Eigentlich…

…wollte ich heute einen internetfreien Tag einlegen und viel im Garten machen. Aber dann stellte ich fest, daß die Schlagsahne im Kühlschrank zur Neige ging und fuhr nach Lütjenburg, um welche zu kaufen. Natürlich ist es keine gute Idee, mit dem Auto 12 km hin und zurück nur wegen Sahne zu fahren, aber heute habe ich mir erlaubt, einer schlechten Idee zu folgen. Weder im Bioladen noch auf dem sehr vollen Markt noch im Reformhaus war Schlagsahne erhältlich. Also fuhr ich etwas missgestimmt zurück und hatte dann eine neue Idee: nämlich in der Selenter Flohmarkthalle nach einem Wäschekorb zu schauen. Ich fand tatsächlich einen sehr gut erhaltenen für 28 Euro.

Ich war schon länger auf der Suche nach einem Ersatz für meinen hässlichen Plastikwäschekorb in 70er Jahre Orange und hatte auch im Onlinehandel danach gesucht. Bei einem Ökoversand gab es relativ preiswerte, ich vermute made in China, denen man aber auf dem Foto schon ansah, daß sie schlecht verarbeitet waren. Ein anderer Anbieter wollte knapp 300 Euro, was vielleicht für Handarbeit ein angemessener Preis, aber für mich einfach zuviel ist. Ich finde den Gedanken, gebrauchte Dinge zu kaufen, sehr sinnvoll: es gibt ohnehin schon mehr als genug Gegenstände in der Welt, die weiterbenutzt werden können. Nur bei Kleidung bin ich noch nicht soweit auf Second Hand zurückzugreifen. Ich trage aber meine Kleidungsstücke in der Regel sehr viele Jahre, d. h. ich brauche sie oft richtig auf.

Dann fing es an aus Eimern zu schütten und damit hatten sich meine Gartenpläne erledigt. Ich setzte mich also vor den Laptop und bestellte ein Ersatzteil für meinen Kaminofen, eine Reinigungsplatte aus Gusseisen. Die alte war durch Hitze völlig verformt und fing an sich aufzulösen. Anfang des Jahres hatte ich die bei dem Mann bestellt, der vor 13 Jahren meinen Ofen eingebaut hatte. Das war nicht einfach, denn er ist telefonisch praktisch nicht erreichbar, ruft auch nicht zurück, wenn man ihm eine Nachricht hinterlässt und hat nur eine Stunde in der Woche seinen Laden geöffnet. Er sagte mir gleich, daß es schwer sei, Ersatzteile zu bekommen. Dann hörte ich nichts mehr von ihm und konnte ihn auch nicht erreichen. Als meine Geduld im Mai zu Ende war, bestellte ich das Teil bei einem Ofenanbieter in Kiel. Dort ging es professioneller zu; meine Bestellung wurde am Computer aufgenommen und ich hatte Hoffnung. Nichts geschah. Irgendwann fragte ich nach und erfuhr, daß man auf die Lieferung warte. Als ich gestern im Internet nach dem Teil forschte, wurde ich sofort fündig und erfuhr, daß es lieferbar sei. Warum ich das so ausführlich erzähle? Ich versuche so oft wie möglich den Einzelhandel zu unterstützen. Den ganz großen Onlineanbieter, dessen Namen jeder kennt, umgehe ich konsequent. In diesem Fall handelt es sich um einen Ofenanbieter aus Meck-Pom. Was ich nun nicht begreife: warum können die beiden Unternehmen, die ich ursprünglich beauftragt habe, das Ersatzteil nicht bekommen? Rätselhaft.

Während vor dem Fenster der Regen fiel, surfte ich ein wenig herum und stieß auf Texte, die ich weiterempfehlen möchte: blog.bastian-barucker.de/im-gespraech-mit-klimaaktivisten-verstaendnis-fuer-die-letzte-generation/

Sehr lesenswert, weil völlig ohne Polemik und alle Seiten sehr offen ausleuchtend. Ich bin es zunehmend leid, im Internet und auch im privatem Kontext dem Dauergeschimpfe auf die „Anderen“ zu begegnen. Ja, es gibt eine Menge Gründe, wütend und empört zu sein und die vergangenen dreieinhalb Jahre haben diese Gefühlszustände noch potenziert. Aber es ist immer das gleiche unheilvolle Muster: dort ist der Feind und hier sind die Guten. Das sagen dann alle und es kann rein logisch nicht stimmen. Außerdem bedienen wir mit dieser Haltung die Absichten derer, die uns beherrschen. Bastian Barucker hat sich also mit den Klimaaktivisten unterhalten, jeder kam zu Wort und jedem wurde zugehört. So kann sich etwas Neues entwickeln.

Auch die wunderbare Kerstin Chavent hat wieder schöne Texte verfasst, z. B. diesen hier: bewusstseinimwandel.blogspot.com/2023/07/verlorene-macht.html

Es geht um die ehemals als heilig angesehenen Tiere Schlange, Ratte und Spinne. Daß die drei nun gerade in unserer Kultur gefürchtet und als vernichtenswert angesehen werden, hat seinen Ursprung in der christlichen Religion. Ich habe viele Spinnen als Mitbewohnerinnen und weiß, daß ihr Anblick für einige meiner Besucherinnen eine Herausforderung ist. Wenn mir ab und zu im Garten oder auf meinen Wanderungen eine Ringelnatter begegnet, freue ich mich. Tja, und Ratten gibt es hier auch. Ich möchte sie nicht im Haus haben, aber ich weiß, daß sie überaus kluge und soziale Tiere sind und bisher halten wir respektvoll Abstand.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert