Die Empörung über die Aussage der deutschen Kriegsministerin, sie werde solange an der Seite der Ukraine bleiben, wie die sie brauchte, „egal was meine Wähler denken“, ist groß. Ich habe sie mir gerade im Zusammenhang angehört und finde so gar nicht so empörend. Daß Frau Baerbock ziemlich heiß darauf ist, die Russen fertig zu machen, egal um welchen Preis, ist seit einigen Monaten bekannt. Und daß ihr ihre Wähler egal sind, ist nur ausgesprochen, was sonst kein Regierender je so offen gesagt hat, obwohl es ein Faktum ist. Wahlen dienen eben nicht dem Wohl der Bürger sondern den Interessen der Herrschenden und derer, die hinter ihnen stehen. Es ist kein Geheimnis, daß Regierungen eine große Verachtung für ihre Bürger hegen und Bürger eine ebenso große Verachtung für ihre Regierungen. Im Falle des Ukrainekrieges, der von unserer Kriegsministerin als Freiheitskampf des Westens hochgejubelt wird, steht ganz klar die USA dahinter. Da kann eine dann auch schon mal die vor der Wahl getroffene Zusage, sich für die Freiheit von Julian Assange einzusetzen, unter den Tisch fallen lassen und den Mann weiterhin im Gefängnis vergammeln lassen, denn man will ja die USA nicht mit solchen Banalitäten wie der Freiheit einer Person verärgern, deren „Verbrechen“ darin besteht, daß sie die Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt hat.
Die Russen fertig machen wollte bekanntermaßen schon mal ein Mann aus Deutschland. Der ist damit vor 77 Jahren krachend gescheitert. Die Leidtragenden waren auch damals die Bürger, sowohl auf russischer wie auf deutscher Seite. Vielleicht mal aus der Geschichte lernen?
Ich habe Hoffnung, daß es immer mehr Menschen auffällt, daß ein böses Spiel mit uns gespielt wird. Außerdem zeigt dieses Geschehen, daß Frauen eben nicht automatisch die besseren, empathischeren Führungspersönlichkeiten abgeben. Das sage ich als Frau und Feministin. Es ist wohl kaum möglich, in einem patriarchalen System in eine Führungsposition zu kommen, wenn eine sich nicht an die Spielregeln hält. Und daß Frau Baerbock eine „Young Global Leadership“-Schulung beim Weltwirtschaftsforum des Herrn Schwab durchlaufen hat, spricht für sich selbst.
Ich muss ab und zu an Nenas Lied 99 Luftballons aus den 80er Jahren denken: https://www.youtube.com/watch?v=Fpu5a0Bl8eY
Neulich habe ich es mal wieder gehört und finde, es passt gut in die heutige Zeit. Ich bin nie eine richtige Fanin von Nena gewesen, hatte aber auch nichts gegen ihre Musik. Je älter sie wird, desto besser gefällt sie mir mit ihrer Klarheit und Unerschrockenheit. Die Frau hat Eier!