Ratschläge

Hier im Norden ist strenger Winter eingekehrt. Morgens zeigt das Thermometer Temperaturen um -8° C. Die Leute in Sibirien würden darüber lachen, aber für uns ist das nicht die Regel. Da fällt mir gleich wieder der angeblich menschengemachte Klimawandel ein, weil ich jetzt noch was Neues dazu weiß: es ist gut möglich, sogar wahrscheinlich, daß zusätzlich zu den normalen Klimaschwankungen auch Menschen ihre Hände dabei im Spiel haben, aber anders als man uns erzählt: es gibt ja seit längerer Zeit Sachen wie das HAARP-Projekt, das zur Kriegsführung entwickelt wurde. Damit kann/konnte man den Jetstream verändern und gezielt Dürren und andere Gemeinheiten hervorrufen. Nun sagt man seit einigen Jahren, der Jetstream habe sich verlangsamt. Und noch was: taucht eigentlich in den Leitmedien mal die Frage auf, warum das Eis am Nordpol schmilzt, nicht aber in der Antarktis? Und äußern sich Klimaforscher mal zu der Tatsache, daß es im Interesse von Großkonzernen liegen könnte, daß der Nordpol eisfrei ist, weil man dann an die dort vorhandenen Bodenschätze kommt und außerdem ungehinderten Schiffsverkehr haben könnte?

Aber hier ist jetzt also Winter und mir ist es recht. Nur meine Katze findet den Winter doof. Sie will nicht mehr raus, benutzt neuerdings wieder das Katzenklo und schmeißt die Streu dann durchs ganze Badezimmer, vielleicht aus Ärger über die Kälte oder aus Langeweile. Jedenfalls laufe ich ständig mit dem Handfeger hinter ihr her.

Neulich las ich den Bericht einer Frau über ihre Neigung, anderen Menschen ungebeten Ratschläge zu geben. Sie beschrieb das sehr humorvoll und ich fühlte mich sofort ertappt. Ich hatte mir nämlich gleich bei zwei Menschen in meinem Umfeld vorgenommen, ihnen bei nächster Gelegenheit einen Rat bzw. einen Hinweis zu geben, selbstverständlich nur zu ihrem eigenen Besten. Eine Freundin hatte mich gefragt, ob ich ihren neuen Arzt für kompetent hielte. Ich kannte ihn nicht und sagte, das wisse ich nicht. Aber zu Hause ging mir durch den Kopf, daß dieser Arzt sie zur sogenannten Impfung überredet hatte, und sie hatte sich schweren Herzens darauf eingelassen. Plötzlich fand ich es extrem wichtig, ihr möglichst bald mitzuteilen, daß ein Arzt, der diese gentechnische völlig unerforschte Behandlung empfiehlt, sich in meinen Augen schon disqualifiziert habe.  Das andere Beispiel war ein Mensch, der sich selbst in den höchsten Tönen lobte und sich sehr negativ über eine andere Person in seinem Umfeld ausließ. Ich hörte mir das kommentarlos an und später fiel mir ein, daß er genau dasselbe Verhalten an den Tag gelegt hatte, das er der anderen Person vorgeworfen hatte. Auch hier fasste ich den Beschluss, ihn bei nächster Gelegenheit damit zu konfrontieren. Auch hier kam es mir ungeheuer wichtig vor.

Nachdem ich nun also den oben geschilderten Bericht gelesen hatte, musste ich über mich selbst lachen. Wer bin ich denn, anderen Leuten zu sagen, was richtig oder falsch ist? Ungefragten Rat finde ich selbst ziemlich unangenehm. Ratschläge sind auch Schläge, sagt man treffend. Wenn ich um Rat gefragt werde, kann ich entscheiden. ob ich was dazu sagen kann. Und ansonsten ist es doch besser, die Klappe zu halten. Helfe ich denn der Freundin, wenn ich ihr sage, warum ich ihren Arzt für inkompetent halte? Sie hat sich ja nun impfen lassen und ist damit nicht glücklich; das muss ich doch nicht mit meinen Worten noch schlimmer machen. Und der Mensch, der sich selbst so großartig findet: vielleicht würde es sich lohnen mal genau hinzuschauen, wo ich mich großartig finde und andere nicht. Ich weiß ja, wie das mit den Projektionen läuft: man sieht bei anderen immer sehr genau, was sie alles falsch machen und meistens ist es genau das, was eine bei sich selbst nicht sehen kann. Mittlerweile bin ich sogar ganz dankbar, daß das Leben mir geholfen hat, mir selbst auf die Schliche zu kommen.

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