Das Neue Evangelium

Während die Coronarestriktionen sich hinziehen, perfektioniere ich meine Backkünste: gestern Bienensich mit Vanillecremefüllung

Für die Produktion des neuen Films Das Neue Evangelium des Schweizers Milo Rau (das ist der Regisseur, der schon das Kongotribunal gedreht hat) habe ich gespendet und zum Dank ein Gratis-Onlineticket bekommen. Der Film hat mich schwer beeindruckt und ich möchte ihn euch ausdrücklich ans Herz legen. Übrigens werden die derzeit geschlossenen Kinos am Erlös beteiligt, was ich eine sehr faire Sache finde.

Der Film spielt in Matera in Süditalien und besteht aus zwei Strängen: einerseits eine Dokumentation über das sklavenartige Leben schwarzafrikanischer Geflüchteter auf den Tomatenfeldern und ihren Kampf um ein Leben in Würde, andererseits werden Szenen aus dem Leben des Jesus von Nazareth von ebendiesen Menschen und einigen Italienern nachgespielt. So wird beispielsweise die Rolle des Nazareners von einem gutaussehenden Afrikaner gespielt, der selbst in den Tomatenfeldern gearbeitet hat und fließend Italienisch spricht. Beide Stränge sind eng miteinander verwoben, so daß oft der Eindruck entsteht, die biblischen Szenen ereignen sich heutzutage. Es ist so schön mitanzusehen, wie die Arbeiter nicht in der Opferrolle verharren, sondern sich ihre Menschenwürde erkämpfen. Der Film ist nicht synchronisiert, was einen Teil seines Charmes ausmacht. Es werden vier Sprachen gesprochen: Französisch, Italienisch, Englisch und Deutsch und natürlich gibt es Untertitel. Ich finde es richtig gut, daß Milo Rau sich dieser Themen annimmt. Das Kongotribunal habe ich mir bisher nur zum Teil angesehen – es ist heavy stuff und bestimmt kein Wohlfühlfilm – aber ich glaube, wer es einmal gesehen hat, der überlegt sich gut, ob er noch mehr elektronische Geräte braucht, für deren Herstellung der Kongo ausgeplündert wird.

Hier hat es heute Nacht geschneit und tagsüber schien die Sonne. Ich ging spazieren und erforschte neue Wege rund ums Gut, wobei Wege nicht das richtige Wort für meine Querfeldeingänge ist. Ich musste oft an den Film denken und daß die Urmutter der Menschheit nach bisherigem Stand der Wissenschaft eine Afrikanerin war. Allein dieser Umstand zeigt doch, daß Rassismus völlig realitätsfern ist.

Ein wenig dachte ich auch an Corona und daß derzeit Wissenschaftler unser Leben bestimmen, vor allem Virologen, die in ihren Laboren einen extrem eingeengten Bereich des Lebens beobachten, nämlich Viren und arme Affen, die getötet werden, natürlich alles zum Wohle der Menschheit. Übrigens werden auch für die Entwicklung von Impfstoffen Tiere in großem Maßstab „verbraucht“. Vor einem Jahr, als die Coronasache bei uns losging, hörte ich im Radio ein Interview mit Professor Drosten, in dem er mit deutlichem Bedauern in der Stimme sagte, daß in China ja Diktatur herrsche und man dort alles abriegeln und verbieten könne, aber in Deutschland ginge das wohl nicht. Wenige Tage später ging das in Deutschland dann doch. In einem anderen Interview erzählte er ohne Gemütsbewegung, wie Rhesusaffen nach einer herbeigeführten Coronainfektion getötet und seziert werden. In dem Moment bestätigte sich mal wieder, daß ich diese Art von Wissenschaft und alles, was ihr entspringt, aus tiefstem Herzen ablehne.

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