Geheimnisse

Die Aktivitäten der Maulwürfe im Garten erfreuen nicht nur mich (weil ich sie als Hinweise auf einen lebendigen Boden nehme) sondern auch Lenchen

Gestern vor dem Supermarkt in Selent hörte ich ein etwa achtjähriges Mädchen zu seinem Vater sagen, daß irgendeine ihr bekannte Person von den FFP2-Masken Kopfschmerzen bekommt. Der Vater antwortete: „Nützt ja nichts.“ Hä, also krank werden, um nicht krank zu werden?

Bekanntermaßen steht seit einigen Wochen die Querdenker-Bewegung unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Gestern erfuhr ich, daß ein internes Papier des Bundeskriminalamtes offensichtlich von einem Mitarbeiter desselben geleakt wurde und an die Öffentlichkeit gelangte. Darin war man zum Ergebnis gekommen, daß anders als in der Darstellung durch die Mainstreammedien die Querdenkerbewegung weder rechtsextrem unterwandert noch gewalttätig sei. Es gebe zwar auch rechte Teilnehmer, die die insgesamt „heterogene Mischszene“ für sich zu instrumentalierien versuchten, aber Gewalt gehe eher von kleinen linken Gruppierungen aus. Das im Netz veröffentlichte Dokument musste übrigens unter Strafandrohung wieder entfernt werden und auf mehrfache Nachfragen, warum es geheim bleiben soll, gab es keine Antwort. Auf nordkurier.de finden sich Einzelheiten. Ich finde es übrigens höchst befremdlich, daß gerade viele linke Organisationen sich plötzlich so ungewöhnlich staatskonform verhalten. Denn, wie ich bereits wiederholt geschrieben habe, fühle auch ich mich zum linken Spektrum gehörig, aber Staatskonformität ist mir nach wie vor fremd.

Wen wundert es, daß immer mehr Menschen in diesem Land den Eindruck haben, daß wir alle belogen werden und daß etwas ganz gewaltig faul ist?

Die Mainstreammedien berichten auf eine Weise, die wenig mit „objektiver Berichterstattung“ zu tun haben. Da werden die Menschen auf Demos als „Mob“ bezeichnet, das Wort „Coronaleugner“ soll ganz klar Assoziationen zu „Holocaustleugnern“ wecken. Was ist denn ein „Coronaleugner“? Es klingt doch so, als sei das ein Mensch, der abstreitet, daß es ein Coronavirus gibt. Aber die Menschen, die sich kritisch über die fortdauernden Freiheitsbeschränkungen äußern, stellen in der Mehrzahl nicht das Virus in Frage, sondern den Umgang damit. Unsere herrschenden Politiker*innen berufen sich gern und häufig auf die „freiheitlich-demokratische Grundordnung“. Freiheitlich ist für mich eine Gesellschaft, die unterschiedliche Meinungen aushält und sie im günstigsten Fall als Ausdruck lebendiger Vielfalt schätzt. Im Kleinen bedeutet das z. B., daß ich mit einer Person befreundet sein kann, die politisch nicht auf meiner Wellenlänge ist. Seit dem Erscheinen des Coronavirus erleben wir aber in unserem Land eine zunehmende geistige Monokultur. Man weiß ja, was die Folge von Monokulturen in der Landwirtschaft ist: Verlust der Diverstität, Verarmung des Bodens und die Notwendigkeit von Gifteinsatz. Es gibt auch unter den Virologen sehr unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit dem Virus. Aber Frau Merkel lässt diese unterschiedlichen Meinungen in ihrem Beraterstab nicht zu. Ich kenne übrigens keinen einzigen Menschen in meinem nicht ganz kleinen Umfeld, der an Covid-19 erkrankt oder gestorben ist. Aber mittlerweile habe ich persönlich mit den üblen Auswirkungen der Coronarestriktionen zu tun: meine Mutter fühlt sich im Pflegeheim, in dem sie sich seit einigen Wochen befindet, wie eine Gefangene und leidet extrem unter der Situation. Wenn ich in Münster bin, kann ich sie nach einem Coronaschnelltest zwar besuchen, aber mittlerweile wachsen die Warteschlangen der zu testenden Besucher*innen vor dem Heim. Für die ebenfalls alten Freundinnen meiner Mutter ist es keine Option stundenlang in der Kälte zu stehen, bis sie zum Test hereingebeten werden.

Noch mal zur Berichterstattung: vor einigen Tagen wurde im Radio von Demos in Holland berichtet. Die Reporterin äußerte mit deutlicher Empörung, daß bei dem „Mob“ auch „Vermummte“ gewesen seien. Da musste ich lachen. Hört ihr euch eigentlich selber zu? Es ist doch mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben, sich zu vermummen. Ich nehme an, das ist in Holland nicht anders als in Deutschland.

Und mal ehrlich: in der Vergangenheit hat es die Regierenden einen feuchten Kehricht gekümmert, wie es den Alten geht. Ebensowenig stand der schon lange vor Corona vorhandene Pflegenotstand auf deren Agenda. Na klar, der Umgang mit dem Virus entspringt nackter Angst, Angst vor dem Zusammenbruch der politischen Strukturen. Und diese Angst ist durchaus begründet, hat aber nur am Rande mit dem Virus zu tun.

Ein Virus kann nicht beherrscht werden. Das hat es uns Menschen voraus. Aus der Suchtarbeit kenne ich den Begriff der Kapitulation: erst wenn der Kampf aufgeben und die Kapitulation erklärt wird (bei den AA heißt das: „Wir haben zugegeben, daß wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind“), kann etwas Neues geschehen, etwas daß in der Phase des Kampfes noch gar nicht geahnt werden kann. Etwas Vergleichbares geschieht oft nach Trennungen oder schweren Krankheiten. Das habe ich selbst so erlebt und bin sehr dankbar für die Wendungen, die daraus entstanden sind. So gesehen, könnte das Virus uns in etwas Neues hineinführen, daß uns heute noch unvorstellbar ist.

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