Es regnet ausgiebig. Das ist fein: die Erde bekommt das Wasser, was sie braucht und ich habe einen Grund, mir drinnen einen gemütlichen Tag zu machen. Ich habe mit meiner Mutter telefoniert. Sie sagte, in Münster regnet es gar nicht mehr. Das stimmt nicht ganz, aber Tatsache ist, daß sich in meiner langjährigen Heimatstadt das Wetter hin zum Trockenen und Windigen gewendet hat. Als ich mit 18 dahin zog, gab es noch das Sprichwort: „In Münster regnet es oder es läuten die Glocken. Wenn beides stattfindet, ist Sonntag.“ Tatsächlich gab es häufig Zeiten, in denen es mal ein oder zwei Wochen am Stück geregnet hat. Das ist vorbei. Da bin ich dankbar, daß im Norden noch einigermaßen viel Wasser vom Himmel kommt, wenn auch die Trockenphasen und die Hitze spürbar zugenommen haben.
Gestern fand ich die neue Brennstoff in meinem Briefkasten. Sie kommt viermal im Jahr und ist jedes Mal eine große Freude für mich. In dieser Ausgabe wird z. B. darüber berichtet, daß Firmen wie Amazon praktisch keine Steuern zahlen und die Kleinunternehmer kräftig zur Kasse gebeten werden oder daß für den Mord an Thomas Sankara, dem ehemaligen Präsidenten von Burkina Faso (1983 – 1987) möglicherweise Frankreich verantwortlich war. Thomas Sankara hat sich stark für die Wiederaufforstung in Afrika eingesetzt. Und er hat dazu aufgerufen: „Lasst uns in Afrika produzieren, in Afrika verarbeiten, in Afrika verbrauchen.“ „Schulden sind ein Mittel der Rekolonialisierung Afrikas, “ hat er gesagt. Wie recht er hat! Wie viele Hilfsgelder, Spenden etc. sind nach Afrika geflossen, dennoch ist es seit der Kolonialzeit nie auf einen grünen Zweig gekommen. Warum? Weil es politisch nicht gewollt ist. Und ein großer Teil der Gelder fließt in die Taschen der korrupten Eliten.
Am allermeisten begeistert hat mich der Artikel von Maximilian Moser, einem österreichischen Medizinprofessor über den einjährigen Beifuß (Artemisia annua), der bei Covid19 helfen kann. Was ich bisher aus keiner Berichterstattung erfahren habe: Madagaskar setzt diese Pflanze, die übrigens auch ein bewährtes Malariamittel ist, zur Vorbeugung und Behandlung von an Covid19-Erkrankten ein und hat eine Sterblichkeit von unter 1%. Man kann den Brennstoff kostenlos im Internet lesen: https://brennstoff.com/. Das Schöne an ihr ist, daß sie eben nicht nur über die niederschmetternden Dinge, die sich durch menschliches Tun auf unserer schönen Planetin ereignen, berichtet, sondern mit großer Herzenswärme alternative Geschichten von Menschen erzählt. Wenn es die nicht gäbe, müsste ich verzweifeln.
Zum Schluss noch was zu den sogenannten Verschwörungstheorien: gestern traf ich mich mit einer Freundin, die sehr intensiv im Internet zum Thema Corona und staatliche Maßnahmen recherchiert hat. Sie hat mir von einem Plan erzählt, der angeblich von Bill Gates und anderen superreichen Männern entwickelt wurde. Der ist ziemlich eklig. Unter anderem gäbe es da den Plan, die ganzen Kleinunternehmen zu zerstören und eine weltweite Impfpflicht einzuführen. Ich traue Bill Gates alles zu, und daß er ein leidenschaftlicher Vertreter von Impfpflicht für alle ist, weil er sich auf die Fahnen geschrieben hat, alle Krankheiten auszurotten, ist kein Geheimnis. Daß er ein Gespräch mit Angela Merkel hatte, auch nicht. Daß es Kräfte gibt, die im Geheimen die Geschehnisse weltweit steuern, wissen wir auch schon lange, Deep State nennt sich das, glaube ich. Als Beispiel möchte ich die Ermordung des marxistischen Präsidenten von Chile, Salvador Allende, 1973 nennen. Damals hieß es in der Berichterstattung, er habe sich während der Machtübernahme durch das Militär selbst erschossen. Tatsächlich steckte die CIA hinter dem Militärputsch. Die USA, das kriegerischste Land der Erde, konnte es einfach nicht hinnehmen, daß vor ihrer Haustür der Sozialismus eingeführt wurde. Auch die Entmachtung von Evo Morales in Bolivien geht mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auf die CIA zurück. Denn Bolivien ist ein Land mit reichen Vorkommen an Lithium, das für die Herstellung von diversen elektronischen Geräten wie Navis, Windräder etc. unverzichtbar ist (Schönen Gruß an dieser Stelle an alle, die sich ständig neue elektronische Geräte kaufen!). Daß es also diese Schweinereien gibt und daß der Tod und das Elend von unzähligen Menschen sowie eine zunehmende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen dafür billigend in Kauf genommen wird, ist eine Tatsache. Ich glaube aber nicht daran, daß es eine Verschwörung gibt, weil sich ja noch nicht mal beispielsweise die europäischen Regierungen in vielen Punkten einig werden können. Was ich sagen will ist: ja, es gibt Menschen mit absolut perfiden Ideen (was für mich Ausdruck einer extrem schwerwiegenden psychischen Erkrankung ist, die offensichtlich besonders krass bei Menschen mit extrem viel Geld auftritt). Aber es gibt unendlich viel mehr Menschen mit richtig guten und lebensfördernden Ideen, die sie auch umsetzen. An die möchte ich mich halten, von denen möchte ich mehr erfahren, mit denen möchte ich zusammenarbeiten, anstatt wie das Kaninchen vor der Schlange vor den sogenannten Mächtigen zu erstarren.
Ja, ich finde auch, daß die Mainstreammedien in der Regel sehr einseitig berichten. Gerade was Corona angeht, wurde das wieder deutlich. Da wurde und wird immer noch ganz viel mit Angstmacherei gearbeitet, was bei vielen leider auch Wirkung zeigt. Trotzdem finde ich es nicht gut, wenn Journalisten mit Sprechchören wie „Lügenpresse“ niedergemacht werden, wie etwa Dunja Hayali bei der großen Demo in Berlin. Daß die Bildzeitung zu Springers Zeiten als erklärt antikommunistisches Blatt ganz bewusst Lügen verbreitet hat, ist nie ein Geheimnis gewesen. Dennoch denke ich, daß die meisten Journalist*innen nicht lügen, sondern einfach ganz tief in der Mainstreamgeschichte, also dem herrschenden Narrativ feststecken. Niederschreien von Menschen überzeugt niemanden und bewirkt möglicherweise eher das Gegenteil.
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