Kurz vor Sonnenuntergang stand ich zwischen den Beeten und hörte dem Summen der Insekten zu. Es scheinen dieses Jahr so viele zu sein: Hummeln und Wildbienen im Herzgespann, Schmetterlinge im Lavendel, Schwebfliegen und Hummeln in den Kardenblüten. Und die Bienen, die zur Zeit den leuchtendblau blühenden Borretsch besuchen. Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr und sehe ein kleines Zauberwesen im Phlox, das mit vibrierenden Flügeln über den Blüten in der Luft steht und seinen langen Rüssel in die tiefen Blütenkelche steckt. Es erinnert an einen Kolibri mit seinem kompakten Körperchen und den schwirrenden orangefarbenen Flügeln, aber es ist ein Insekt. Ein Taubenschwänzchen. Auf dem Foto ist es schwer zu erkennen, es war auch schwer zu fotografieren, weil es sich so schnell von Blüte zu Blüte bewegte. Ich konnte es buchstäblich in mir spüren, wie es sich für die Blüte anfühlt, wenn sie so tief innen von einem Insektenrüssel berührt wird. Es ist wohl für beide Beteiligten eine lustvolle Begegnung.