Sag Nein!

Wilma liest das Friedensmanifest

Die Friedenskundgebung gestern Nachmittag in Preetz hat mir gut gefallen. Drei Redner, dazwischen Musik zum Mitsingen, u. a. mein derzeitiger Lieblingssong Das weiche Wasser. V. und A. waren unsere Gitarristen. Es waren etwa 60 Leute da und eine freundliche Atmosphäre. Es ist so schön zusammen zu singen.Ein Paar trug T-Shirts mit dem Aufdruck Opa gegen Krieg und Oma gegen Krieg. Besonders beeindruckt hat mich die Rezitation des langen Textes Dann gibt es nur eins! von Wolfgang Borchert. Der war als junger Mann im Krieg und wusste, daß es dazu nur eine Antwort gibt: Sag Nein!

Hier ist das Video von der Kundgebung: https://www.youtube.com/watch?v=-7dC90EXH-I

Nach einer Stunde war alles vorbei und ich fuhr nach Lebrade, um einen Bienenschwarm zu holen. Mittags hatte ich nämlich einen Anruf von einem Imker aus meiner Nähe bekommen, der wusste, daß ich gern wieder Bienen hätte.

Es war nicht leicht, den Schwarm in die Kiste zu bringen. Er hing ganz ungünstig in einem Gestrüpp aus Brombeerranken und Weißdornzweigen, noch dazu ziemlich hoch. Viele Bienen fielen in die Schwarmkiste, aber viele landeten auch auf mir und ich war sehr froh, daß ich den Imkeranzug angezogen hatte. Irgendwann hatten wir es zu zweit mit viel Hin- und Herüberlegen und einigen Hilfsmitteln geschafft. Es dämmerte schon, als ich nach Hause kam und ich ließ die Bienen über Nacht in der Schwarmkiste. Heute Vormittag ließ ich sie in ihre neue Behausung einlaufen und mein Nachbar T. und ich schauten lange Zeit fasziniert zu. Ich wünsche mir jetzt sehr, daß sie sich hier wohlfühlen. In den letzten Wochen fehlten mir die Bienen in der blühenden Zwetsche und dem Apfelbäumen und all den anderen blühenden Pflanzen, Heute konnte ich endlich wieder das Summen hören.

 

Walpurgis

Gestern feierten zwei Freundinnen und ich Walpurgis. Walpurgis war ursprünglich ein  Frühlingsfest, an dem ekstatische Rituale stattfanden. Die Natur zeigt es uns: innerhalb kürzester Zeit scheint alles zu sprießen und zu blühen. Der Zwetschenbaum im Garten ist bereits verblüht, die beiden Apfelbäume stehen in voller Blüte, die Buchen sind voller hellgrüner Blätter, durch die das Licht scheint. In vorchristlicher Zeit gab es sexuelle Orgien auf den Feldern, die nicht nur die daran beteiligten Menschen erfreuten sondern auch die Fruchtbarkeit der Erde fördern sollten. Für mich macht das durchaus Sinn: geben wir nicht mit allen Handlungen der Freude und Liebe eine Energie ins morphogenetische Feld, mit der Mutter Erde und Resonanz gehen kann. Wie anders wäre eine Landwirtschaft, die die Erde als lebendigen Organismus, Gaia, sähe und Freude und Dankbarkeit ausdrücken würde!

Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal auf das European Peace Project hinweisen, das am Freitag um 17:00 stattfindet: https://europeanpeaceproject.eu/ Auch diese Aktion ist ein Fest, das der Erde gefallen wird. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile haben sich, wie man der interaktiven Karte entnehmen kann, an vielen Orten in Europa Teilnehmer gemeldet, sogar in den kleinen Dörfern in meinem Umkreis. Ein größeres Event findet in der Kleinstadt Preetz statt. Ich hatte bereits darauf hingewiesen. Daran werde ich teilnehmen.

Durch Kerstin Chavents Buch Die Wilde Göttin bin ich auf den Roman Mein Name ist Lilith von Nikki Marmery gestoßen. Nachdem ich anfangs Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin hatte, wurde ich im Laufe des Lesens immer mehr in das Thema hineingezogen. Lilith war die erste Frau von Adam, ursprünglich ihm gleichgestellt. Sie taucht im Alten Testament nicht auf, wohl aber in kabbalistischen und anderen Texten. Da sie sich von Adam nicht unterwerfen lassen wollte und floh, als er sie vergewaltigte, wurde sie vom biblischen Gott verflucht und soll seitdem als Unheil bringendes Nachtgespenst ihr Unwesen treiben. Der geschichtliche Hintergrund dieses Mythos scheint der Beginn des Patriarchats vor ca. 6000 Jahren im Nahen Osten zu sein. Ursprünglich hatte der biblische Gott eine Frau, die Göttin Ashera, von der im Alten Testament einige Male die Rede ist. Dort wird beklagt, daß es immer noch Frauen gibt, die der Himmelskönigin dienen. Die Geschichte der Lilith in dem Roman geht über mehrere tausend Jahre, da Lilith unsterblich ist und endet in der heutigen Zeit. Interessant finde ich, wie die Autorin auch Gestalten wie Maryam von Magdala (uns eher bekannt als Maria Magdalena) und Jeshua (Jesus) in die Erzählung hineinbringt. Sie nimmt sich dabei sehr viel schriftstellerische Freiheit, was einige strenggläubige Christen vermutlich empören wird. Sehr gut gefallen hat mir auch der Anhang, in dem sie ihre diversen Quellen angibt, u. a. die Apokryphen, z. B. die Naq Hammadi-Schriften.

Ich bin übrigens nicht einverstanden mit Kerstin Chavents These, daß die Unterwerfung der Frauen ihren Anfang nahm, als die Männer ihren Anteil am der Entstehung von Kindern erkannten. Ich bin mir relativ sicher, daß schon die frühen Menschen das wussten.

Tolles Interview

Draußen regnet es und deshalb konnte ich mir die Zeit nehmen, ein sehr empfehlenswertes Interview in voller Länge anzusehen: https://blog.bastian-barucker.de/corona-ullrich/

Bastian Barucker interviewt den Chefarzt der Radiologischen Abteilung eines sächsischen Krankenhaus, Professor Dr. Henrik Ullrich zu den C-Jahren und der sogenannten Impfung, dem Versagen eines Großteils der Ärzteschaft in der Zeit und den Konsequenzen, aber auch von den Forschungen, die er auf eigene Initiative durchgeführt hat, nachdem das Bild, das sich ihm in der Klinik gezeigt hat, nicht mit dem Narrativ von der Überlastung des Gesundheitswesens übereinstimmte. Das Interview dauert eine gute Stunde, was meine Geduld normalerweise überfordern würde. Dieses Mal bin ich aber aber bis zum Schluss dabei geblieben.

Bastian Barucker ist in meinen Augen ein vorbildlicher Journalist, der die richtigen Fragen stellt und immer interessante Gesprächspartner zu diversen gesellschaftlichen Themen einlädt. Und die Sachsen, die ich ja schon bei unserem letztjährigen Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz sehr in mein Herz geschlossen habe, wurden mir noch sympathischer. Von wegen „Tal der Ahnungslosen“, wie sie nach dem Zusammenbruch der DDR oft entwertend von vielen Wessis genannt wurden!

European Peace Project

Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot hat ein Projekt initiiert, das ich ausdrücklich unterstütze: Das European Peace Project. Am 9. Mai, dem Europatag, wird an möglichst vielen Orten in Europa um 17:00 das Friedensmanifest vorgelesen. Den Wortlaut und weitere Informationen findet ihr auf https://europeanpeaceproject.eu/. Ich begrüße diese Aktion sehr. Es ist an der Zeit, daß wir friedliebenden Bürgerinnen und Bürger Europas der sich seuchenartig ausbreitenden Kriegspropaganda ein klares Nein entgegensetzen. In Preetz, einer Kleinstadt in meiner Nähe, die sich schon während der Coronazeit als Widerstandsnest profiliert hat, wird eine Frau aus meinem Kreis das Manifest vorlesen. Dazu kommen weitere Programmpunkte, unter anderem das Singen des schönen Antikriegslieds Das weiche Wasser der holländischen Band Bots. Die könnt ihr hier sehen und hören: https://www.youtube.com/watch?v=G5Hlqjb26Ug&list=RDG5Hlqjb26Ug&start_radio=1 (Ein paar Sekunden warten, bis die nervige Reklame vorbei ist). Aus Kleidung und Frisur der Musiker schließe ich, daß die Aufnahme aus den 1980er Jahren stammt, aber das Lied passt einfach perfekt in die jetzige Zeit.

Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn die vehementen Kriegstreiber, als da sind Strack-Zimmermann, Pistorius, Hofreiter und Joschka Fischer, um nur einige zu nennen, persönlich an die Front gingen. Sollten sie wider Erwarten lebend zurückkehren, können sie uns erzählen, wie toll Krieg ist. Ich werde in der Zwischenzeit die weiße Fahne raushängen. Auch diejenigen, die jetzt öffentlich bedauern, daß sie den Kriegsdienst verweigert haben, etwa Campino von den Toten Hosen und der Kieler Oberbürgermeister Kämpfer sollten an die Front gehen. Man wird sie dort schon für irgendwas gebrauchen können und wenn man sie im Leichenräumdienst einsetzt.

Ich finde das derzeitige Kriegsgeschrei unerträglich. Ich hatte wie die allermeisten meiner Generation einen Vater, der als sehr junger Mann an die Front musste. Er hat nie etwas aus dieser Zeit erzählt, aber einiges deutet darauf hin, daß er wie die meisten Soldaten schwer traumatisiert zurückkam. So hat mir meine Mutter erzählt, daß er sich jahrelang geweigert hat, mit ihr nach Prag zu fahren und überhaupt tschechoslowakischen Boden zu betreten. Er hat dort bei Kriegsende und auf dem Rückzug wohl Furchtbares erlebt. Er konnte ohne Tabletten nicht schlafen und später kam der Alkohol dazu. Damals wurde eine ganze Generation Männer seelisch zugrunde gerichtet. Das will man jetzt offensichtlich wieder tun und spricht ganz kaltblütig von mindestens 5000 Toten pro Tag. Falls übrigens irgendeiner dieser Geisteskranken auf die Idee kommen sollte, berentete Krankenschwestern zum Dienst in den Krankenhäusern herbeizuzitieren, werde ich zu Hause bleiben.

Neulich kamen die beiden Worte Machbarkeitsraum und Möglichkeitsraum zu mir. Wir leben ja meistens im Machbarkeitsraum. Dort wird entschieden, was geht und was nicht. Es ist ein Raum der Begrenzungen. Wie oft höre ich etwa, daß ein Leben ohne Herrschaft nicht möglich ist, daß wir Regierungen brauchen, daß Krankheiten nur mit Medikamenten oder stark invasiven Maßnahmen geheilt werden können, daß Landwirtschaft ohne Pestizide nicht geht, daß zu viele Menschen auf der Erde leben usw. usf. Aber ich glaube, das sind vor allem erst mal nur Glaubenssätze, die umso realer werden je öfter wir sie wiederholen. Der Möglichkeitsraum ist vielleicht gar kein Raum sondern etwas Grenzenloses, in dem wir neue Ideen spinnen können, z. B. die, wie wir lernen können, in Frieden zu leben und endlich das verwirklichen, wie wir als Menschen eigentlich gemeint sind. Denn ich weigere mich zu akzeptieren, daß wir von Grund auf schlecht sind und Kontrolle und Druck brauchen, damit wir uns nicht gegenseitig umbringen. Nach meiner persönlichen Erfahrung wollen Menschen als Herdentiere sich gegenseitig unterstützen und guttun. Und bei der Gelegenheit könnte man die Geschichte von der Erbsünde, mit der möglicherweise das ganze Elend angefangen hat, neu schreiben und Eva sowie ihre Vorgängerin Lilith rehabilitieren.

Die Waffen niederlegen

Das Holz ist gehackt und gestapelt

Beim gestrigen De Immen-Treffen hielt eins unserer Mitglieder, ein Tierarzt, einen Vortrag über das Thema „Bienenkrankheiten“. Dabei betonte er, daß es keine Heilmittel gibt und alle Versuche, Krankheitserreger wie z. B. die Varroamilbe oder die Erreger der Amerikanischen Faulbrut auszurotten, gescheitert sind. Diese Erkenntnis war nicht ganz neu für mich, aber sie von einem Arzt so knapp und bündig ausgesprochen zu hören, brachte mich dazu, länger darüber nachzudenken.

Ich habe mir meine Aufzeichnungen, die ich seit 2012 mit meinen ersten beiden Bienenvölkern angefangen habe, vorgenommen und festgestellt, daß keins der Völker länger als zweieinhalb Jahre gelebt hat. Einen Ableger, den mir ein befreundeter Imker geschenkt hat, hat sogar nur einen Winter überlebt. Ich habe die Bienen jahrelang mit verschiedenen Mitteln gegen die Varroa behandelt: Ameisensäure, Oxalsäure, Milchsäure, Thymol und zwei homöopathische Mittel. Irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen, den Bienen mit all diesen Maßnahmen Stress und Qual zu verursachen und hatte mittlerweile genug Informationen von Imkern, die einen völlig anderen Umgang mit den Bienen für notwendig hielten. Ich hatte auch erfahren, daß es unbehandelte gesunde und langlebige Bienenvölker gibt, auch in Deutschland. Während ich im Imkerkurs noch den Satz „Die Honigbiene kann heute nur mit der Hilfe der Menschen überleben“ gelernt und mir zu eigen gemacht hatte, sah ich irgendwann ein, daß er nicht stimmt und eher das Gegenteil zutrifft: Solange Menschen so massiv in das Leben der Bienen eingreifen, können sie nicht gesund werden. In den letzten drei Jahren habe ich gar nicht mehr behandelt, auch kein Zuckerwasser mehr zugefüttert und keinen Honig mehr entnommen. Ich habe die Bienen wie wilde Tiere behandelt – die sie ja sind – und ihnen lediglich eine Platz in meinem Garten angeboten. Auch die ungehandelten Bienen haben zweieinhalb Jahre überlebt. Es macht also keinen Unterschied, ob ich sie behandele oder nicht. Oder doch: Unbehandelt können sie stressfrei leben – und ich auch.

Wenn also Behandlungen nicht zur Gesundung der Bienen beitragen, wenn alle Bemühungen irgendwelche Krankheitserreger auszurotten, fehlgeschlagen sind, dann wird es Zeit, die Waffen niederzulegen. Der Krieg gegen die Varroa hat dazu geführt, daß diese kleinen Milben superresistent gegen alle Mittel geworden sind. Auch das ist nicht überraschend. Man kennt es von Antibiotika.

Kein Virus, kein Bakterium, kein Parasit konnte bisher vernichtet werden und die Absicht, genau das zu tun ist so größenwahnsinnig wie sich für einen Krieg mit Russland zu rüsten. „Der Erreger ist nichts, das Milieu ist alles“. Dieses Zitat wird Antoine Béschamp oder Claude Bernard, zwei französischen Ärzten zugeschrieben. Deren Erkenntnis hat sich aber nicht durchgesetzt, stattdessen ist man Louis Pasteur gefolgt, der den Mikroben die Schuld an Krankheiten gab. Wie kommt es dann aber, daß manche Menschen sich jeden Infekt einfangen und andere nicht? Und um bei den Bienen zu bleiben: wie kommt es, daß beim Gotlandexperiment ein sehr großer Teil der Bienenvölker gestorben ist, aber einige überlebt haben und das alles ohne jegliche Behandlung?

Es liegt doch nahe, daß dieses alte Konzept vom Feind, der bekämpft werden muss, grundfalsch ist. Und das übertrage ich jetzt ungeniert auch auf die derzeitige Situation in Europa, wo einige offensichtlich sehr gestörte Menschen fordern, Deutschland müsse kriegstüchtig werden.

Die Worte „die Waffen niederlegen“ habe ich übrigens von Kerstin Chavents Buch über ihre Brustkrebserkrankung geklaut.

Ich habe gerade ein wundervolles Buch gelesen: Bee Wisdom – Teachings from the Hive von Sandira Belia. Das gibt es leider nur auf Englisch und Französisch und wer es gern lesen möchte, sollte es direkt bei der Autorin über ihre Webseite beewisdom.earth bestellen. Die üblichen Anbieter im Internet verlangen stark überhöhte Preise dafür; Sandira nimmt deutlich weniger und hat es mir direkt, nachdem ich das Geld überwiesen hatte, mit ein paar freundlichen Worten zugeschickt. Sandira Belia kennt Bienen seit ihrer Kindheit und beim Lesen ihres mit schönen selbstgemalten Bildern ausgestatteten Buches kommt ihre Liebe und Bewunderung für diese Tiere deutlich rüber. Sie hat einen sehr weiten Blickwinkel, man könnte ihn spirituell oder vielleicht ganzheitlich nennen. Besonders die ihre Sicht auf die Varroa und den Tod haben es mir angetan. All das gehört zum Leben dazu, nichts geschieht einfach so. Jede Krankheit kann als eine  in ein Tor in ein neues Land gesehen werden, als eine Chance umzudenken und alte Gewohnheiten abzulegen.

 

 

Holz

Ich habe eine neue Erfahrung gemacht: Holz machen. Mein Nachbar T. hat einige Ahorne auf seiner Gartengrenze gefällt. Sie werden wieder ausschlagen und einen Knick bilden. Einen großen Teil des Holzes hat er mir geschenkt, da er genug Brennholz für die nächsten Jahre hat. Und ich nehme so eine Gabe gern. Seit ich hier wohne, habe ich Holz immer gekauft und musste es dann nur noch stapeln und Anmachholz hacken. T. und ich haben mehrere Bäume gemeinsam gefällt, d.h. ich habe assistiert und T. hat die Arbeiten mit der Motorsäge gemacht und ich habe mit der Astschere gearbeitet und Holzklötze auf die Schubkarre geladen. Es war sehr kalt und ich musste mich überwinden rauszugehen und diese harte Arbeit zu machen. Aber mir wurde schnell warm und es machte Spaß zusammen zu arbeiten. Vor einigen Wochen entdeckte ich eine umgekippte Esche auf einem Acker in meiner Nähe. Ich telefonierte mit dem Förster und er überließ mir den Baum. Am letzten Frosttag, bevor der Baum im Matsch versinken konnte, zersägte T. auch diesen Baum noch und wir schafften das Holz zu mir. Jetzt hacke und stapele ich jeden Tag und freue mich über die Geschenke und daß alles im Dorf bleibt und es soviel Hilfe und Unterstützung gibt.

Auf der globalen Bühne werden die Karten neu gemischt und es bleibt spannend. T. und ich gingen heute nachmittag zum Nachbardort zur Wahl. Auf dem Weg dahin sahen wir ein seltsames Tier, das über das Eis des Teiches ging. Ich wurde darüber belehrt, daß es sich um eine Nutria handelte.

Ich war den größten Teil überzeugte Nichtwählerin und halte den alten Spruch für wahr: Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten. Ich bin auch davon überzeugt, daß die Fäden an anderer Stelle gezogen werden, da wo das große Geld ist. Aber in heutigen Zeiten habe ich mich entschieden, das Demokratiespiel mitzuspielen. Was ist mir am wichtigsten? Frieden. Und die einzige Partei, die sich klar für Frieden und Abrüstung ausspricht, ist das BSW. Also habe ich da mein Kreuz gemacht.

Passend zum Thema habe ich gestern auf den Nachdenkseiten ein interessantes Gespräch von Florian Warweg, Gabriele Gysi (die ich sehr schätze) und Michael von der Schulenburg, ehemaliger UN-Diplomat und mittlerweile Europa-Abgeordneter des BSW, geschaut. Sehr aufschlussreich und informativ. Einziger Kritikpunkt: Michael von Schulenburg fiel Gabriele Gysi ständig ins Wort.

Das war mal eine Esche.

Tiere

Vor ein paar Tagen wollte ich in den Wald. In einiger Entfernung sah ich ein seltsam breites Tier zügig auf mich zutraben. Dann erkannte ich an den parallelen schwarzen Längsstreifen, daß es ein Dachs war. Ich blieb stehen. Der Dachs lief unbeirrt in meine Richtung. Kurz vor mir stutzte er. Ich konnte deutlich seine glänzenden Augen in den schwarzen Fellstreifen und die spitze Schnauze erkennen. Dann setzte er seinen Weg fort, an mir vorbei, so nah, daß ich ihn mit ausgestrecktem Fuß hätte berühren können. Ich sah ihm nach und erkannte eine Wunde an seinem Hinterteil. Ich wünsche ihm sehr, daß die gut abheilt. Vielleicht hat der Jäger, dessen Schüsse ich vormittags gehört hatte, ihn aufgestöbert; der Hochsitz steht am Hügel, wo sich auch ein Dachs- oder Fuchsbau befindet.

Ich habe kürzlich wieder das Buch Die Höhlen der großen Jäger von Hans Baumann gelesen. Ich bekam es von meinen Eltern geschenkt, als ich ungefähr zehn war und es hat mich damals unglaublich fasziniert. 1989 bin ich mit meiner Tochter ins Vézèretal nach Südfrankreich gefahren und habe dort auch Lascaux II besucht. Das ist eine Nachbildung der Höhle, deren Entdeckung in dem Buch beschrieben wird. Sie wurde 1940 von vier Jungen entdeckt, die ihren verschwundenen Hund suchten. Vor ca. 15 000 Jahren während der letzten Eiszeit haben in der Region Cro Magnon-Menschen gelebt. Sie waren Jäger und großartige Maler, wovon unzählige Tierbilder aus dieser und anderen Höhlen in Frankreich und Spanien zeugen.

Diese Abbildungen sind in ihrer Lebensechtheit völlig erstaunlich. Mit wenigen Strichen, oft nur Umrisslinien, sind die Tiere so dargestellt, daß sie lebendig zu sein scheinen. Man muss dabei bedenken, daß sie unter schwierigsten Bedingungen auf die Felswände gemalt worden sind: nur im Licht von Fackeln, an schwer zugänglichen Orten, in niedrigen Gängen oder sehr hoch oben. Die sogenannte Krypta, in der sich der rätselhafte Mann mit dem Vogelkopf und dem verletzen Bison befindet, konnte nur mit Hilfe eines Seils oder einer anderen Kletterhilfe erreicht werden. Die Maler, vielleicht auch Malerinnen, hatten keine Modelle bei sich. Sie konnten die Tiere nur so malen, wie sie vor ihrem geistigen Auge erschienen, aus der Erinnerung. Sie mussten diese Tiere sehr genau kennen, ihnen sehr nahe gekommen sein, ihre Lebensgewohnheiten, ihre Art sich zu bewegen kennen. Ihre Wahrnehmung muss sich fundamental von der unseren unterschieden haben.

Beim Betrachten dieser Bilder wird mir wieder mal klar, wieviele unserer Sinne verkümmert sind. Mit dem Lesen und Schreiben wird unser Gedächtnis schlechter, das ist bekannt. Und im Laufe der Jahrtausende haben wir immer mehr Sinne ausgelagert. Wer kann sich noch ohne Karte und Kompass in der Natur orientieren? Wer weiß noch, woran man erkennt, wo Norden ist? Wer erkennt noch Vögel und andere Tiere an ihren Lauten? Wer kann die Spuren von Tieren in der Natur erkennen? Wer kommt noch ohne Navi oder Handy klar? Uns wurde und wird soviel genommen, daß wir ohne die vielen alltäglichen Hilfsmittel orientierunslos sind. Und natürlich haben wir uns auch soviel nehmen lassen, weil damit unser Leben vermeintlich leichter wird. Ich bin sicher, das Gegenteil ist der Fall. Letztlich sind wir behinderte Wesen.

Tyson Yunkaporta erwähnt in seinem großartigen Buch Right Story – Wrong Story, über das ich schon berichtet habe, sein Gespräch mit der Erde und beweist dabei einen ziemlich bissigen Humor, der mir gut gefällt. Wir kriegen alle unser Fett weg. Die Erde sagt ihm sinngemäß, daß wir immer nach oben wollen, uns weiter entwickeln, uns optimieren wollen, alles soll immer „up up up“ gehen. Und damit zerstören wir alles, was lebt, auch uns selbst. Dabei sollte die Richtung „down down down“ gehen, nach unten zur Erde, zu unserer Mutter, zu dem, woher alles Leben kommt. Denn die Erde gibt uns alles, was wir brauchen. Ja, so ist es!

Auch in der spirituellen Szene sehe ich das oft, dieses Streben nach oben, nach der geistigen Welt, nach der Erleuchtung (was auch immer das sein soll). Ich habe gerade in den letzten Jahren Menschen kennengelernt, die eine tiefe Verachtung für das ganz normale menschliche Leben haben und unentwegt in irgendwelchen geistigen Räumen auf der Suche sind – nach was? Nach Verbindung mit dem Leben, behaupte ich mal. Und das Leben ist Körper, ist Materie, ist Bewegung, ist Wahrnehmen mit allen Sinnen, ist Riechen, Schmecken, Hören, Spüren, Genuss am Dasein. Und ja, es ist auch die Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten, mit der Hindernisbereiterin, mit den Steinen, die das Leben einer manchmal in den Weg legt.

Atem

Ich lese gerade wieder Im Bann der sinnlichen Natur von David Abram. Es ist schon 1996 rausgekommen, aber erst 2012 ins Deutsche übersetzt worden. Der Autor ist Kulturökologe und Philosoph und hat bei etlichen indigenen Völkern gelebt; seine Berichte sind sehr authentisch. Seine teilweise recht langen Texte über diverse alte und neue Philosophen und deren Lehren finde ich allerdings sehr abstrakt und schwer zu lesen. Ich überfliege sie daher und finde dabei immer wieder ziemlich erfreuliche Passagen. So z. B. sein Kapitel über das Element Luft. Luft ist das einzige Element, das wir nicht sehen können. Nur seine Auswirkungen, wenn etwa Wind die Blätter von Bäumen bewegt, die Luft fühlbar durch unsere Nasenlöcher in den Körper gelangt oder über unsere Haut streicht, können wir wahrnehmen. Luft ist daher auch das geheimnisvollste der Elemente. Es verbindet uns als Atem mit allen anderen atmenden Wesen. Wir atmen Luft ein, unser Körper nimmt sich den darin enthaltenen Sauerstoff; wir atmen Luft aus und die grünen Pflanzen atmen das darin enthaltene Kohlendioxid ein. Ein ewiger Kreislauf. Tiefes Ein- und Ausatmen erfüllt uns mit Lebensenergie. Auch die Erde atmet. Eigentlich fällt mir nichts ein, was nicht atmet. Die Luft, die ich einatme, ist von anderen Wesen ausgeatmet worden und umgekehrt. Luft umgibt uns und durchströmt uns.

Die große Rolle, ja Heiligkeit der Luft, des Atems ist in vielen alten Kulturen bekannt gewesen. In der Genesis ist vom Geist Gottes, der über dem Wasser schwebt, die Rede. Dem liegt das hebräische Wort ruach zu Grunde. Ruach ist weiblich und heißt Atem, Hauch. Die Lakota in Nordamerika nennen es Taku Skanskan, manchmal nur Skan genannt. Das ist eine geistige Wesenheit, die allem Leben, Bewegung und Bewusstsein einhaucht. Die englische Bezeichnung dafür ist Great Spirit (Großer Geist). Im pelasgischen Schöpfungsmythos erzeugt die Urgöttin Eurynome tanzend Boreas, den Nordwind, mit dem sie sich paart und alle Wesen hervorbringt. Viele Winde haben Namen und werden auch heute noch in irgendeiner Weise als lebendige Wesenheiten mit eigenem Willen gesehen: der Föhn in der Alpenregion, der Mistral und Scirocco in der Provence, der Meltemi in der Ägäis. Letzteren habe ich 1992 leibhaftig erlebt, als mein damaliger Mann und ich auf der Fähre im Hafen von Naxos festsaßen, weil der Sturm über 30 Stunden die Abfahrt verhinderte und wir deshalb unseren Flug von Athen nach Düsseldorf verpassten.

Sturm hat mich in meiner Kindheit schon fasziniert und ich gehe auch heute noch gern bei Sturm ins Freie, höre dem Brausen und Rauschen zu und lasse mich durchwehen. Ich sehe gern Greifvögeln, Krähen und Raben zu, wenn sie mit sichtbarem Genuss im Wind tanzen. Vor einigen Jahren war ich mit einer Freundin bei einem heftigen Orkan an der Kieler Förde. Wir konnten uns buchstäblich in den Wind legen. Das sind Erlebnisse, die mir ein unbeschreibliches Hochgefühl hervorrufen.

Hier stürmt es seit drei Tagen heftig. Die Holle, in Süddeutschland die Percht, tobt übers Land und hinterlässt ihre Spuren. Ich habe es aufgegeben, meine Regentonne immer wieder aufzurichten und mit Steinen zu beschweren. Ich warte auf ruhigere Zeiten und genieße derweil das Brausen und Toben.

Ute Schiran hat uns mit den vier Windinnen bekannt gemacht und mit ihnen arbeiten lassen. Ich habe dadurch eine sehr persönliche Beziehung besonders zur Windin aus dem Norden gemacht, der Ute den Namen Louhi, nach der Zauberin aus der finnischen Kalevala, gegeben hat. Sie hat mir den Impuls gegeben meine zweite Ehe zu beenden, als deren Zeit abgelaufen war.

Skan heißt auch die Therapieform, die vor bald 40 Jahren mein Leben radikal verändert hat. Das ist eine Körpertherapie, die auf Wilhelm Reich zurückgeht und sehr stark mit forciertem Atem arbeitet, wobei die Ausatmung durch den geöffneten Mund  und mit einem A-Laut geschieht. Ich habe damals Monate gebraucht, bis ich mich darauf einlassen konnte. Zu groß war meine Angst vor dem, was passieren würde, denn ich spürte schon, daß diese Art zu atmen ganz tief in mir begrabene Gefühle zum Vorschein bringen würde. Letztendlich war das dann die Befreiung aus meinem Körpergefängnis. Ich habe damals erlebt, daß ich in Wirklichkeit ein wildes, freies Tier bin. Meines Erachtens kann keine Therapie, die nur mit Gesprächen und kognitiven Mitteln arbeitet, so tief und nachhaltig wirken wie das Arbeiten mit Atem und Körper. Ich habe danach noch andere Körpertherapien kennengelernt, auch eine Ausbildung in Core-Energetik gemacht, die sich auch auf Wilhelm Reich beruft. Aber keine ist so wirksam gewesen.

Während der C-Zeit wurden wir gezwungen Masken zu tragen, die die Atmung behindern. Ich habe das ganz heftig erlebt, als ich mit dem Fahrrad zur Poststelle fuhr und beim Betreten des Gebäudes die Maske aufsetzte. Ich war noch außer Atem und spürte plötzlich unangenehme Luftnot. Ich weiß nicht, ob eine Absicht hinter dieser Maßnahme, die uns angeblich vor einem Virus schützen sollte (was sie nachweislich nicht tat) war, auch unsere Gefühle zu blockieren. Aber bekanntermaßen kann man mit zurückgehaltenem Atem Gefühle wie Wut, Trauer usw. wirkungsvoll dämpfen. Wir machen das selbst oft unbewusst, weil wir in unserer Kultur lernen, daß der Ausdruck starker Gefühle unerwünscht ist. Wenn wir unsere Atmung befreien, befreien wir uns selbst.

Familie

Das erste Mal seit vielen Jahren habe ich die Weihnachtstage nicht zu Hause sondern in Bonn bei Sohn und Schwiegertochter verbracht, wo die ganze Familie versammelt war. Es waren ruhige, friedliche und sehr kulinarische Tage. Heiligabend gab es ein leckeres vegetarisches Menü, am ersten Feiertag waren wir zum Brunch bei den Eltern von S. eingeladen. Dort waren auch ihre Geschwistern, deren Partner und ein Enkelkind, insgesamt zwölf Leute. Der Vater von S. ist gelernter Koch und es war unglaublich, was er uns serviert hat. Schon der Brunch war Spitzenküche. Nach einem längeren Spaziergang ging es dann mit Lachs, Roastbeef, Sauce hollandaise, Kartoffelgratin und Broccoli weiter und zum Abschluss gab es selbstgemachtes Zimt- und Spekulatiuseis. Alles superköstlich und trotzdem habe ich mich anschließend nicht vollgefressen gefühlt. Und es hat auch sonst Spaß gemacht. Ich mag die Rheinländer sehr; sie sind ein fröhlicher Menschenschlag, der gern feiert und mit dem man schnell in Kontakt kommt. Das ist mir bei meinen früheren Besuchen in Köln immer wieder aufgefallen. Zum Abschied sagte ich den Eltern von S., daß sie jetzt zu meiner erweiterten Familie gehören und sie bestätigten das.

Am zweiten Feiertag ging es dann mit Familie weiter: wir waren beim jüngeren Bruder meiner Kinder und seiner Frau eingeladen. Der Vater meiner Kinder hat nach unserer Trennung noch zwei weitere Kinder mit unterschiedlichen Partnerinnen in die Welt gesetzt. Auch die jüngere Schwester kam mit ihrem Freund dazu. Nach dem Kaffeetrinken gab es wieder einen Spaziergang und danach erstklassigen Coq au vin. Und dann gelang es meiner Tochter mich breitzuschlagen, mit allen anderen zusammen Werwolf zu spielen, eine Art Rollenspiel. Als Kind habe ich gern Gesellschaftsspiele gespielt, jetzt nicht mehr. Vielleicht haben mir die Nächte in der Psychiatrie das Spielen verleidet, in denen ich mit den depressiven Patienten während ihrer Wachtherapien bis zum Abwinken Mensch-ärgere-dich-nicht und Halma gespielt habe, damit sie wach blieben. Werwolf wurde sehr gekonnt von der neunjährigen Tochter von P. und C. angeleitet und hat mir Spaß gemacht.

Den Jahreswechsel verschlief ich. Er bedeutet mir nichts. Es ist ja nur ein willkürlich gesetztes Datum. Wichtiger sind mir Weihnachen und die Raunächte. Eine Frau aus meinem Umkreis äußerte ihr Befremden darüber, daß auch Nichtchristen Weihnachten feiern. Sie hat lange für die evangelische Kirche gearbeitet und es ist ihr offensichtlich unbekannt, daß Weihnachten viel älter ist als die christliche Religion: das Fest der Geburt des neuen Lichts. Auch die Raunächte sind mittlerweile in den Fundus der Kirche übergegangen, ohne daß auf ihren uralten heidnischen Hintergrund hingewiesen wird. Wer weiß schon, daß in den Raunächten die alte Muttergöttin Holle (im Alpenraum die Percht) über die Lande zieht, unter ihrem Mantel die Seelchen, die sich eine Familie suchen, in der sie sich inkarnieren wollen.

Mein Sohn hat mir einen Krimi geschenkt, den ich weiterempfehlen möchte: Im Schatten des Waldes von Sonja Silberhorn. Bemerkenswert an dem gut zu lesenden Buch ist seine Geschichte. Der Verlag, der bereits etliche ihrer Bücher veröffentlicht hatte, weigerte sich bei diesem wohl aus Angst vor irgendwelchen Schwierigkeiten. Das ist halt das Problem unserer Zeit: es ist nur noch eine Meinung richtig und wer die nicht vertritt, verliert unter Umständen alles, wie so viele Maßnahmenkritiker bezeugen können. Die Autorin hat in ihrem Buch die C-Zeit verarbeitet und es wird schnell deutlich, welcher Seite ihre Sympathie gilt: den sogenannten Schwurblern und Querdenkern. Sie verbindet zwei Erzählstränge: die Geschehnisse der neueren Zeit und die der Nazizeit und beim Lesen fallen einer zwangsläufig die Parallelen auf. Wen es interessiert: auf den Nachdenkseiten findet sich eine sehr schöne Rezension des Buches und ein Interview mit der Autorin (einfach den Namen der Autorin oder den Titel des Buches in die Suchfunktion der Nachdenkseiten eingeben). Die hat dann glücklicherweise doch noch einen Verlag gefunden.

Ein weiterer Mensch, der mit seinem Film Pandamned Opfer der Zensur geworden ist, hat einen neuen zweiteiligen Film herausgebracht: The Primordial Code von Marijn Poels. Es geht darum, die Geschichte des Menschen neu zu erzählen: als ein Wesen, das sich in der heutigen Zeit aus seiner jahrtausendealten Sklaverei befreien kann, indem er seine wahre Natur erkennt. Schön gefilmt, interessante Interviews, sehr empfehlenswert.

Wo ich gerade am Empfehlen bin: ich gucke gern öfter auf Bastian Baruckers Seite https://blog.bastian-barucker.de. Bastian Barucker ist Wildnispädagoge, Körpertherapeut und Journalist. Er hat zusammen mit Stefan Homburg und Aya Velázquez die entschwärzten RKI-Files gelesen und auf einer Pressekonferenz vorgestellt (findet sich auch auf den Nachdenkseiten). Er führt häufig Interviews mit interessanten Leuten zu aktuellen Themen, u. a. zur C-Zeit und zum Klimawandel.

Apropos Klimawandel: ich sagte neulich einer guten Freundin, ich glaubte mittlerweile nicht mehr an den menschengemachten Klimawandel und sie wollte wissen, warum nicht. Ich sagte ihr, was ich mittlerweile über dieses Thema weiß und sie fragte, warum uns etwas erzählt wird, was  nicht stimmt. Ich erzählte von der reichen Elite, die sich dem Transhumanismus verschrieben hat und deren Marionetten unsere Politiker sind. Da wurde sie richtig zornig und warf mir vor, daß ich ihr Angst machte und die Welt in Gut und Böse einteilte. Ich dachte lange darüber nach und befinde mich jetzt in einem Dilemma: soll ich mit dem, was ich weiß, hinterm Berg halten? Eine andere Freundin hat mir vor einigen Jahren untersagt, ihr solche Sachen zu erzählen, weil sie ihr schlechte Laune machten. Ich kann beide verstehen. Ich kenne die Angst und auch die schlechte Laune, die sich bei mir einstellte, als immer deutlicher wurde, welche Agenda hinter den ganzen Merkwürdigkeiten der letzten Jahre steckt. Schlechte Laune macht mir das oft immer noch, aber die Angst hat sich gelegt. Ich glaube nämlich, daß wir in einer Zeit leben, die nicht nur extrem ungemütlich ist, sondern uns die einzigartige Chance gibt, uns unsere Freiheit, Lebendigkeit und Menschlichkeit zurückzuholen. Und ich bin all denen sehr, sehr dankbar, die den Mut und die Standfestigkeit haben, sich mit offenen Augen und wachem Geist den Ungeheuerlichkeiten dieser Zeit zu stellen und die Wahrheit aussprechen. Nichts geschieht umsonst.

 

 

Mikrobiom

Vor ein paar Tagen holte ich Kuhmist für meinen Kompost von einem befreundeten Biobauern. Während er den dampfenden Mist in die mitgebrachte Bütt schaufelte und die Kühe gemächlich mampfend dabei zusahen, erzählte er mir von einem Seminar, daß er besucht hatte. Es ging um das Mikrobiom, die vielen Kleinstlebenwesen, die unseren Darm besiedeln und uns gesund halten, unter der Voraussetzung, daß sie nicht durch Antibiotika, ungünstige Ernährung, Stress und Gifte gestört wird. Man hat Vergleiche zwischen Menschen, die im finnischen und im russischen Teil von Karelien leben, gemacht. Zwischen beiden liegt nur eine Grenze und dennoch sind es zwei unterschiedliche Welten. Auf der russischen Seite haben die Menschen ein gesundes Mikrobiom, auf der finnischen Seite sieht es deutlich schlechter aus. Man führt das darauf zurück, daß es auf der russischen Seite noch kleinteilige Landwirtschaft mit einer Lebensgemeinschaft von Menschen und Tieren gibt, keine Massentierhaltung und die damit verbundenen Nachteile. A., der selbst Biobauer ist und eine Fortbildung in Homöopathie für Tiere gemacht hat, sagte, es sei in Deutschland kaum möglich, wirklich artgerechte Tierhaltung zu machen, da der ökonomische Druck so groß sei.

Das bringt mich zu einem Thema, das damit verbunden ist: in der letzten Zeit sehe ich öfter, daß in meinem Umkreis mit Desinfektionsmitteln gearbeitet wird. Es hat sich seit der C-Zeit geradezu seuchenartig ausgebreitet, daß viele diese Mittel mit sich herumtragen und beim kleinsten Verdacht, daß sich irgendwelche Mikroben in ihrer Nähe rumtreiben, sich selbst und ihre Umgebung damit behandeln. Immer, wenn ich Zeugin davon werde, stehen mir die Haare zu Berge. Desinfektionsmittel haben in Privathaushalten nichts verloren. Sie haben ihre Berechtigung nur im medizinischen Bereich, z. B. in OPs. Wer Desinfektionsmittel benutzt, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er damit Resistenzen schafft und nicht nur sein eigenes Mikrobiom, sondern auch das anderer Lebewesen um sich herum schädigt. Eine ähnliche Unsitte sind die Plastikbehälter mit Flüssigseife, die seit einiger Zeit die altbekannten Seifenstücke abgelöst haben, weil sie angeblich hygienischer sind. Das Gegenteil ist der Fall. Mikroben fühlen sich auf Plastik sehr wohl. Es gibt Studien darüber, daß Plastikbretter, wie sie in manchen Küchen benutzt werden, 20 Minuten, nachdem sie aus der Spülmaschine genommen wurden, mit einem üppigen Bakterienrasen bedeckt sind. Dagegen sind die klassischen unlackierten Holzbretter durch ihre Gerbsäure bei Bakterien gar nicht beliebt. Es gibt Studien darüber, die ich vor Jahren mal für die Hygieneschwester in meiner Klinik ausgedruckt hatte, nachdem sie uns das große Holzbrett in der Küche weggenommen und gegen ein Plastikbrett eingetauscht hatte. Das sah nach einigen Wochen Gebrauch richtig grau und schäbig aus und jedes Mal, wenn ich darauf etwas kleinschnitt, musste ich daran denken, daß sich jetzt Mikroplastik im Essen befand. Die Hygieneschwester sagte übrigens am Ende unseres Gespräches, sie wisse gar nicht mehr, was sie glauben solle. Vielleicht einfach mal selber denken?

Ich benutze immer noch die guten alten Seifenstücke, sowohl für die Hände als auch unter der Dusche. Die sind alkalisch und bei Bakterien deshalb unbeliebt. Ganz toll finde ich übrigens Alepposeife, weil die einen so feinen Schaum bildet und meiner Haut gut tut. Meine Haare wasche ich mit Lavaerde und spüle mit Brennnesseltee, dem ich einen Schuss Essig zugesetzt habe und meine Zähne putze ich mit Tabs ohne Fluor. Meine Gesichts- und Körperpflegeprodukte habe ich im Lauf der Jahre immer mehr reduziert: ein wenig neutrale Lotion für mein Gesicht, das ich lediglich mit klarem Wasser wasche. Zum Abschminken nehme ich Olivenöl. Ich benutze kein Deo und im Sommer, wenn ich schwitze, pudere ich mir ein wenig Natron in die Achseln. Körperlotion nehme ich eher selten. Es gibt allerdings einen Nachteil: da ich so lange mit Gesichts- und Körperlotion auskomme, werden sie irgendwann ranzig.

Dr. P., den ich Anfang der Woche aufgesucht habe, war der Meinung, ich habe kein Covid gehabt. Er hat das kinesiologisch getestet und ich weiß, daß er eine hohe Treffsicherheit hat. Er meint, daß mein „Zentralrechner“ dafür gesorgt habe, daß ich mal für ein paar Tage aus dem Verkehr gezogen werde, damit ich zu Ruhe komme. Vielleicht hat er Recht; ich hatte wirklich viel um die Ohren in der letzten Zeit. Ja, Körper sind in der Regel klüger als Gehirne.

Gestern und heute habe ich im Garten gearbeitet: den letzten Rest alten Kompost gesiebt und um die Obstbäume verteilt und den Platz für den neuen Kompost mit der Sense von Wildwuchs befreit. Dabei hörte ich den Raben zu, die sehr aufgebracht zu sein schienen. Dann sah ich einen schönen Milan, der ganz in meiner Nähe im Sturzflug über das Feld schoss, verfolgt von einer zeternden Rabenfamilie. Ich freue mich, daß es wieder Raben gibt. In meiner Kindheit und auch später kannte ich sie nur aus Erzählungen meines Opas, der als Kind einen zahmen Raben gehabt hatte, und aus Märchen. Meinen ersten richtigen Raben sah ich 1994 im finnischen Teil von Lappland auf einem kahlen Baum. Über ihm saß ein Steinadler. Seit ich in Schleswig-Holstein lebe, sehe ich ständig Raben und freue mich über ihre akrobatischen Flugkunststücke und  vielfältigen Laute. Sie sind so lustige und freche Gesellen.