Müde

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Ich bin so müde: es gibt soviel zu tun. Die Arbeit belastet mich mehr und mehr. Es fehlt zunehmend an Personal und die Klinik reagiert mit Stationsschließungen und verteilt uns auf andere Stationen. Immer über unseren Kopf hinweg – Personal als Verfügungsmasse. Natürlich habe ich viel zu tun, weil es wie schon immer in meinem Leben so viele Dinge gibt, die ich wichtig und interessant finde. Das ist anstrengend und gut; andernfalls lebte ich nur für die Arbeit. Das kann’s nicht sein.

Die extreme Dürre hält an und ich gieße jeden Abend einen Teil meiner Beete. Neulich hörte ich abends ein Rauschen. Als ich die Tür öffnete, sah, roch und hörte ich den Regen. Ich glaube, ich habe mich noch nie so über Regen gefreut. Meine 150l-Tonne war im Nu voll. Aber jetzt ist sie nach einmal Gießen schon wieder fast leer.

Am Mittwoch holte ich ein neues Bienenvolk aus dem Garten der freien Schule in Preetz ab. G., der vor zwei Jahren zwei Schwärme von mir bekommen hatte, hat einen Kunstschwarm in einen meiner Top Bar Hives gesetzt. Das ist nicht ganz die Art, wie ich gern mit Bienen anfange. Aber ich bin froh, daß sie wieder bei mir leben.

Gestern saß ich bei ihnen und sah ihnen beim Fliegen zu. Zufrieden registrierte ich die einfliegenden Arbeiterinnen mit den orangefarbenen Pollenhöschen. Also haben sie Brut, das ist gut. Während ich so da saß, verebbten die Gedanken und ich wurde ganz ruhig und zufrieden. Da musste ich an meinen Imkerlehrer A. denken, der erzählte, daß er nach der Arbeit immer erst zu seinen Bienen geht. Bei ihnen wird er ruhig und dann kann er nach Hause zu seiner Familie gehen.

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