Holles Garten Blog

Bordeigene Mittel

Ich kann mich richtig kindlich darüber freuen, wenn ich auf etwas stoße, was mein Leben einfacher macht, also einfach in dem Sinne, daß ich mit bordeigenen Mitteln auskomme. Das geschah kürzlich mal wieder: mein Nachbar hatte mir ein Buch über Holzmachen, -stapeln, korrektes Lagern von Holz und natürlich Heizen mit Holz geliehen. Vieles kannte ich bereits; ich wusste aber nicht, wie man die Scheibe des Kaminofens ohne Aufwand säubern kann. Gelegentlich setzt sich ja Ruß innen an der Scheibe ab und bisher habe ich das immer mit heißem Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel weggeputzt. Dank dieses Buches mache ich das jetzt so: ich knülle ein Blatt Zeitungspapier zusammen, feuchte es etwas an und stippe es in die im Ofen verbliebene kalte Asche. Damit wische ich die Scheibe ab und putze mit trockenem Zeitungspapier nach. Funktioniert prima!

Das Heizen mit Holz habe ich von meinem Exmann gelernt, ebenso Holz stapeln und den Umgang mit einer Axt. Daher habe ich auch noch nie Kaminanzünder und ähnliche zugekaufte Mittel gebraucht. Ich halte es da mit den Worten eines ehemaligen Freundes: „Kaminanzünder benutzen ist unsportlich.“ Wichtig ist, das Feuer aufzubauen, von dünnem Anmachholz zu dickeren Scheiten. Ich nehme zum Anmachen auch gern trockenen Reisig, den ich im Garten oder unterwegs aufsammle. Mit dem Feuerbogen habe ich leider bis jetzt noch kein Feuer zustande gebracht, höchsten Rauch. Ich habe es sehr lange täglich versucht, aber irgendwie will es nicht funktionieren. Vielleicht fehlt mir dazu einfach die Kraft oder Ausdauer, denn zu zweit ist es schon gelungen.

Es gibt noch andere Dinge, die eine ohne zusätzliche Mittel und Stromverbrauch machen kann: Eischnee wird richtig schön steif, wenn man ihn mit einer Gabel in einem Suppenteller schlägt. Es dauert exakt genauso lange wie mit einem elektrischen Rührquirl; ich habe es gemessen. Gemüse für cremige Suppen oder Rübenmus püriere ich mit einer flotten Lotte. Das schmeckt dann auch besser als nach dem Gebrauch eines Zauberstabs, wahrscheinlich weil der die Molekularstruktur zerstört. Zugegeben nehme ich aber für manche Sachen doch den Zauberstab, etwa wenn ich Hummus zubereite. Hefeteig knete ich immer mit den Händen. Seit einiger Zeit stelle ich meine eigene Brühe her. Den Tipp habe ich aus einer alten Oya. Immer wenn Gemüsereste anfallen, etwa Kohlstrünke, aber auch Möhren, Pastinaken, Sellerie, Petersilienwurzeln, Lauch etc. schneide ich sie in dünne Scheiben und lasse sie einige Tage auf meinem Kräutertrockengestell in Ofennähe trocknen, Dann hacke ich sie so fein wie möglich und fülle sie in ein verschließbares Glas. Weil es keine Instantbrühe ist, muss das einige Minuten mitköcheln.

Da ich im Winter nur selbstgestrickte Socken trage, muss ich sie auch ab und zu mal stopfen. Bei gekauften mache ich das nicht; das lohnt sich einfach nicht. Ich habe das Glück gehabt, alle diese Dinge von Oma und Mutter gelernt zu haben, ebenso den Umgang mit der Nähmaschine, damals sogar mit einer, die mit beiden Füßen betrieben wurde. Das ist übrigens eine schöne rhythmische Bewegung und kein bisschen anstrengend. Der einzige Nachteil: diese Maschinen nehmen relativ viel Platz weg und lassen sich nicht wegräumen wie ein elektrisches Gerät. Ich halte es für möglich, daß wir zu diesen alten Methoden zurückkehren werden, aus schierer Notwendigkeit. Von mir aus gern.

Ein Krauthobel ist ein sehr praktisches Gerät, nicht nur um Kohl in feine Scheiben zu schneiden. Allerdings muss manchmal auch ein Teil meiner Fingerkuppen dran glauben, wenn ich nicht achtsam bin.

Inspirationen

Um meine Französischkenntnisse zu erweitern, lese ich seit einiger Zeit den Roman L’ange du patriarche der Haitianerin Kettly Mars. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch eine Buchbesprechung im Radio (als ich noch Radio beim Autofahren gehört habe, also vor längerer Zeit). Das Buch gibt es auch auf Deutsch, ich glaube unter dem Titel Der Engel des Patriarchen. Ich komme langsam voran, weil ich viel im Wörterbuch nachsehen muss und meistens nur die Ferien dafür nutze; in der Schulzeit bin ich damit beschäftigt, die Hausaufgaben für den Französichkurs zu machen. Aber jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, wo mich dieses Buch richtig gepackt hat. Es geht um eine moderne haitianische Familie und ihre Schicksale. Und da kommt dann natürlich auch Vodoo ins Spiel, der wohl auch für moderne Haitianer eine Rolle spielt und ungeniert neben dem allgemein verbreiteten Katholizismus praktiziert wird. Ich habe durch dieses Buch erfahren, daß 1791 eine geheime Vodoo-Zeremonie von einem Mann namens Boukman und einer Frau (im Buch wird sie Marinette genannt) in einem Wald veranstaltet wurde, die der Start der Revolution war, die 12 Jahre später zur Befreiung von der Sklaverei führte. Fasziniert hat mich, daß ein spirituelles Ereignis den entscheidenden Anschub und die Kraft für diesen Befreiungsakt gab. Es gibt in der Geschichte mindestens ein weiteres Beispiel für eine Revolution auf spiritueller Grundlage: Gandhis Satyagraha-Bewegung, die Indien aus der Herrschaft der Briten befreite. Allerdings unterscheiden sich beide Ereignisse insofern, als Gandhis Satyagraha-Bewegung strikt gewaltfrei und der Sklavenaufstand auf Haiti mit sehr viel Blut verbunden war.

Weil ich mich schon lange und immer wieder mit afrikanischen Kulten und ihren Varianten Candomblé, Macumba (Brasilien) und Vodoo beschäftige und meine Faszination mich vor Jahren in Münster auch zum westafrikanischen Trancetanz geführt hat, habe ich mir noch mal Maya Derens Buch Der Tanz des Himmels mit der Erde vorgenommen. Maya Deren war eine junge US-amerikanische Filmemacherin, die in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts viel Zeit auf Haiti verbracht, dort an Vodoo-Ritualen teilgenommen hat und dabei sogar selbst mehrmals von einem der Loas (Geistkräfte) „geritten“ wurde. Ute Schiran hat uns erzählt, daß die Ahnen sehr ungeduldig seien, weil sie so lange keinen Ort in unseren Körpern zu Verfügung gestellt bekommen hätten. Aber es brauche eben feste Formen, Rituale, um diesen Kräften einen Raum zu geben. Allgemein gilt ja in unserer kirchlich geprägten Kultur so etwas als Besessenheit, also als etwas Negatives. Das Konzept der Besessenheit kommt auch in anderen Kulturen vor. Im Vodoo werden allerdings die Loas, die wohl als Ahnen verstanden werden können, mit Hilfe von Trommelrhythmen und Tanz ausdrücklich eingeladen, im Rahmen eines Ritual, das von einem Hougan oder einer Mambo (Zeremonienmeister und -meisterin) geleitet wird. Dieses Ritual dient dazu, Rat und Begleitung von den Ahnen zu erbitten, aber auch sie zu würdigen und lebendig zu halten. Das dient immer dem Wohl der Gemeinschaft und nicht den  Bedürfnissen eines Einzelnen. Dieses Konzept spricht mich in der Tiefe an. Ich vermute, daß es Vergleichbares auch in unserer europäischen Vergangenheit gegeben hat, wahrscheinlich in den meisten Kulturen.

Dieses Buch inspiriert mich also zu weiteren Forschungen. Und es macht Mut, weil es zeigt, daß keine Gewaltherrschaft ewig andauern kann. Der Drang der Menschen nach Freiheit und Selbstbestimmung ist letztendlich immer stärker als Ausbeutung und Unterdrückung. Ich möchte es da aber eher mit Gandhis strikter Gewaltfreiheit halten.

Heute brachte der Postbote passend zum Thema die neue Brennstoff, diese wunderbare kleine Zeitschrift aus Österreich, in der ein langer Artikel über Gandhi steht. Man findet die Zeitschrift auch als Online-Version im Internet. Ich möchte daraus ein Zitat bringen, das ich sehr aktuell finde:

„Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut, das soll immer wieder mit Blut ausgewaschen werden.“ Das sagte Berta von Suttner vor über 100 Jahren. Es macht mal wieder deutlich, wie absurd es ist, Krieg mit Krieg beenden zu wollen. Aber wir leben ja auch in extrem absurden Zeiten.

 

Zeitqualität

Irgendwie haben die Raunächte eine andere Zeitqualität als alle anderen Tage des Jahres. Ich habe keine Beschreibung dafür, aber ich spüre es jedes Jahr neu. Alles, was meinen routinierten Alltag ausmacht, ist außer Kraft gesetzt und ich genieße das. Am Donnerstag wollte ich mein neues Fahrrad umtauschen (es fährt sich extrem mühsam bergauf, was ich leider bei der Probefahrt nicht gemerkt habe) und stand vor einem verschlossenen Laden: Betriebsferien. Nicht nur ich schätze also die Ruhe und das relative Untätigkeit zwischen den Jahren.

Aus Westfalen kenne ich den katholischen Brauch des Sternsingens. Als drei Könige verkleidete Kinder klingeln an den Haustüren und singen ein Lied. Wenn man ihnen Geld in ihre Büchse wirft, malen sie mit Kreide die drei Buchstaben C + M + B an die Wand; mittlerweile gibt es stattdessen vorgefertigte Klebeschilder. Die Buchstaben stehen für „Christus mansionem benedicat“, übersetzt „Chistus segne dieses Haus“. Einen Segen kann ich auch gebrauchen, deshalb habe ich diese Buchstaben für mich umgewidmet in K(atharina), M(argarete), B(arbara). In katholischen Gegenden sind diese drei Gestalten als Nothelferinnen bekannt. Es gibt zu ihnen auch einen Spruch: „Margarete mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl – das sind die drei heiligen Madel“. Man kann sie in etlichen Kirchen sehen. Sehr schön finde ich ihre Skulpturen im Straßburger Münster. Der Wurm ist eigentlich ein Drache. Der war früher Symboltier für die alten Erdkräfte und wurde später dämonisiert und von Georg aufgespießt. Barbaras Turm weist darauf hin, daß sie vor Blitzschlag schützt. Zum Turm fällt mir aber auch die Veleda ein, eine Seherin aus dem Stamm der Brukterer oder Batavier, die für ihre genauen Vorhersagen bekannt war und auf einem Turm gewohnt haben soll. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang. Katharina hält das achtspeichige Rad als Symbol für den Jahreskreis mit seinen vier Sonnen- und vier Mondfesten. Diese drei Gestalten haben ältere Vorbilder, die im süddeutschen und österreichischen Raum als die drei Bethen bekannt waren. Ein schönes Wandbild von ihnen exisitiert in der Kirche von Klerant und auch im Wormser Dom sind sie zu finden. Es handelt sich um sehr alte Kräfte, die immer in dreifacher Gestalt auftauchen und so an die drei Nornen, die drei Moiren und die drei Parzen erinnern. Und wie alle alten Kräfte, die von den einfachen Leuten um Hilfe und Unterstützung gebeten wurden, hat die Kirche ihnen eine Märtyrerinnengeschichte bebastelt und sie sich somit einverleibt.

Neben meiner Haustür stehen jetzt also wie jedes Jahr die Namen dieser drei heiligen Frauen und das X dazwischen ist ein altes Symbol für die Gebärhaltung (aus einer Zeit, als Frauen noch nicht im Liegen geboren haben), steht aber auch für die samische Muttergöttin Akka (Selma Lagerlöf hat die Leitgans in der schönen Geschichte von Nils Holgerson nach ihr benannt).

Der Weihnachtsschmuck liegt wieder gut verstaut im Schrank, die Wohnung ist geputzt und die alte Ordnung ist wieder eingekehrt. Alles fählt sich gut und richtig an und mein Fahrrad konnte ich heute endlich umtauschen.

Am Freitag, dem Perchtentag, den ich lieber Holles Tag nenne, weil die Holle wie ich im Norden zu Hause ist, fuhren W. und ich nach Nordwestmecklenburg. Das fängt direkt hinter Lübeck an, ist also recht schnell zu erreichen. Mit der Fähre ging es zum Priwall und dann durch die regengraue Landschaft. Grau waren auch viele Häuser in den Ortschaften, die wir durchquerten. Sie erinnerten mich daran, daß wir uns in ehemaligem DDR-Gebiet befanden. W. machte mich mit dem Hof Hoher Schönberg bekannt, einem urigen Bauernhof, der biologisch-dynamisch bewirtschaftet wird. Von dort kommt sehr gutes frisches Leinöl aus eigenem Anbau und eigener Pressung. Es ist übrigens nicht empfehlenswert Leinöl im Laden zu kaufen, auch nicht im Bioladen. Ich habe beobachtet, daß es fast immer falsch gelagert wird, nämlich ungekühlt und dem Licht ausgesetzt. Daher schmeckt Leinöl aus dem Geschäft eigentlich immer fischig und ist ranzig. Wer also richtig gutes Leinöl haben will, sollte es bestellen, z. B. beim Hof Hoher Schönberg. W. bestellt immer für mehrere Leute, was sich lohnt, weil bei einer größeren Menge auch keine Portokosten anfallen. Der Hof hat einen schönen Laden mit Fleisch- und Wurstwaren von eigenen Tieren, selbstgebackenem Brot und Kuchen, Milch und Sahne von eigenen Kühen und vielen schönen Sachen. Ich kaufte Roggen für mein Brot, was dort im Vergleich zu meiner bisherigen Quelle extrem preisgünstig ist und vom eigenen Feld stammt.

An scharrenden Hühnern vorbei ging ich zum Kompostklo im Garten (ich hätte auch gern eins) und dann klarte der Himmel auf und wir fuhren zum Meer und machten einen Strandspaziergang.

Stille Zeit

Diese schönen alten Krippenfiguren, die während unserer gemeinsamen Zeit an Heiligabend aufgebaut wurden, nachdem mein Ex-Mann und meine Tochter Moos als Unterlage gesammelt hatten, sind kurz vor Weihnachten bei mir angekommen. J. hat sie meiner Tochter vermacht. Auch wenn ich mit der christlichen Weihnachtsgeschichte nur begrenzt etwas anfangen kann, aber diese gleichwürdige Versammlung von Menschen und anderen Tieren finde ich einfach schön. Und die Tara im Hintergrund sorgt für eine erweiterte Sicht auf das Spirituelle.

Meine Kinder und Schwiegerkinder haben mich zu Weihnachten besucht. Das war gemütliches Zusammensein auf engem Raum und viel gutes Essen. Das Wetter war sehr abtörnend; am warmen Ofen war es am schönsten. Nur einmal in einer Regenpause gingen wir raus, um mein neues Boulespiel auszuprobieren. Hat Spaß gemacht; mein Wurfstil ist allerdings stark verbesserungsbedürftig. Seit Freitag habe ich die Wohnung wieder für mich allein, was ich ebenso genieße wie den Besuch.

Es gibt wieder ein Buch, das ich gern empfehle: Medizin für diese Zeiten von Cambra Skadé. Ich habe es vor Weihnachten gelesen und dann verschenkt. Es ist wirklich Medizin für mich gewesen und ja, es bezieht sich genau auf die Zeit der letzten mittlerweile fast drei Jahre, die bekanntermaßen viele schwerverdauliche Ungeheuerlichkeiten hervorgebracht haben. Cambra Skadé schafft es, Worte und Kunst auf eine so schöne, humorvolle, tröstliche und aufrichtige Weise zusammenzubringen, daß es einfach nur Freude macht und mir auch die eine oder andere Einsicht geschenkt hat. Beim Lesen ist mir klargeworden, daß Kunst und Schamanismus manchmal eng beieinander liegen und daß Heilung sich auch durch die richtigen Worte ereignen kann.

Àpropos Ungeheuerlichkeiten: ich sah gestern einen kleinen Jahresrückblick und dabei erinnerte ich mich an den Moment irgendwann im letzten Winter, als ich in der Wohnung meiner Mutter Nachrichten im Fernsehen sah. Das war gerade zu der Zeit, als massiv Druck auf die Ungeimpften gemacht wurde. Der baden-würtenbergischen Gesundheitsminister, ein Grüner, verkündete 2G und aus seinem Gesicht und seinen Worten sprach deutlicher Hass auf alle, die die Spritze nicht wollten. Ich konnte in der Nacht nicht schlafen und hatte immer dieses hassverzerrte Gesicht vor Augen. Das war der Moment, wo ich beschloss, keine Leitmedien mehr zu konsumieren. Als ich neulich auf die Frage einer Freundin, wie ich diese Zeiten einigermaßen gut überstehe, antwortete, daß ich weder Radio höre noch Zeitung lese und es mir seitdem deutlich besser geht, meinte sie, dann sei ich ja gar nicht gut informiert. Das sehe ich anders, denn was uns in den Leitmedien als Information serviert wird, ist nicht unbedingt die Wahrheit oder nur ein kleiner Ausschnitt. Ich informiere mich über Alternativmedien, die natürlich auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss sind, aber mittlerweile habe ich einige Übung im Auswählen und muss nicht mehr jeden Mist lesen. Und dann gibt es natürlich die Menschen, die gründlich recherchieren und ihre Ergebnisse ins Netz stellen, z. B. den Historiker Daniele Ganser, den ich für seinen Mut, seine Klarheit und seine besonnene Art schätze.

Pünktlich zu Heiligabend fingen die Barabarzweige an zu blühen

Noch ein paar Worte zu den Ungeheuerlichkeiten des letzten Jahres: im letzten Winter galten noch alle, die die Impfung ablehnten, als unsolidarisch und jedes Mittel schien recht, sie in die Knie zu zwingen. Ich konnte in der Zeit weder zum Französischkurs noch zum Yoga. Auch das Betreten vieler Läden war mir verwehrt (wobei ich das ein oder zweimal ignoriert habe und damit gut durchgekommen bin). Menschen in meinem Umkreis waren härter davon betroffen, weil sie in Einrichtungen arbeiten, in denen es eine Impfpflicht gibt. Aber auch sie haben Möglichkeiten gefunden, aufrecht und mutig durch diese Zeiten zu kommen. Ein einziger Mensch aus meinem Freundeskreis hat mir ganz ausdrücklich gesagt, daß er den Umgang mit Ungeimpften völlig ablehnt. Er selbst ist geimpft (was er übrigens mittlerweile bereut) und es war ihm sehr wichtig, den Kontakt mit mir zu halten. Sowas hätte ich gern auch von anderen gehört, aber ich glaube, viele konnten sich gar nicht vorstellen, was die ganzen Einschränkungen plus massive Impfpropaganda mit einem Menschen machen. Mittlerweile ist es um das Impfthema relativ ruhig geworden. Jeder kann sehen, daß die Spritze weder Infektionen noch Übertragung des Virus verhindert und gelegentlich sickert sogar durch, daß sie schwere bis tödliche Nebenwirkungen zur Folge haben kann (solche Berichte wurden vor einigen Monaten noch zensiert oder als Verschwörungstheorie abgetan). Und daß sie schwere Verläufe verhindert, ist auch nichts weiter als eine Behauptung. Natürlich wäre es schön, von den Verantwortlichen, z. B. dem grünen Gesundheitsminister von Baden-Würtenberg oder der Vorsitzenden des Ethikrats, eine öffentliche Entschuldigung zu hören. Aber damit kann nicht gerechnet werden, eher mit dem gewohnten Unter-den-Teppich-Kehren. Das Zugeben und Aufarbeiten von Fehlern gehörte noch nie zu den Möglichkeiten der herrschenden Kaste.

Diese Zeiten haben aber auch etwas sehr Schönes hervorgebracht: daß sich Menschen gefunden haben, die begriffen haben, was wirklich wichtig ist. Und ich habe den Eindruck, daß ein allmähliches Erwachen geschieht. Das macht mir Mut.

 

 

Immunsystem

Erstmal der Link zu einem, wie ich finde, ziemlich zutreffenden Artikel über die neuste Aktion des Zentrums für politische Schönheit: https://www.heise.de/tp/features/Fortsetzung-deutscher-Aussenpolitik-unter-dem-Deckmantel-der-Kunst-7434300.html

Kürzlich erzählte B. mir, daß sie keine Lust habe, in Geschäften einzukaufen, an deren Tür ein Schild steht: Bitte Maske! Stimmt, solche Läden gibt es noch einige. Ich bin auch eher abgetörnt, wenn ich solche Schilder sehe, aber ich denke mir: Ich erfülle nicht jede Bitte! und gehe dann ohne Maske rein. Sie können mich ja rausschmeißen, das wäre dann allerdings auch mein allerletzter Besuch. Bisher hat es nie Schwierigkeiten gegeben und ich bin immer freundlich bedient worden. Ich finde es traurig, wenn ich von Menschen nur die Augen sehen kann.

Neulich wurde ich Zeugin eines Gesprächs, wo es auch um Masken ging. Alle Teilnehmerinnen waren sich einig, daß Masken eine gute Sache sind, um sich vor Krankheiten zu schützen. Ich sah das als einzige anders und hielt die Klappe. Es hat keinen Sinn! Aber hier möchte ich mich dazu äußern. Denjenigen, die meinen, sie schützen sich mit Masken, möchte ich sagen, daß sie das Gegenteil tun. Davon abgesehen, daß laut einer britischen Studie in den Lungen von FFP2-Masken-Träger*innen Mikroplastik gefunden wurde, wird das Immunsystem beim häufigen Maskentragen um den Kontakt mit Mikroorganismen gebracht. Diesen Kontakt braucht es jedoch, um im Training zu bleiben. Wenn ein dermaßen lahmgelegtes Immunsystem doch mal mit einem Virus oder Bakterium in Berührung kommt, ist es nicht mehr in der Lage, darauf angemessen zu reagieren. Vermutlich lassen sich so auch die zur Zeit grassierenden Infektionskrankheiten erklären.

Es gibt viele Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken: Kneippsche Wasseranwendungen, Saunabesuche, wechselwarme Duschen (man muss ja nicht gleich in die Fußstapfen von Wim Hoff treten, obwohl ich das, was er tut, sehr faszinierend finde), sich mit freundlichen Menschen umgeben, Lachen, Singen, Tanzen, lieb zu sich selbst sein, Dankbarkeit für all das Schöne und tief durchatmen, tief durchatmen, tief durchatmen, was mit Maske nicht möglich ist. (Und wer meint, er oder sie braucht noch mehr: Artemisia annua ist eine feine grüne Helferin). Ich persönlich dusche übrigens seit meiner Jugend immer erst heiß und dann etwa eine Minute kalt. Das kann ich sehr empfehlen; es macht absolut frisch und soll übrigens auch bei hohem Blutdruck helfen, weil es die feinen Muskeln in den Arterienwänden trainiert.

 

Mir ging es vor kurzem einige Tage richtig schlecht. Ich hatte mit extremer Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zu tun, dazu war mein Kreislauf so im Keller, daß ich zeitweise auf allen Vieren  ins Bett gekrochen bin. Vor lauter Verzweiflung bin ich zum Arzt gegangen, weil ich dachte, ich bin schwer krank. Leber- und Pankreaswerte waren im grünen Bereich, kein Hinweis auf entzündliche Prozesse. Der Arzt legte mir dann eine Gastroskopie nahe, aber ich hatte immerhin noch genug Energie, um die abzulehnen. Ich wusste, der Magen ist es nicht. Mittlerweile ist die Schuldige gefunden. Sie heißt Chlorella und ist eine Süßwasseralge, die gern zur Entgiftung und Ausleitung genommen wird. Meine chinesische Medizinfrau hatte sie mir wegen meiner anhaltenden Leberbelastung zusammen mit einer zweiwöchigen veganen Diät und Kaffeeabstinenz verordnet. Schon am zweiten Tag hatte ich keine Lust mehr zu essen. Am dritten setzte ich Chlorella ab, weil eine feine Stimme in mir sagte, daß sie mir nicht guttäte. Ich fastete zwei Tage, dann kam mein Appetit wieder und nach vier beschwerdefreien Tagen setzte ich Chlorella wieder an; ich wollte ja schließlich entgiften. Das ging keine zwei Stunden gut, dann überkam mich eine furchtbare Übelkeit und nachdem sich mein Verdauungstrakt gründlich entleert hatte, konnte ich den Rest des Tages nur noch schachmatt im Bett liegen. Wieder einmal habe ich diese feine innere Stimme nicht ernst genommen. Eigentlich sollte ich es besser wissen. Nun ja, eine lernt nie aus.

Und was ist mit meiner Leber? Laut Schuldmedizin nichts, weil ja die Laborwerte normal sind. Aber die gehen erst in die Höhe, wenn die Leber schon länger mehr schuftet als sie möchte. Wir sind heutzutage ja ständig irgendwelchen Giftstoffen ausgesetzt.

Übrigens hat mein angeschlagener Zustand auch etwas Gutes gehabt: Ich hatte sehr viel Zeit zum Träumen und Lesen. Meine neue Yogalehrerin hat mir ein sehr schönes Buch empfohlen: Der Energiekörper des Menschen von Cyndi Dale. Die Autorin verbindet darin auf ziemlich gelungene Weise Wissenschaft und Spiritualität. Es geht auch um Quantenphysik und die scheint die Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen zu sein. Ich hatte beim Lesen schon viele Aha-Erlebnisse, bin aber noch nicht in der Lage meine Erkenntnisse in Worte zu fassen. Nur soviel: wir gestalten die Welt unter anderem mit unseren Gedanken. Und Vorhersagen sind mit Vorsicht zu genießen. Letzteres kennt man ja vom Wetterbericht.

Ratschläge

Hier im Norden ist strenger Winter eingekehrt. Morgens zeigt das Thermometer Temperaturen um -8° C. Die Leute in Sibirien würden darüber lachen, aber für uns ist das nicht die Regel. Da fällt mir gleich wieder der angeblich menschengemachte Klimawandel ein, weil ich jetzt noch was Neues dazu weiß: es ist gut möglich, sogar wahrscheinlich, daß zusätzlich zu den normalen Klimaschwankungen auch Menschen ihre Hände dabei im Spiel haben, aber anders als man uns erzählt: es gibt ja seit längerer Zeit Sachen wie das HAARP-Projekt, das zur Kriegsführung entwickelt wurde. Damit kann/konnte man den Jetstream verändern und gezielt Dürren und andere Gemeinheiten hervorrufen. Nun sagt man seit einigen Jahren, der Jetstream habe sich verlangsamt. Und noch was: taucht eigentlich in den Leitmedien mal die Frage auf, warum das Eis am Nordpol schmilzt, nicht aber in der Antarktis? Und äußern sich Klimaforscher mal zu der Tatsache, daß es im Interesse von Großkonzernen liegen könnte, daß der Nordpol eisfrei ist, weil man dann an die dort vorhandenen Bodenschätze kommt und außerdem ungehinderten Schiffsverkehr haben könnte?

Aber hier ist jetzt also Winter und mir ist es recht. Nur meine Katze findet den Winter doof. Sie will nicht mehr raus, benutzt neuerdings wieder das Katzenklo und schmeißt die Streu dann durchs ganze Badezimmer, vielleicht aus Ärger über die Kälte oder aus Langeweile. Jedenfalls laufe ich ständig mit dem Handfeger hinter ihr her.

Neulich las ich den Bericht einer Frau über ihre Neigung, anderen Menschen ungebeten Ratschläge zu geben. Sie beschrieb das sehr humorvoll und ich fühlte mich sofort ertappt. Ich hatte mir nämlich gleich bei zwei Menschen in meinem Umfeld vorgenommen, ihnen bei nächster Gelegenheit einen Rat bzw. einen Hinweis zu geben, selbstverständlich nur zu ihrem eigenen Besten. Eine Freundin hatte mich gefragt, ob ich ihren neuen Arzt für kompetent hielte. Ich kannte ihn nicht und sagte, das wisse ich nicht. Aber zu Hause ging mir durch den Kopf, daß dieser Arzt sie zur sogenannten Impfung überredet hatte, und sie hatte sich schweren Herzens darauf eingelassen. Plötzlich fand ich es extrem wichtig, ihr möglichst bald mitzuteilen, daß ein Arzt, der diese gentechnische völlig unerforschte Behandlung empfiehlt, sich in meinen Augen schon disqualifiziert habe.  Das andere Beispiel war ein Mensch, der sich selbst in den höchsten Tönen lobte und sich sehr negativ über eine andere Person in seinem Umfeld ausließ. Ich hörte mir das kommentarlos an und später fiel mir ein, daß er genau dasselbe Verhalten an den Tag gelegt hatte, das er der anderen Person vorgeworfen hatte. Auch hier fasste ich den Beschluss, ihn bei nächster Gelegenheit damit zu konfrontieren. Auch hier kam es mir ungeheuer wichtig vor.

Nachdem ich nun also den oben geschilderten Bericht gelesen hatte, musste ich über mich selbst lachen. Wer bin ich denn, anderen Leuten zu sagen, was richtig oder falsch ist? Ungefragten Rat finde ich selbst ziemlich unangenehm. Ratschläge sind auch Schläge, sagt man treffend. Wenn ich um Rat gefragt werde, kann ich entscheiden. ob ich was dazu sagen kann. Und ansonsten ist es doch besser, die Klappe zu halten. Helfe ich denn der Freundin, wenn ich ihr sage, warum ich ihren Arzt für inkompetent halte? Sie hat sich ja nun impfen lassen und ist damit nicht glücklich; das muss ich doch nicht mit meinen Worten noch schlimmer machen. Und der Mensch, der sich selbst so großartig findet: vielleicht würde es sich lohnen mal genau hinzuschauen, wo ich mich großartig finde und andere nicht. Ich weiß ja, wie das mit den Projektionen läuft: man sieht bei anderen immer sehr genau, was sie alles falsch machen und meistens ist es genau das, was eine bei sich selbst nicht sehen kann. Mittlerweile bin ich sogar ganz dankbar, daß das Leben mir geholfen hat, mir selbst auf die Schliche zu kommen.

Die 13. Fee

Über Bastian Baruckers Seite bin ich auf das Buch Die Rettung unserer psychischen Gesundheit der Psychiaterin Annemarie Jost aufmerksam geworden. In klarem und polemikfreien Stil beschreibt sie, was wir alle in den letzten fast drei Jahren erlebt haben und lässt dabei nichts aus: Politik, Wirtschaft, Medien, Impfstoffe, psychologischen Methoden der Einflussnahme, alle üblichen Verdächtigen sind versammelt und damit erzählt sie mir nicht eigentlich Neues. Bei dem Kapitel Auswege bin ich noch nicht angekommen; das wäre für mich das eigentlich Interessante. Parallel lese ich Paul Levys Wetiko – Healing The Mind Virus That Plagues Our World. Interessant wegen seiner vielen kulturumspannenden Vergleiche, aber sehr viele inhaltliche Wiederholungen, die ich anstrengend finde. Irgendwann beschließe ich dann, daß ich mal andere Lektüre brauche und ziehe Cambra Skadés Reise ins Land der Närrin aus dem Regal. Das liest sich fluffig und ist äußerst humorvoll, also genau das Richtige für die dämmrigen eisigen Tage. In vielen Kulturen, vielleicht in allen, gibt es mythische Gestalten, deren Aufgabe das Durcheinanderbringen, Chaosstiften ist: Eshú/Exu in Westafrika und in Brasilien, Heyoka und Coyote  bei den Indigenen Nordamerikas, Loki in der germanischen Mythologie. Allesamt keine Sympathieträger, aber offensichtlich wichig genug, um in die Mythen aufgenommen zu werden.

Wo finden sich diese systemsprengenden Energien in unserer Kultur? Karneval fällt mir ein; die für einen kurzen Zeitraum im Jahr zugelassene närrische Kraft. Als ich noch in Westfalen lebte, habe ich besonders die Weiberfastnacht sehr geliebt. Hier im Norden gehören Gestalten wie Nis Puk und der Klabautermann in die Narrenliga, auch Till Eulenspiegel gehört dazu. Man muss sich mit ihnen gut stellen, sonst spielen sie einem übel mit. Schließlich fällt mir die 13. Fee ein. Zu der habe ich eine freundschaftliche Beziehung und auch mal einen Text über sie geschrieben, der sich unter Texte und Gedanken findet. Die 13. Fee kommt uneingeladen und tut, was zu tun ist. Sie zeigt allen, daß es nicht möglich ist, den notwendigen Lauf der Dinge zu kontrollieren. Sie kommt, wenn etwas erstarrt, selbstgefällig, größenwahnsinnig geworden ist, kurz: sie sprengt die alte Ordnung, wenn die ausgedient hat. Die jetzige Zeit verlangt geradezu nach der 13. Fee und ich würde sie gern einladen, aber sie braucht meine Einladung wohl kaum.

Ute Schiran hat uns erzählt, daß Machig Labdrön, die tibetische Buddistin, Schamanin und Begründerin des Chöd, ein schwarzes Fest gefeiert habe. Wen hat sie dazu wohl eingeladen? Ute hat uns einige möglichen Gestalten genannt: die Hindernisbereiterin, die Krankheitsdämonin, die Schuldträgerin und die Angst. Das sind ja alles Energien, die wir in unseren Leben nicht haben wollen, was sie aber nicht davon abhält, sich doch hin und wieder einzuschleichen. Keine hat sie eingeladen, oder vielleicht doch? Die Hindernisbereiterin sollte begrüßt werden, sagte Ute, denn sie verwaltet die Energien in uns, die wir nicht lebendig halten. Warum also nicht ein schwarzes Fest feiern und sie alle begrüßen.

Chöd-Leute waren im tibetischen Buddhismus übrigens Leute, die zu Menschen mit ansteckenden Krankheiten gerufen wurden. Sie hatten keine Angst vor ihnen, denn sie konnten mit allen Wesen sprechen. Auch natürlich mit Viren. Das ist doch das, was wir heute gut gebrauchen können. Ich finde ja sowieso, daß es tausendmal sinnvoller ist, mit Viren zu kommunizieren, als sich mit fragwürdigen Substanzen der Pharmaindustrie zu belasten.

Lenchen sieht das übrigens genauso.

Eisblumen

Nachdem unsere Regierung Frackinggas aus den USA bezieht, um den Russen einen reinzutun und die Preise für alles in die Höhe schießen, mache natürlich auch ich mir Gedanken um das Thema Heizen. Aber auf andere Weise. Denn ich bin, das muss ich zugeben, privilegiert: ich habe einen Ofen, in dem ich täglich Feuer mache und das reicht für die ganze Wohnung. Das Schlafzimmer bekommt am wenigsten von der Wärme ab und nachts öffne ich sowieso das Fenster ein wenig für gute Luft. Richtig warm ist es im Wohnzimmer, wo der Ofen steht. Und ich möchte jetzt schon mal vorbeugend sagen, daß ich mich keineswegs als Umweltsau sehe, weil ich ausschließlich mit Holz heize und meine Gaszentralheizung nur in meinem ersten Winter benutzt habe, als ich noch keinen Ofen hatte. Ich halte das Verbrennen von Holz nicht für unökologisch, auch wenn einige uns genau das jetzt einreden wollen. Meine Ansicht zum Thema CO2 habe ich ja bereits mitgeteilt. Solange die Lufthansa z. B. Leerflüge fliegt, um ihre Slots nicht zu verlieren und solange in Katar das Fußballstadion runtergekühlt wird, solange die deutsche Regierung sich von den USA am Nasenring rumführen lässt und das extrem umweltschädliche Frackinggas per Schiff, das mit ebenso umweltschädlichem Schweröl betrieben wird, herbeischaffen lässt, muss mir niemand erzählen, wie ich mich zu verhalten habe. Ich habe einen relativ bescheidenen Lebensstil und achte die lebendige Welt.

Als ich ein Kind war, gab es noch keine doppelt verglasten Fenster. Bei Frost waren morgens die Scheiben mit Eisblumen überzogen und wir freuten uns an den schönen Mustern und hauchten Löcher hinein. Wir hatten allerdings schon eine Etagenheizung; in der Küche war ein eingebauter Koksofen, mit dem das Wasser für die Heizkörper gewärmt wurde. Mein Vater holte dafür jeden Tag Koks in einem Schütter aus dem Keller. Meine Großeltern hatten in ihrer Küche eine Küchenhexe, auf der meine Oma kochte und Wäsche wusch. Auch Kuchen wurde in ihr gebacken. Und sie heizte nebenbei die Küche. Die war der Raum, in dem sich das Leben abspielte. Wahrscheinlich habe ich deshalb immer darauf geachtet, in meinen verschiedenen Wohnungen eine Wohnküche zu haben. Ein Herd oder Ofen, bei unseren Urahnen das offfene Feuer, war immer das Herz des Heims.

Im Badezimmer gab es ein Waschbecken mit einem Wasserhahn, aus dem kaltes Wasser kam. Da haben mein Bruder und ich uns gewaschen. Wobei, um ehrlich zu sein, haben wir meistens nur die Waschlappen nass gemacht, außer wir wurden von einem Erwachsenen beaufsichtigt. Auch heute wasche ich mich jeden Tag mit kaltem Wasser; das ist einfach eine Frage der Gewöhnung. Und alle vier Tage dusche ich mich, erst warm, dann kalt. Ungefähr einmal in der Woche war Badetag. Dann heizte mein Opa den Badeofen mit Holz und nach einer halben Stunde konnten wir in die Wanne. Und wir waren viel draußen, auch im Winter. Das machte natürlich am meisten Spaß, wenn Schnee lag und wir den Schlitten oder die Schlittschuhe benutzen konnten. In meiner Erinnerung war das jeden Winter so. Ich hätte keine Probleme, heute auch so zu leben. Wir hatten übrigens auch keinen Kühlschrank, dafür eine Speisekammer mit Lüftschlitzen in der Außenwand. Das war eine geniale Erfindung. Ich hätte auch heute gern eine oder einen gut gebauten Keller aus Natursteinen. Was ich damit sagen will: man braucht viele der heutigen Annehmlichkeiten gar nicht, die nur Strom oder Gas fressen. Dafür braucht man gelegentlich ein wenig Muskelkraft, wenn man z. B. einen Rührteig mit einem Holzlöffel oder Eischnee mit einem Schneebesen zubereitet. Und wozu haben wir schließlich Muskeln? Und auch wenn ich das Handeln unserer Regierung unterirdisch finde, es könnte vielleicht dazu beitragen, daß wir wieder unser Leben in die eigenen Hände nehmen, wo es ja auch hingehört.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon von einer aufschlussreichen und sehr ausgewogenen Dokumentation über das Impfen berichtet habe. Vor einiger Zeit wurde mir dieser Film empfohlen, der damals noch in der Mediathek von Arte zu finden war. Er streift das Corona-Thema nur am Rande, berichtet über die Geschichte der Impfungen allgemein. Es kommen diverse Wissenschaftler und Medizinerinnen zu Wort, die durchaus nicht einer Meinung sind. Aber das macht doch einen guten wissenschafltiche Diskurs aus und den hatten wir in den letzten Jahren überhaupt nicht, weil alle Impfkritiker sofort rausgekickt, geshamed und diffamiert wurden. Einiges wusste ich bereits, z. B. daß Grippeimpfungen null Sinn machen, weil man immer hinter den neusten Mutationen hinterher impft. Oder daß Masernimpfungen zur Folge haben, daß Menschen jetzt in höherem Alter an Masern erkranken, wo mit einem schwereren Verlauf zu rechnen ist. Und daß seit der routinemäßigen Impfung gegen diverse Kinderkrankheiten die Allergien und Autoimmunkrankheiten rasant in die Höhe geschossen sind. Der Film ist übrigens ungewöhnlich schnell aus der Mediathek von Arte geflogen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Man kann ihn aber noch auf Youtube finden: https://www.youtube.com/watch?v=wvTEHtJ7ZqM

Winter

Ich habe erfahren, daß der in meinem letzten Post angegebene Link zu Markus Stockhausens Seite nicht mehr zu seinen Gedanken zu Corona und dem Klimawandel führt. Stimmt leider, er hat die Texte rausgenommen. Schade, es waren viele brauchbare Links darunter. Wer sich für eine andere Sichtweise auf das Narrativ vom bösen CO2 interessiert, kann folgendes lesen: https://www.epochtimes.de/umwelt/greenpeace-gruendungsmitglied-klimawandel-gibt-es-aber-er-ist-weder-menschengemacht-noch-eine-krise-a2824829.html

Danke, liebe Astrid, für deine guten Wünsche und deine Gedanken zum Klimawandel und zur Rolle der Menschheit auf unserer Planetin (unter Kommentare des Posts Operation veröffentlicht). Auch deine Gedanken zum Schuldthema finde ich sehr lesenswert.

Einen Tag nach meinem Geburtstag kam der Winter mit Schnee und Frost, nachdem es lange recht warm gewesen war. Jetzt liegt alles unter einer weißen Decke und es herrscht die für Schneewetter typische Stille. Eigentlich hatte ich vor, bis Ende November noch zwei kleine Stücke mit der Sense zu mähen. Normalerweise achte ich darauf, daß ich alle Herbstarbeiten im Garten bis spätestens Mitte November erledigt habe. Das hat dieses Mal nicht geklappt. Wenigstens ist der Kompost umgeschichtet. Und heute habe ich erledigt, was nicht aufgeschoben werden kann: sämtliche Regenfässer, sonstige Wassersammelgefäße und Vogeltränken ausgeleert, damit sie nicht vom Eis gesprengt werden. Man sagt ja immer, daß Wärme zur Ausdehnung von Stoffen führt. Beim Eis ist es aber umgekehrt. Die Aktion dauerte eine Weile, zumal man ein 200 l-Fass nicht einfach umkippen kann. Ich habe es mit einem Eimer ausgeleert, dann die Tomatenpflanzen im Gewächshaus abgeschnitten und schließlich die Gartenmöbel reingeräumt. Die Luft war klar und kalt, aber Draußensein und Bewegung taten einfach gut.

Vor einer Woche beim Autofahren bemerkte ich, daß ich wieder klar sehen kann. Keine verschwommenen Konturen mehr, dafür kann ich die Blätter an den Bäumen wieder deutlich erkennen. Sogar meine Nahsicht ist wieder besser geworden, keine doppelten Buchstaben mehr, Das genieße ich sehr. Operieren können sie, das muss ich den Augenchirurgen lassen. Auch sonst geht es mir recht gut. Am Donnerstag hatte ich einen richtig schönen Tag mit lauter erfreulichen Alltagsbegebenheiten, von denen ich lange gezehrt habe. Ich war in Kiel auf dem Markt und kaufte anschließend neue Wanderschuhe, weil sich die Sohlen von meinen alten aufgelöst hatten. Während ich die Schuhe anprobierte, kam es zu einem Gespräch mit dem Mann, der mich bediente. Nichts Tiefgehendes, einfach nur freundlicher kleiner Smalltalk, der aber zur Folge hatte, daß ich den Laden außer mit soliden neuen Stiefeln auch mit ziemlich guter Laune verließ. Dann suchte ich den Outdoorladen auf, in dem ich meine Arbeitsjacke aus Wollwalkstoff gekauft hatte. Der Reißverschluss klemmte und ließ sich nicht mehr schließen. Der Schaden wurde vor Ort umgehend behoben und ich verließ diesen Laden noch besser gelaunt.

Es scheint mir, daß ich solche Begegnungen mittlerweile häufiger erlebe oder daß sie mir mehr auffallen. Ich führe das auf die lange Coronazeit zurück. Sie hat mir und offensichtlich auch anderen Menschen die Augen dafür geöffnet, was wirklich wichtig ist, was unser Leben bereichert. Für mich kann ich sagen: es ist offener ehrlicher Kontakt. Aber auch, daß es z. B. Läden gibt, die so etwas Wichtiges wie Wanderstiefel verkaufen und sogar Reparaturen anbieten. Natürlich kann ich alles im Internet kaufen und mir dann schicken lassen. Gelegentlich mache ich das auch. Aber die richtigen Läden mit richtigen Menschen, die dann vielleicht auch noch Lust auf einen kleinen Schnack haben, die suche ich am liebsten auf.

Charles Eisenstein hat kürzlich ein neues Buch veröffentlicht, in denen er seine Essays zum C-Thema versammelt hat. Es trägt den schönen Titel The Coronation (Die Krönung). Und vielleicht stimmt es ja, daß die ganzen ungemütlichen, verstörenden und alarmierenden Ereignisse der letzten zweieinhalb Jahre einen Bewusstseinswandel auslösen, der eine neue Kultur, einen neuen Umgang mit allem Lebendigen ermöglicht. Wir werden es sehen. Und übrigens Kultur: beim Lesen und Hören von Markus Stockhausen ist mir aufgegangen, wie wichtig für eine Gesellschaft die Künstler*innen sind. Vor kurzem sahen wir  Adults in the Room, einen Film von 2019, den der griechisch-französische Regisseur Costa Gavras über die griechische Finanzkrise gedreht hat. Grundlage war Yanis Varoufakis Buch über diese Zeit, in der er zusammen mit Alexis Tsipras versuchte, den Auftrag der griechischen Wähler zu erfüllen und dabei erfahren musste, daß ein System wie die EU sich nicht die Bohne für den Auftrag der Wähler interessiert. Das bestätigt mal wieder den alten Spontispruch: Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten. Auch Costa Gavras ist ein Künstler und er hat in seinem langen Leben schon etliche sehr wichtige Filme gedreht. Vor mehr als 50 Jahren habe ich seinen Film Z über die griechische Militärdiktatur gesehen; jetzt als sehr alter Mann hat er nichts von seinem kritischen Geist verloren. Das ist doch erfreulich.

Operation

Vor einer Woche hatte ich meine Augenoperation. Dieses Mal lief alles glatt und ich fühlte mich gut behandelt und ernstgenommen. Der Anästhesist spritzte mir auf meine Bitte kein Benzodiazepin sondern nur Propofol. Ich habe vor Jahrzehnten einmal Valium genommen und darauf paradox, d. h. mit extremer Unruhe reagiert. Seitdem habe ich nie wieder Experimente mit Benzodiazepinen gemacht. Er verwickelte mich übrigens, während er mich auf die OP vorbereitete, psychologisch geschickt in ein Gespräch über meinen früheren Beruf und machte Witze, so daß ich gar nicht dazu kam, mir Sorgen zu machen. Außerdem trug er die FFP2-Maske während der ganzen Zeit am linken Ohr hängend, so daß ich sein ganzes Gesicht sehen konnte. Sehr sympathisch. Überhaupt, die nur in Deutschland vorgeschriebenen FFP2-Masken in der Bahn und in Arztpraxen: mir ist schon zu Ohren gekommen, daß das europäische Ausland über uns lacht. Menschen fahren mit dem Zug aus Italien und Österreich nach Deutschland, ohne Maske, und sobald die Grenze nach Deutschland passiert wird, setzen sie die Maske auf. Das ist ein weiterer Schritt auf der nach oben offenen Absurditätsskala. Zurück zur OP: ich war, anders als ich vermutet hatte, die ganze Zeit bei Bewusstsein. Der Augenchirurg erklärte mir jeden einzelnen Schritt: wie meine getrübte Linse mit Ultraschall zertrümmert und abgesaugt wurde, wie dann die neue Kunststofflinse durch die winzige Öffnung in der Hornhaut geschoben und im Inneren meines Auges aufgefaltet wurde. Ich spürte nichts davon, mein Auge war ja betäubt. Das einzig wirklich Störende war das extrem helle Licht, das in mein mit Hilfe einer Klammer offen gehaltenes Auge fiel. Nach wenigen Minuten war alles vorbei und ich durfte das Haus mit einem zugeklebten rechten Auge verlassen. Der liebe J. brachte mich nach Hause. Am nächsten Morgen entfernte ich den Verband und konnte sehen. Allerdings habe ich noch nicht den vollen Durchblick, besonders die Fernsicht lässt zu wünschen übrig. Lesen und PC sind möglich, immerhin. Die Rechnung der Klinik kam postwendend, denn die bifokale Linse für mittlere Nah- und Fernsicht, die ich mir gewünscht hatte, wird nicht von der Krankenversicherung übernommen. Ich habe mich für sie entschieden, weil ich wie bisher höchstens zum Lesen eine Brille tragen möchte.

Warum sich die Menschen von Extinction Rebellion und Letzte Generation an Straßenbelägen festkleben, kann ich noch ein wenig nachvollziehen, auch wenn ich es nicht für sinnvoll halte. Aber kann mir mal einer erklären, warum sie sich auch an den Werken alter Meister in Museen festkleben? Darüber kann ich mich nur wundern. Das Motiv ist wohl schiere Verzweiflung, aber was sollen solche Aktionen bewirken? Auch die Kleberei auf den Straßen führt doch zu nichts als genervten Autofahrern, behinderten Rettungskräften und kein bisschen zur Verhinderung des Klimawandels (auf den ich gleich noch zu sprechen komme). Ich bin ja auch fast täglich mit dem Auto zur Arbeit gefahren, weil es einfach nicht anders ging. Wenn sich da jemand auf die Bundesstraße geklebt und ich stundenlang im Stau gestanden hätte, hätten meine Kollegen Doppelschichten machen müssen, weil keine Ablösung gekommen wäre. Ich habe zudem eine Aversion gegen selbstverletzendes Verhalten und fühle mich in keinster Weise für den Klimawandel verantwortlich. Eher könnte ich noch Sympathien aufbringen, wenn die jungen Märtyrer sich da festkleben würden, wo Elon Musk und Co. ihre mit Satelliten bestückten Raketen in den Orbit schießen oder reiche Leute ihre Privatjets starten. Nicht missverstehen bitte, ich habe nix gegen zivilen Ungehorsam. Der ist manchmal und heutzutage sogar sehr oft dringend nötig.

Flensburg vom Wasser aus

Vor einigen Tagen machte mich eine Leserin auf ein sehr schönes Projekt aufmerksam: Lange Töne für den Frieden von dem Musiker Markus Stockhausen. Das ist in meinen Augen eine wirklich magische Aktion und ich hoffe sehr, daß er mal in meine Nähe kommt, damit ich dabei sein kann. Auf Radio München äußert er sich selbst dazu: https://soundcloud.com/radiomuenchen/musik-ist-eine-freie-sprache-lange-tone-fur-den-frieden-mit-markus-stockhausen

Ich kann auch seine Website empfehlen, ganz besonders seine Texte zu Corona und Klimawandel. Im Laufe dieses Jahres bin ich immer mehr dazu gekommen, das Narrativ vom menschengemachten Klimawandel anzuzweifeln und in den letzten Monaten sind diese Zweifel immer größer geworden. Markus Stockhausen scheint ähnliche Zweifel zu haben (ebenso immer mehr Menschen in meinem Umfeld) und hat eine Reihe Informationen dazu zusammengestellt, mit denen jede und jeder sich ein eigenes Bild machen kann. Um es noch mal ganz deutlich zu machen: es ist nicht zu übersehen, daß wir mitten in einem Klimawandel stecken, aber die Ursachen, die man uns dafür nennt, stimmen ganz offensichtlich nicht und die Lösung, CO2 einzusparen, hätte fatale Folgen, denn ohne CO2 keine Pflanzen. Aber schaut selber: https://www.markusstockhausen.de/trompeter-musiker-komponist/676/klimawandel-multiple-ursachen

Nachtrag 22.11.: Leider hat Markus Stockhausen die empfohlenen Texte von seiner Seite genommen. Vielleicht hat er Probleme bekommen wie soviele, die nicht das herrschende Narrativ bedienen. Sehr schade!