Wie beim letzten Lockdown komme ich gut klar. Ich bin immer schon gern für mich gewesen und kann mich gut allein beschäftigen. Ich brauche das Alleinsein für meine seelische Gesundheit. Und natürlich brauche ich auch andere Menschen. Der Lockdown hat nichts daran geändert, daß ich meine freundschaftlichen und nachbarschaftlichen Kontakte pflege und genieße.
Gestern bekam ich eine Mail von Campact. Dieses Mal wollten sie keine Unterschrift wie sonst und auch keine Spenden, sondern daß ich ein von der TAZ entwickeltes Dossier bestelle, um Fake-News zu begegnen. Es ist eine Sache, daß ich es schlecht und falsch finde, daß Campact die Gemeinnützigkeit abgesprochen wird. Ich unterschreibe ab und zu ihre Appelle oder Briefe an Abgeordnete, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob solche Aktionen überhaupt was bewirken. Aber immer häufiger finde ich den Schreibstil von Campact unangenehm, er hat für mein Gefühl oft etwas Reißerisches und Aufpeitschendes, so in Richtung Bildzeitung. Sie erwähnen dieses Mal einige Punkte, die sie als Fake-News klassifizieren, z. B. den von einigen behaupteten Sauerstoffmangel unter den Masken. Das kann ich jetzt nicht unwidersprochen stehenlassen. Ich brauche kein Dossier von der TAZ oder Campact, sondern allein meine persönliche Erfahrung, um zu wissen, daß das Tragen von Masken zu Sauerstoffmangel führt. Wenn ich mit dem Fahrrad ins Nachbardorf fahre, dabei ordentlich in die Pedale trete und dann beim Betreten des Supermarkts meine Maske aufsetze, noch ziemlich außer Puste, spüre ich ganz deutlich, daß ich nicht genug Luft bekomme. Das fühlt sich extrem unangenehm an. Ein weiteres Beispiel: eine Frau aus meinem weiteren Umfeld trägt seit einigen Wochen eine von diesen hässlichen FFP2-Masken. Sie will um jeden Preis eine Covid-Infektion vermeiden. Aber wenn sie spricht, zieht sie die Maske immer ein paar Zentimeter von Mund und Nase weg. „Ich kriege sonst nicht genug Luft,“ sagt sie. Alles klar?! Ich brauche keinen Oberlehrer, der mir sagt, was richtig und was falsch ist. Keiner ist im Besitz der vollständigen Wahrheit und aus der Vergangenheit weiß ich, daß die Hintergründe vieler weltgeschichtlichen Ereignisse oft erst Jahre oder sogar Jahrzehnte später ans Licht kommen.
Zu den Verschwörungstheorien: ich glaube nicht an Verschwörungen, stimme aber mit Lisa Fitz überein, daß der Glauben an solche immer dann auftritt, wenn tatsächlich irgendetwas faul ist. Menschen spüren, daß etwas nicht stimmig ist und machen sich ihren Reim darauf und das kann dann zu einer Verschwörungsgeschichte führen. Ich glaube, daß etwas viel Banaleres geschieht. Seit dem Feudalismus haben wir eine in den Grundzügen gleichbleibende Situation: es gibt Reiche und es gibt Arme, Oben und Unten, Herrscher und Beherrschte. Ein Unterschied ist, daß wir heute verbindliche Gesetze habe und die Justiz (noch), zumindest in den unteren Instanzen, unabhängig ist (in die oberen kommen sowieso nur solche Personen, die gute Verbindungen zur Politik haben (hat mir ein Jurist erzählt). Und im Unterschied zu früher dürfen wir wählen, auch wenn es ziemlich egal zu sein scheint, wer da gerade die Regierung stellt. Aber die eigentlich Einflussreichen sind die reichen Lobbyisten. Das zeigt sich gerade mal wieder in der Landwirtschaft: Frau Klöckner will erneut Neonicotinoide zulassen, obwohl die verboten und nachweislich tödlich für Bienen und andere Insekten sind. Es fällt schon auf, daß man mit den Landwirtschaftsminister*innen fast immer den Bock zum Gärtner macht. Einzige Ausnahme war die Grüne Renate Künast. Das zeigt sich in den Waffenexporten an kriegführende Länder, an der Verkehrspolitik, die ganz klar die klimaschädliche Autobranche fördert. Wenn also Bill Gates, der erklärtermaßen die ganze Weltbevölkerung durchimpfen will und einfach so wahnsinnig viel Kohle hat, daß er nicht nur die WHO großzügig finanziell unterstützen kann und sie damit von sich abhängig macht, sondern auch großangelegte Impfkampagnen in Afrika bezahlt, eine Audienz bei Frau Merkel bekommt, dann hat er damit Einfluss auf die Politik. Das ist doch klar. Das war zu Zeiten des Feudalismus genauso: damals hatte das Handelshaus Fugger enge Verbindungen zum Kaiser Maximilian und hat sowohl seine aufwendige Hofhaltung als auch seine Kriege finanziert. Dreimal kann man raten, in wessen Sinne der Kaiser dann gehandelt hat. Das hat nichts mit Gut und Böse zu tun. Übrigens, warum sind denn Leute wie Bill Gates und Jeff Bezos so reich? Weil sie fast keine Steuern bezahlen müssen. Und wenn Elon Musk Tausende von Satelliten in den Orbit schießen lässt, die den Blick auf den schönen Sternenhimmel verschandeln, dann nur deshalb, weil er stinkreich ist und die Regierungen ihm das erlauben.
Es wird Zeit für einen radikalen Systemwandel!