Kriegskinder

Endlich regnet es. Das ist gut. Es war viele Wochen sehr trocken. Mein Dank geht an die Regentrude! Ja, ich habe keinen Zweifel daran, daß wir in einer Zeit des Klimawandels leben. Ich glaube aber seit einigen Jahren nicht mehr an das CO2-Narrativ, das uns von den Leitmedien so hartnäckig eingebläut wird. Und auch die Schuld von uns Menschen bezweifle ich mehr und mehr. Darüber habe ich in der Vergangenheit schon berichtet. Jetzt möchte ich auf ein neues Interview auf der Seite von Bastian Barucker hinweisen, das er mit einem Chemiker und einem Wissenschaftsjournalisten geführt hat. Es ist fast zwei Stunden lang, weshalb ich es mir in Etappen angeschaut habe, aber ich habe ein paar neue und sehr aufschlussreiche Dinge erfahren. Es ist ja so, daß Menschen, die den Klimawandel, so wie er uns in den Leitmedien präsentiert wird, anzweifeln, heute sehr schnell als Klimaleugner und Nazis diskreditiert werden. Seit der C-Zeit ist man ein Nazi, wenn man das herrschende Narrativ in Frage stellt. Ich will jetzt nicht den Inhalt des Interviews wiedergeben, da jede und jeder die Möglichkeit hat, es sich anzusehen. Nur soviel: die haarsträubenden Absurditäten der Energiewende werden herausgestellt, die voraussichtlich zu einem ökologischen und gesellschaftlichen Totalschaden führen. Übrigens scheinen die Leute in der Regierung selbst nicht überzeugt von der Dramatik des Klimawandels zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, warum so penetrant Kriegstüchtigkeit und Aufrüstung propagiert werden. Wenn man an die Geschichte vom bösen CO2 glaubt, müsste man Krieg unbedingt vermeiden, weil der mit massiven CO2-Emissionen einhergeht.

Es führt in meinem Umkreis immer mal wieder zu Fassungslosigkeit, wenn ich anmerke, daß ich an die Geschichte vom menschengemachten Klimawandel nicht mehr glaube. Viele halten sich für sehr gut informiert, so auch eine Frau, deren Blog ich lange Zeit regelmäßig gelesen habe. Sie schrieb vor einigen Jahren, sie sei gut informiert und zählte die Zeitungen auf, die sie täglich liest. Ja, sie ist informiert. Ob gut, steht auf einem anderen Blatt. Was heißt denn In-formation? Etwas in mir wird in Form gebracht. Das heißt erst mal nicht, daß die Nachricht richtig ist. Ich habe mir während der C-Zeit das Radiohören abgewöhnt, weil es mir den Tag versaut hat, immer wieder zu hören, daß es ein supergefährliches Virus gibt, gegen das nur eine Gen-Spritze wirkt und daß alle Ungespritzten sich gegenüber ihren Mitmenschen schuldig machen. Menschen, die eine andere Sicht haben, kommen in den Leitmedien nicht zu Wort. Mittlerweile erleben wir, daß alle, die gegen Kriegstüchtigkeit sind oder den Völkermord an den Palästinensern kritisieren, als Lumpenpazifisten und Antisemiten bezeichnet werden.

Ich lese noch gelegentlich die Süddeutsche Zeitung, wenn ich im Café eine in die Finger bekomme. Dort wird mittlerweile nur noch Meinungsjournalismus betrieben, keine Spur von objektiver Berichterstattung. Ansonsten beziehe ich meine Informationen aus sozialen Medien und Formaten wie Multipolar, Nachdenkseiten und dem Blog des oben erwähnten Bastian Barucker. Sehr gut finde ich auch die Interviews und Videos  mit und von Daniele Ganser, einem Schweizer Historiker. Bei den sozialen Medien entwickelt man mit der Zeit eine Art Filter für das Lesenswerte. Oft gibt es da auch Fakes, die man aber mit ein wenig Recherche und Übung erkennen kann.

Neulich sah ich ein Interview des leider früh verstorbenen Gunnar Kaiser, einem der mutigen Menschen aus der C-Zeit, mit dem Künstler und ehemaligen Psychotherapeuten Raymond Unger. Das brachte mich dazu, Ungers Buch Die Heimat der Wölfe – Ein Kriegsenkel auf den Spuren seiner Familie zu lesen. Er schreibt seine Familiengeschichte aus seiner Sicht als Kriegsenkel. Das Buch ist sehr gut zu lesen und führt deutlich vor Augen, was Krieg und Vertreibung mit Menschen machen und wie sie über Generationen weiterwirken, solange die Traumata nicht aufgearbeitet werden. Ich hatte beim Lesen viele erhellende Momente. Ich bin nach der gängigen Definition keine Kriegsenkelin, da meine Eltern zu Beginn des 2. Weltkriegs schon Jugendliche waren, meine Mutter etwa zwölf, mein Vater ca. fünfzehn Jahre. Aber der Schatten des Krieges fiel auch auf mich und ich lebte mit der chronischen Angst meiner Eltern vor einem Atomkrieg und den Folgen der Traumata meines Vaters, die er als Soldat erlitten hatte

Das Buch ist 2016 zum ersten Mal erschienen und 2024 neu herausgegeben und mit einem sehr klugen Nachwort versehen worden. In dem geht es auch um die C-Zeit und den fatalen Drang Deutschlands, nach dem Holocaust auf der Seite der Guten sein zu wollen und damit scheinbar paradoxerweise massiven Schaden anzurichten. Die Flüchtlingspolitik, die Klimapolitik und der Umgang mit dem C-Virus sind direkte Folgen dieses Drangs. Raymond Unger schreibt gleichzeitig klug und warmherzig. Seine Tätigkeit als Therapeut erlaubt ihm einen systemischen Blick auf das Geschehen. Er ist angenehmerweise an keiner Stelle moralisch oder polemisch. Ich kann dieses Buch also sehr empfehlen.

Unterm Strich wird einmal mehr klar, daß jedes ungeheilte Trauma an die nächsten Generationen weitergegeben wird. Und wenn man bedenkt, wieviel Traumata sich seit mindestens zweitausend Jahren allein in unserem Kulturkreis ereignet haben, Stichwort gewaltsame Christianisierung, Inquisition, Hexenverbrennungen, Kriege usw. und keins von ihnen jemals aufgearbeitet wurde, dann ist es nicht verwunderlich, daß bis heute immer weiter traumatisiert wird. Allein die Forderung, Deutschland müsse „kriegstauglich“ werden, ist ein himmelschreiendes Symptom dafür. Nix gelernt, alles vergessen.

Sag Nein!

Wilma liest das Friedensmanifest

Die Friedenskundgebung gestern Nachmittag in Preetz hat mir gut gefallen. Drei Redner, dazwischen Musik zum Mitsingen, u. a. mein derzeitiger Lieblingssong Das weiche Wasser. V. und A. waren unsere Gitarristen. Es waren etwa 60 Leute da und eine freundliche Atmosphäre. Es ist so schön zusammen zu singen.Ein Paar trug T-Shirts mit dem Aufdruck Opa gegen Krieg und Oma gegen Krieg. Besonders beeindruckt hat mich die Rezitation des langen Textes Dann gibt es nur eins! von Wolfgang Borchert. Der war als junger Mann im Krieg und wusste, daß es dazu nur eine Antwort gibt: Sag Nein!

Hier ist das Video von der Kundgebung: https://www.youtube.com/watch?v=-7dC90EXH-I

Nach einer Stunde war alles vorbei und ich fuhr nach Lebrade, um einen Bienenschwarm zu holen. Mittags hatte ich nämlich einen Anruf von einem Imker aus meiner Nähe bekommen, der wusste, daß ich gern wieder Bienen hätte.

Es war nicht leicht, den Schwarm in die Kiste zu bringen. Er hing ganz ungünstig in einem Gestrüpp aus Brombeerranken und Weißdornzweigen, noch dazu ziemlich hoch. Viele Bienen fielen in die Schwarmkiste, aber viele landeten auch auf mir und ich war sehr froh, daß ich den Imkeranzug angezogen hatte. Irgendwann hatten wir es zu zweit mit viel Hin- und Herüberlegen und einigen Hilfsmitteln geschafft. Es dämmerte schon, als ich nach Hause kam und ich ließ die Bienen über Nacht in der Schwarmkiste. Heute Vormittag ließ ich sie in ihre neue Behausung einlaufen und mein Nachbar T. und ich schauten lange Zeit fasziniert zu. Ich wünsche mir jetzt sehr, daß sie sich hier wohlfühlen. In den letzten Wochen fehlten mir die Bienen in der blühenden Zwetsche und den Apfelbäumen und all den anderen blühenden Pflanzen, Heute konnte ich endlich wieder das Summen hören.

 

Walpurgis

Gestern feierten zwei Freundinnen und ich Walpurgis. Walpurgis war ursprünglich ein  Frühlingsfest, an dem ekstatische Rituale stattfanden. Die Natur zeigt es uns: innerhalb kürzester Zeit scheint alles zu sprießen und zu blühen. Der Zwetschenbaum im Garten ist bereits verblüht, die beiden Apfelbäume stehen in voller Blüte, die Buchen sind voller hellgrüner Blätter, durch die das Licht scheint. In vorchristlicher Zeit gab es sexuelle Orgien auf den Feldern, die nicht nur die daran beteiligten Menschen erfreuten sondern auch die Fruchtbarkeit der Erde fördern sollten. Für mich macht das durchaus Sinn: geben wir nicht mit allen Handlungen der Freude und Liebe eine Energie ins morphogenetische Feld, mit der Mutter Erde und Resonanz gehen kann. Wie anders wäre eine Landwirtschaft, die die Erde als lebendigen Organismus, Gaia, sähe und Freude und Dankbarkeit ausdrücken würde!

Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal auf das European Peace Project hinweisen, das am Freitag um 17:00 stattfindet: https://europeanpeaceproject.eu/ Auch diese Aktion ist ein Fest, das der Erde gefallen wird. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile haben sich, wie man der interaktiven Karte entnehmen kann, an vielen Orten in Europa Teilnehmer gemeldet, sogar in den kleinen Dörfern in meinem Umkreis. Ein größeres Event findet in der Kleinstadt Preetz statt. Ich hatte bereits darauf hingewiesen. Daran werde ich teilnehmen.

Durch Kerstin Chavents Buch Die Wilde Göttin bin ich auf den Roman Mein Name ist Lilith von Nikki Marmery gestoßen. Nachdem ich anfangs Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin hatte, wurde ich im Laufe des Lesens immer mehr in das Thema hineingezogen. Lilith war die erste Frau von Adam, ursprünglich ihm gleichgestellt. Sie taucht im Alten Testament nicht auf, wohl aber in kabbalistischen und anderen Texten. Da sie sich von Adam nicht unterwerfen lassen wollte und floh, als er sie vergewaltigte, wurde sie vom biblischen Gott verflucht und soll seitdem als Unheil bringendes Nachtgespenst ihr Unwesen treiben. Der geschichtliche Hintergrund dieses Mythos scheint der Beginn des Patriarchats vor ca. 6000 Jahren im Nahen Osten zu sein. Ursprünglich hatte der biblische Gott eine Frau, die Göttin Ashera, von der im Alten Testament einige Male die Rede ist. Dort wird beklagt, daß es immer noch Frauen gibt, die der Himmelskönigin dienen. Die Geschichte der Lilith in dem Roman geht über mehrere tausend Jahre, da Lilith unsterblich ist und endet in der heutigen Zeit. Interessant finde ich, wie die Autorin auch Gestalten wie Maryam von Magdala (uns eher bekannt als Maria Magdalena) und Jeshua (Jesus) in die Erzählung hineinbringt. Sie nimmt sich dabei sehr viel schriftstellerische Freiheit, was einige strenggläubige Christen vermutlich empören wird. Sehr gut gefallen hat mir auch der Anhang, in dem sie ihre diversen Quellen angibt, u. a. die Apokryphen, z. B. die Naq Hammadi-Schriften.

Ich bin übrigens nicht einverstanden mit Kerstin Chavents These, daß die Unterwerfung der Frauen ihren Anfang nahm, als die Männer ihren Anteil am der Entstehung von Kindern erkannten. Ich bin mir relativ sicher, daß schon die frühen Menschen das wussten.