mir das Bild des Körpers als Tempel der Seele. Ich kann mich damit nicht anfreunden. In meinen Augen macht es eine Trennung zwischen Körper und Seele. Ich bin überzeugt davon, daß die Seele in allem ist und sich für die Dauer unseres Erdenlebens eben in materieller Form zeigt. Da bin ich dann wieder beim Bild der schwingenden Felder, die aller Materie zugrunde liegen.

Unsere heutige extrem gewalttätige und trennende Kultur beruht auf der Illusion von Kontrolle. Aber wir können nichts kontrollieren und all unsere Versuche, das doch zu tun, werden über kurz oder lang in extremem Chaos münden. Ein Fluss, dessen natürlicher mäandernder Verlauf einer Begradigung unterzogen wird, wird über kurz oder lang zerstörerische Kraft entwickeln. Totalitäre Systeme – und in einem solchen befinden wir uns immer deutlicher wahrnehmbar – werden über kurz oder lang zusammenbrechen.

Ich habe mich schon oft gefragt, warum manche Menschen so extreme Angst vor Krankheit und Tod haben. Natürlich ist eine Antwort, daß die Herrschenden – das sieht man seit eineinhalb Jahren besonders deutlich, wenn in den Medien in Endlosschleife Bilder mit Menschen, die von Maschinen beatmet werden, gezeigt werden – gerne Angst machen, um die Bevölkerung zu manipulieren. Ich vermute aber, daß der tiefere Grund für diese Angst darin begründet ist, daß viele Menschen nur einen Bruchteil ihrer Lebendigkeit leben, also unter ihren Möglichkeiten bleiben. So ist dann immer ein unterschwelliges Gefühl da: ich habe doch noch gar nicht richtig gelebt.

Als ich in Wien war, fragte H. mich, was ich als meine Aufgabe im Leben sähe. Ohne Zögern konnte ich ihm sagen: „Meine Aufgabe ist es, dem Lebendigen zu dienen.“ Ja, genau das isses!

Widerstand

Vor einigen Tagen ist Mikis Theodorakis im Alter von 96 Jahren gestorben. Ich habe seine Musik als Jugendliche kennengelernt, weil ich in linken Kreisen verkehrte und seine Lieder dort geschätzt wurden. Er war ja selber ein Linker, hat gegen die Nationalsozialisten und die griechische Militärdiktatur Widerstand geleistet, wurde inhaftiert, auf eine griechische Insel verbannt und mehrmals gefoltert. Und trotzdem hat er nie klein beigegeben. Seine Geschichte zeigt mir 1. daß die Herrschenden Angst vor freien Geistern haben, die selber denken können und 2. daß einem Menschen, der seinen Herzen, seinem tiefsten inneren Antrieb folgt, die Kraft zufließt, schlimme Krisen durchzustehen. Bekannt geworden ist er wohl vor allem durch die Filmmusik für Alexis Sorbas. Mein Favorit ist jedoch das von Maria Farantouri mit ihrer intensiven Altstimme gesungene Mauthausen, das von einem Mädchen erzählt, das im KZ endet.

Zur Zeit lese ich ein Buch, in dem ich mich sehr oft selbst erkenne: Wenn wir wieder wahrnehmen von Heike Pourian. Es befasst sich mit dem großen Wandel, in dem wir uns gerade befinden, und wie wir als Körperwesen damit umgehen. Ganz tolles Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. Es ist nicht über den Buchhandel zu beziehen, sondern kann bei www.wahrnehmen.org bestellt werden.

Gestern gab es einen Wahlstand der Partei DieBasis in Selent. Ich erfuhr das durch den Anruf einer Frau aus einem Nachbardorf und schwang mich aufs Fahrrad. Ein Schlagzeuger machte Musik, es hatten sich einige Menschen eingefunden. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit Professor Bhakdi, dessen Frau, Professorin Karina Reis im Kreis Plön für dieBasis kandidiert. Er schenkte mir eins der Bücher, das die beiden zusammen geschrieben haben: Schreckgespenst Infektionen. Ich traf einige Bekannte, lernte ein paar neue Leute kennen und hatte einige angeregte Gespräche. Den allergrößten Eindruck haben mir die vielen Umarmungen gemacht. Irgendwie schienen die meisten ein riesiges Bedürfnis nach Körperkontakt zu haben und lebten das hemmungslos aus. So wurde ich auch von wildfremden Menschen herzhaft umarmt und genoss es sehr. Darum geht es übrigens auch in dem Buch von Heike Pourian: um den großen Mangel an körperlicher Begegnung in unserer Kultur. Ich habe es selbst so oft erlebt, daß ich mich auf Sex eingelassen habe und dabei meine Sehnsucht nach Kuscheln, sich Aneinanderschmiegen und Gehaltenwerden übergangen habe. In Zeiten von social distancing sind Umarmungen, noch dazu in der Öffentlichkeit, ein subversiver Akt. Ich bin gern subversiv.