Geltinger Birk
Heute erhielt ich von Gudrun Nositschka von der Gerda-Weiler-Stiftung neben einer Spendenquittung den Abdruck eines Artikels aus dem Kölner Stadtanzeiger von Claudia Lehnen zum Rechtstreit um das sogenannte Generische Maskulinum: https://www.ksta.de/wirtschaft/kommentar-zum-formularstreit-vorgeschobene-sprachtradition-ist-ein-schlag-ins-gesicht-29864670
Die Autorin bringt es auf den Punkt. Ich hatte viel Freude beim Lesen. Nach mehr als 40 Jahren Frauenbewegung gibt es in diesem Land immer noch welche, die gar nichts mitgekriegt haben. Und sie sitzen u. a. im Bundesgerichtshof. Wie auch immer: wenn ich als Kunde angeschrieben werde, kann ich nicht gemeint sein.
Heute habe ich mich bei bestem Wetter daran gemacht, die beiden TBHs sauber zu machen und auszuflämmen. Das hat lange gedauert und war eine traurige Arbeit. Die Waben waren voller Honig, nur teilweise verdeckelt. Keine Brut, wenige tote Bienen. Beide Völker haben den Winter gar nicht mehr erlebt. Während ich arbeitete, fuhren zwei Giftspritzer über das Feld. Das erinnerte mich irgendwie an den Film More than Honey. Eine Biene setzte sich auf meine Hand, als wolle sie mich trösten. Vielleicht kam sie aus Bellin oder Selent.
Einige Tage war ich in Sorge, daß auch die Schwalben dieses Jahr ausbleiben würden. Ab und zu zog eine über den Himmel, aber die Nester im Schuppen blieben verwaist. Aber heute Morgen sah ich einige Rauchschwalben durch den Giebel ein- und ausfliegen und dabei ihre hellen Schreie ausstoßen. Ich war so froh!
Unten rechts kann eine schön die für Drohnenbrut vorgesehenen Brutzellen erkennen, die größer sind als die für Arbeiterinnen. Das ist einer der vielen Vorteile von Naturwabenbau gegenüber maschinell vorgefertigten Mittelwänden, bei denen die Bienen nur noch nach Schema F, also dem vom Imker vorgegebenen Maß, bauen können.
Gestern las ich in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über den Umgang mit dem Wolf. Da schilderten Vertreter diverser Interessengruppen ihre Argumente für oder gegen die Bejagung der Wölfe. Ich finde, daß diese schönen wilden Tiere unbedingt in die Landschaft gehören. Vielleicht hätte ich damit Probleme, wenn ich Schafe hielte. Andererseits gibt es europäische Länder, in denen der Wolf nie ausgerottet war, z. B. Italien. Und auch da gibt es Schafe. Wie wär’s, wenn man von diesen Ländern lernte, wie man mit diesen Tieren leben kann. Klar ist, daß die Jäger dann nicht mehr so auf ihre Kosten kommen würden. Die paar Jäger, die ich in meinem bisherigen Leben kennengelernt habe, beteuerten alle, welche große Naturschützer sie seien. Aber bei ihren Schilderungen schwang immer auch eine große Faszination, wenn nicht Freude am Töten mit. Das ist mir zutiefst suspekt.