Winter

Ich habe erfahren, daß der in meinem letzten Post angegebene Link zu Markus Stockhausens Seite nicht mehr zu seinen Gedanken zu Corona und dem Klimawandel führt. Stimmt leider, er hat die Texte rausgenommen. Schade, es waren viele brauchbare Links darunter. Wer sich für eine andere Sichtweise auf das Narrativ vom bösen CO2 interessiert, kann folgendes lesen: https://www.epochtimes.de/umwelt/greenpeace-gruendungsmitglied-klimawandel-gibt-es-aber-er-ist-weder-menschengemacht-noch-eine-krise-a2824829.html

Danke, liebe Astrid, für deine guten Wünsche und deine Gedanken zum Klimawandel und zur Rolle der Menschheit auf unserer Planetin (unter Kommentare des Posts Operation veröffentlicht). Auch deine Gedanken zum Schuldthema finde ich sehr lesenswert.

Einen Tag nach meinem Geburtstag kam der Winter mit Schnee und Frost, nachdem es lange recht warm gewesen war. Jetzt liegt alles unter einer weißen Decke und es herrscht die für Schneewetter typische Stille. Eigentlich hatte ich vor, bis Ende November noch zwei kleine Stücke mit der Sense zu mähen. Normalerweise achte ich darauf, daß ich alle Herbstarbeiten im Garten bis spätestens Mitte November erledigt habe. Das hat dieses Mal nicht geklappt. Wenigstens ist der Kompost umgeschichtet. Und heute habe ich erledigt, was nicht aufgeschoben werden kann: sämtliche Regenfässer, sonstige Wassersammelgefäße und Vogeltränken ausgeleert, damit sie nicht vom Eis gesprengt werden. Man sagt ja immer, daß Wärme zur Ausdehnung von Stoffen führt. Beim Eis ist es aber umgekehrt. Die Aktion dauerte eine Weile, zumal man ein 200 l-Fass nicht einfach umkippen kann. Ich habe es mit einem Eimer ausgeleert, dann die Tomatenpflanzen im Gewächshaus abgeschnitten und schließlich die Gartenmöbel reingeräumt. Die Luft war klar und kalt, aber Draußensein und Bewegung taten einfach gut.

Vor einer Woche beim Autofahren bemerkte ich, daß ich wieder klar sehen kann. Keine verschwommenen Konturen mehr, dafür kann ich die Blätter an den Bäumen wieder deutlich erkennen. Sogar meine Nahsicht ist wieder besser geworden, keine doppelten Buchstaben mehr, Das genieße ich sehr. Operieren können sie, das muss ich den Augenchirurgen lassen. Auch sonst geht es mir recht gut. Am Donnerstag hatte ich einen richtig schönen Tag mit lauter erfreulichen Alltagsbegebenheiten, von denen ich lange gezehrt habe. Ich war in Kiel auf dem Markt und kaufte anschließend neue Wanderschuhe, weil sich die Sohlen von meinen alten aufgelöst hatten. Während ich die Schuhe anprobierte, kam es zu einem Gespräch mit dem Mann, der mich bediente. Nichts Tiefgehendes, einfach nur freundlicher kleiner Smalltalk, der aber zur Folge hatte, daß ich den Laden außer mit soliden neuen Stiefeln auch mit ziemlich guter Laune verließ. Dann suchte ich den Outdoorladen auf, in dem ich meine Arbeitsjacke aus Wollwalkstoff gekauft hatte. Der Reißverschluss klemmte und ließ sich nicht mehr schließen. Der Schaden wurde vor Ort umgehend behoben und ich verließ diesen Laden noch besser gelaunt.

Es scheint mir, daß ich solche Begegnungen mittlerweile häufiger erlebe oder daß sie mir mehr auffallen. Ich führe das auf die lange Coronazeit zurück. Sie hat mir und offensichtlich auch anderen Menschen die Augen dafür geöffnet, was wirklich wichtig ist, was unser Leben bereichert. Für mich kann ich sagen: es ist offener ehrlicher Kontakt. Aber auch, daß es z. B. Läden gibt, die so etwas Wichtiges wie Wanderstiefel verkaufen und sogar Reparaturen anbieten. Natürlich kann ich alles im Internet kaufen und mir dann schicken lassen. Gelegentlich mache ich das auch. Aber die richtigen Läden mit richtigen Menschen, die dann vielleicht auch noch Lust auf einen kleinen Schnack haben, die suche ich am liebsten auf.

Charles Eisenstein hat kürzlich ein neues Buch veröffentlicht, in denen er seine Essays zum C-Thema versammelt hat. Es trägt den schönen Titel The Coronation (Die Krönung). Und vielleicht stimmt es ja, daß die ganzen ungemütlichen, verstörenden und alarmierenden Ereignisse der letzten zweieinhalb Jahre einen Bewusstseinswandel auslösen, der eine neue Kultur, einen neuen Umgang mit allem Lebendigen ermöglicht. Wir werden es sehen. Und übrigens Kultur: beim Lesen und Hören von Markus Stockhausen ist mir aufgegangen, wie wichtig für eine Gesellschaft die Künstler*innen sind. Vor kurzem sahen wir  Adults in the Room, einen Film von 2019, den der griechisch-französische Regisseur Costa Gavras über die griechische Finanzkrise gedreht hat. Grundlage war Yanis Varoufakis Buch über diese Zeit, in der er zusammen mit Alexis Tsipras versuchte, den Auftrag der griechischen Wähler zu erfüllen und dabei erfahren musste, daß ein System wie die EU sich nicht die Bohne für den Auftrag der Wähler interessiert. Das bestätigt mal wieder den alten Spontispruch: Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten. Auch Costa Gavras ist ein Künstler und er hat in seinem langen Leben schon etliche sehr wichtige Filme gedreht. Vor mehr als 50 Jahren habe ich seinen Film Z über die griechische Militärdiktatur gesehen; jetzt als sehr alter Mann hat er nichts von seinem kritischen Geist verloren. Das ist doch erfreulich.

Operation

Vor einer Woche hatte ich meine Augenoperation. Dieses Mal lief alles glatt und ich fühlte mich gut behandelt und ernstgenommen. Der Anästhesist spritzte mir auf meine Bitte kein Benzodiazepin sondern nur Propofol. Ich habe vor Jahrzehnten einmal Valium genommen und darauf paradox, d. h. mit extremer Unruhe reagiert. Seitdem habe ich nie wieder Experimente mit Benzodiazepinen gemacht. Er verwickelte mich übrigens, während er mich auf die OP vorbereitete, psychologisch geschickt in ein Gespräch über meinen früheren Beruf und machte Witze, so daß ich gar nicht dazu kam, mir Sorgen zu machen. Außerdem trug er die FFP2-Maske während der ganzen Zeit am linken Ohr hängend, so daß ich sein ganzes Gesicht sehen konnte. Sehr sympathisch. Überhaupt, die nur in Deutschland vorgeschriebenen FFP2-Masken in der Bahn und in Arztpraxen: mir ist schon zu Ohren gekommen, daß das europäische Ausland über uns lacht. Menschen fahren mit dem Zug aus Italien und Österreich nach Deutschland, ohne Maske, und sobald die Grenze nach Deutschland passiert wird, setzen sie die Maske auf. Das ist ein weiterer Schritt auf der nach oben offenen Absurditätsskala. Zurück zur OP: ich war, anders als ich vermutet hatte, die ganze Zeit bei Bewusstsein. Der Augenchirurg erklärte mir jeden einzelnen Schritt: wie meine getrübte Linse mit Ultraschall zertrümmert und abgesaugt wurde, wie dann die neue Kunststofflinse durch die winzige Öffnung in der Hornhaut geschoben und im Inneren meines Auges aufgefaltet wurde. Ich spürte nichts davon, mein Auge war ja betäubt. Das einzig wirklich Störende war das extrem helle Licht, das in mein mit Hilfe einer Klammer offen gehaltenes Auge fiel. Nach wenigen Minuten war alles vorbei und ich durfte das Haus mit einem zugeklebten rechten Auge verlassen. Der liebe J. brachte mich nach Hause. Am nächsten Morgen entfernte ich den Verband und konnte sehen. Allerdings habe ich noch nicht den vollen Durchblick, besonders die Fernsicht lässt zu wünschen übrig. Lesen und PC sind möglich, immerhin. Die Rechnung der Klinik kam postwendend, denn die bifokale Linse für mittlere Nah- und Fernsicht, die ich mir gewünscht hatte, wird nicht von der Krankenversicherung übernommen. Ich habe mich für sie entschieden, weil ich wie bisher höchstens zum Lesen eine Brille tragen möchte.

Warum sich die Menschen von Extinction Rebellion und Letzte Generation an Straßenbelägen festkleben, kann ich noch ein wenig nachvollziehen, auch wenn ich es nicht für sinnvoll halte. Aber kann mir mal einer erklären, warum sie sich auch an den Werken alter Meister in Museen festkleben? Darüber kann ich mich nur wundern. Das Motiv ist wohl schiere Verzweiflung, aber was sollen solche Aktionen bewirken? Auch die Kleberei auf den Straßen führt doch zu nichts als genervten Autofahrern, behinderten Rettungskräften und kein bisschen zur Verhinderung des Klimawandels (auf den ich gleich noch zu sprechen komme). Ich bin ja auch fast täglich mit dem Auto zur Arbeit gefahren, weil es einfach nicht anders ging. Wenn sich da jemand auf die Bundesstraße geklebt und ich stundenlang im Stau gestanden hätte, hätten meine Kollegen Doppelschichten machen müssen, weil keine Ablösung gekommen wäre. Ich habe zudem eine Aversion gegen selbstverletzendes Verhalten und fühle mich in keinster Weise für den Klimawandel verantwortlich. Eher könnte ich noch Sympathien aufbringen, wenn die jungen Märtyrer sich da festkleben würden, wo Elon Musk und Co. ihre mit Satelliten bestückten Raketen in den Orbit schießen oder reiche Leute ihre Privatjets starten. Nicht missverstehen bitte, ich habe nix gegen zivilen Ungehorsam. Der ist manchmal und heutzutage sogar sehr oft dringend nötig.

Flensburg vom Wasser aus

Vor einigen Tagen machte mich eine Leserin auf ein sehr schönes Projekt aufmerksam: Lange Töne für den Frieden von dem Musiker Markus Stockhausen. Das ist in meinen Augen eine wirklich magische Aktion und ich hoffe sehr, daß er mal in meine Nähe kommt, damit ich dabei sein kann. Auf Radio München äußert er sich selbst dazu: https://soundcloud.com/radiomuenchen/musik-ist-eine-freie-sprache-lange-tone-fur-den-frieden-mit-markus-stockhausen

Ich kann auch seine Website empfehlen, ganz besonders seine Texte zu Corona und Klimawandel. Im Laufe dieses Jahres bin ich immer mehr dazu gekommen, das Narrativ vom menschengemachten Klimawandel anzuzweifeln und in den letzten Monaten sind diese Zweifel immer größer geworden. Markus Stockhausen scheint ähnliche Zweifel zu haben (ebenso immer mehr Menschen in meinem Umfeld) und hat eine Reihe Informationen dazu zusammengestellt, mit denen jede und jeder sich ein eigenes Bild machen kann. Um es noch mal ganz deutlich zu machen: es ist nicht zu übersehen, daß wir mitten in einem Klimawandel stecken, aber die Ursachen, die man uns dafür nennt, stimmen ganz offensichtlich nicht und die Lösung, CO2 einzusparen, hätte fatale Folgen, denn ohne CO2 keine Pflanzen. Aber schaut selber: https://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/676/klimawandel-multiple-ursachen

Nachtrag 22.11.: Leider hat Markus Stockhausen die empfohlenen Texte von seiner Seite genommen. Vielleicht hat er Probleme bekommen wie soviele, die nicht das herrschende Narrativ bedienen. Sehr schade!

„Wir haben es nicht gewusst“

Am Wochenende fuhr ich mit J. nach Flensburg. Wir machten mit K. und M. eine Tour mit der Viking um die Ochseninseln nach Glücksburg. Das Wetter war angenehm und wir saßen gemütlich auf dem Oberdeck, hörten uns die Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Förde auf Deutsch und Dänisch (was ich nicht verstehe) an und aßen Hot Dogs. In Glücksburg ging es dann durch den herbstlichen Wald und zum Kaffeetrinken am Schloss. Dort erfuhr ich dann auch, daß die kleinen Erker an den Außenmauern Toiletten waren, aus denen die menschlichen Ausscheidungen direkt ins Wasser fielen. Abends gab es M.s legendäre Pizza und einen Italo-Western. Alles in Allem ein gemütliches Wochenende.

Gestern Abend war ich in Kiel und hörte mir einen Vortrag von Christian Kreiss an. Ich habe im Post Empfehlung schon über ihn geschrieben und freute mich über die Möglichkeit ihn live zu erleben. Spannend und ermutigend finde ich, daß er nicht nur Professor für Volkswirtschaft ist, sondern sich auch mit den geistigen Hintergründen unserer derzeitigen Situation (C-Krise, Krieg in der Ukraine, der Zusammenbruch des Wirtschaftssystems) befasst. Das hätte ich einem Volkswirtschaftler und ehemaligen Investmentbanker eigentlich nicht zugetraut. Er hat mir ziemlich gut gefallen. Ich traf natürlich etliche Menschen, die ich in den letzten zwei Jahren kennengelernt habe und besonders erfreut war ich über die Begegnung mit einer Frau, die ich aus ganz anderen Zusammenhängen kenne. Wir hatten nie eine besonders enge Beziehung, aber gestern freuten wir beide uns so sehr, daß wir uns gleich in den Armen lagen.

Heute bekam ich einen neuen Post von Charles Eisenstein (charleseisenstein.substack.com). Man kann sich auf seiner Webseite anmelden und bekommt dann die neuen Beiträge per Mail zugeschickt. Alles, was er schreibt, gefällt mir. Er ist ein radikaler Visionär und ich bewundere seine ausgleichende Art. Er verzichtet völlig auf das sonst übliche Blaming, in das ich auch gelegentlich abgleite, wenn ich richtig in Rage bin. Aber in seinem heutigen Beitrag Amnesty yes – and here is the price ist er richtig wütend. Es geht um den Vorschlag der amerikanischen Wirtschaftprofessorin Emily Oster, die an der Bevölkerung durch die Coronamaßnahmen begangenen Verbrechen zu verzeihen und denjenigen, die uns über die Wirksamkeit von Lockdowns, Masken und Impfstoffen angelogen haben quasi zu amnestieren. Er widerspricht dem entschieden und sehr pointiert, nicht weil es ihm um Strafe und Rache geht, sondern weil er will, daß das, was wir in den letzten zweieinhalb Jahren erlebt haben, nicht wieder passiert. Interessant ist übrigens, daß Emily Oster mit dem Argument für eine Amnestie wirbt, man habe es nicht gewusst, daß die ganzen Maßnahmen nicht nur nichts bringen, sondern samt und sonders erheblich geschadet haben. Da wird der gute Charles Eisenstein richtig böse und ich beim Lesen auch. Wir in Deutschland kennen das ja hinlänglich, dieses „Wir haben es nicht gewusst“. Nein, damit kann heute keiner mehr durchkommen. Im meinem Umfeld gibt es auch Menschen, die abwehren, wenn es auf dieses Thema kommt: „Ich will davon nichts wissen, das macht mir schlechte Laune.“ Ja, mir macht das auch schlechte Laune und gelegentlich schlaflose Nächte, wenn ich glasklar sehe, wie eine extrem reiche Elite dabei ist, einen neuen Totalitarismus zu installieren und ein Großteil der Menschen dabei mitspielt. Da muss ich Ulrike Guérot recht geben, wenn sie im Titel ihres Buches sagt: „Wer schweigt, stimmt zu.“

Auch die Oya, die Zeitschrift, für die ich so viele Jahre Werbung gemacht, die ich mit Geld unterstützt habe und deren Genossenschaft ich beigetreten bin, unterschlägt dieses Thema fast vollständig. Es gab dazu in diesem Jahr schon ein paar kritische und nachfragende Leserbriefe, die für mich unbefriedigend beantwortet wurden. Ich habe dann auch noch einen Leserinnenbrief  mit dem Titel „Nicht unter den Teppich kehren“ geschrieben, der nicht veröffentlicht wurde. Ebenso eine Rezension zu Mattias Desmets Buch The Psychology of Totalitarianism. Immerhin habe ich dann auf meine erneute Nachfrage eine ausführliche Antwort bekommen: man mache keinen investigativen sondern konstruktiven Journalismus; außerdem wolle man keine Menschen gefährden, die die Coronamaßnahmen sehr frei für sich interpretiert haben. Für den letzten Grund habe ich vollstes Verständnis, dennoch bleibt ein Gefühl, daß es einen anderen Grund dafür gibt, daß die Oya seit über zwei Jahren zum C-Thema schweigt. Ich vermute, der eigentliche Grund ist Angst: Angst Abonnenten und Anzeigenkunden zu verlieren. Ich habe die Oya jahrelang extrem geschätzt, besonders wegen ihrer sehr ehrlichen Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen.  Das hatte ich bis dahin in keiner Zeitschrift so gefunden. Jetzt bin ich sowohl aus dem Hütekreis als auch aus der Genossenschaft ausgetreten. Das Abo behalte ich aber vorerst. Vielleicht ändert sich ja noch was, außerdem gibt es immer mal wieder den einen oder anderen schönen Artikel.